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Mobilität 3.0 made in Ranshofen

Innovation. Wie ein junges Unternehmen den Verkehr sauberer, sicherer und sparsamer machen will - ohne hohen Mehrkosten.

von Maria Brandl

12/05/2011, 07:42 AM

Alles spricht vom Elektro-Fahrzeug als Lösung des -Problems im Verkehr. Im oberösterreichischen Ranshofen glaubt die junge Firma AMV Networks aber, die bessere Lösung gefunden zu haben: Eine Echtzeit-Datenbasis für ein Gesamt-Mobilitätskonzept, das E-Mobilität integriert, aber nicht voraussetzt.

Durch intelligente Verkehrssteuerung lässt sich mehr einsparen, nämlich bis zu einem Viertel, als mit den bis 2020 und 2030 in Österreich erwarteten E-Autos (210.000 bzw. 734.000) ist Geschäftsführer Raimund Wagner überzeugt. Wobei E-Autos überhaupt nur dann bei den Emissionen gegenüber normalen Autos im Vorteil sind, wenn der Strom dafür aus erneuerbaren Quellen stammt.

Der oberösterreichische Ansatz hat aber auch wirtschaftliche und technische Vorteile. So sei das AMV-System technisch deutlich weniger aufwendig als die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation (siehe Zusatzartikel rechts) . Laut Wagner erlaubt das AMV-System bereits eine vollwertige Verkehrssteuerung, wenn auf niederrangigen Straßen maximal 10 % und auf hochrangigen Straßen maximal 3 % der Fahrzeuge mit der entsprechenden On-Board-Unit (Rechner) von AMV ausgerüstet sind. Bei der Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation wird von höheren Ausstattungsraten ausgegangen. Weiterer Vorteil: "Unser Konzept ist mit anderen, auch bestehenden Systemen kompatibel."

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Und so funktioniert das AMV-System: Im Fahrzeug werden via Sensor unterschiedlichste Daten (Tempo, Position, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Kilometerstand) gesammelt, komprimiert und anonym an eine Datenpool-Zentrale weitergeleitet. Diese Daten kommen von den CAN-Bussen (Datenübertragung im Auto), 15 Infos werden angestrebt.

Die Daten-Zentrale wertet diese anonymen Echtzeit-Daten aus und erstellt daraus Informationen für den Verkehr, etwa Tempolimits, Glatteis- oder Unfallwarnung. Diese Infos können in den Autos angezeigt werden. Streudienste dagegen könnten über die Temperatur-Daten organisiert werden. Ein Kreuzungsassistent wie bei der Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, der die Fahrzeuge etwa vor Querverkehr warnt, sei damit aber nicht möglich.

Besonders stolz ist die Firma auf die "extreme Anonymisierung" der Daten, die durch mehrere Patente gesichert sei. Zudem werde das Mobilfunknetz nur gering belastet (mit 1 MB pro Monat bei 12.000 km Fahrleistung/Jahr).

Die Kosten pro Auto gibt AMV mit derzeit weniger als 100 Euro an, der Chip koste weniger als 10 Euro. Für 2013 will die EU aber ohnehin vorschreiben, dass jedes Auto automatisch wichtige Verkehrsdaten an eine Zentrale liefert.

Zäh gestaltet sich dagegen die Umsetzung in die Praxis. Mit Salzburg ist AMV Networks diesbezüglich am weitesten, noch diesen Jänner soll der Probebetrieb losgehen. Ausgezeichnet wurde die Idee dagegen schon früher - mit dem Energy-Globe 2009 im Bereich Luft.

Abspaltung. AMV Networks

Die 100-%-Tochter der Audio Mobil Elektronik GmbH mit Sitz in Ranshofen entstand 2010 und hat 25 Mitarbeiter. Geschäftsführer ist Raimund Wagner (Bild), 53, früher Manager bei der Porsche Holding. Kernkompetenz der Firma ist das Management anonymer Fahr-Echtzeitdaten.

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