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Motorrad

Harley-Davidson Road Glide Special: Moderne Zeiten in bewährter Tracht

Gezeitenwende bei der Amerikanern: Nach 17 Jahren im Dienst wird der Twin-Cam-Motor in Rente geschickt und durch den Milwaukee-8 mit Vierventiltechnik ersetzt.

04/11/2017, 09:27 AM

Ein neuer Big-Twin hat bei Harley-Davidson Seltenheitswert. Seit dem Jahr 1909 – also seit mehr als 100 Jahren – hat es nur acht verschiedene Generationen des großen V2-Motors gegeben. Die letzte hörte auf die Bezeichnung Twin Cam und versah seit dem Jahr 1999 Dienst.

Doch unter dem Druck strengerer Emissionsvorgaben und neuer alter Konkurrenten (Indian) war es nun wieder so weit: Mit dem Milwaukee-8 hob Harley die neunte Generation aus der Taufe. Besondere Kennzeichen: Erstmals kommt bei einem Big Twin Vierventiltechnik zum Einsatz (daher die Zahl 8 für insgesamt acht Ventile), dazu steigt der Hubraum von 1690 auf 1745 Kubikzentimeter. Das entspricht 107 Cubic Inch, worauf man stolz am ebenfalls vergrößerten Luftfilter hinweist.

Auch sonst wurde vieles am Motor neu konstruiert: Die Drosselklappen wurden größer, der vordere Zylinder bekam eine Ausgleichswelle, die Doppelzündung erhöht die Effizienz der Verbrennung und der Verzicht auf eine der beiden Nockenwellen vereinfacht den Aufbau. Dazu bemühte man sich um eine Reibungsreduktion und eine Verringerung der mechanischen Geräuschkulisse. Eine hydraulisch unterstützte Servokupplung mit Anti-Hopping-Funktion ist ein weiterer Baustein im Gefüge.

Den ersten Einsatz feiert der Motor in der Touring-Palette des ’17er-Jahrgangs. Während die Modelle mit Beinschilder die schon beim Vorgänger eingeführte partielle Wasserkühlung erhalten (Twin-Cooled), fahren Street Glide, Road Glide Special und die Road-King-Varianten mit nur mit von Luft und Öl gekühlten Zylindern.

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Ein wenig seltsam mutet es schon an: Man tuckert mit völlig neuem Motor durch die Gegend, doch das Motorrad selbst sieht gänzlich unverändert aus.

Wer also die Road Glide Special, die wir uns für eine erste Ausfahrt geschnappt haben, als brandneues Exemplar identifizieren will, muss einen Blick auf den Motor werfen: Der markante, neue Luftfilter ist ein gutes Merkmal für schnelle Gewissheit. Weitere kleine Updates wie die neue Showa-Gabel und neue Federbeine sieht man ja auch nicht sofort. Einmal angeworfen, werden die Veränderungen auch für den Fahrer offenbar. Weniger in punkto Leistung: Hier legte der Motor mit 90 PS und 150 Newtonmeter nur moderat zu. Die großen Unterschiede liegen in der Kultiviertheit des Auftretens: Vom Einlegen des Gangs über die schon erwähnten mechanischen Laufgeräusche bis hin zu den Vibrationen des großen V2 tritt der Milwaukee-8 eleganter, stimmiger auf.

Da stellt sich Manchem vielleicht die Frage : Will man das auf einer Harley-Davidson überhaupt? Geht’s hier nicht um urwüchsiges, vierschrötiges Auftreten? Hier können wir entwarnen: Dem Motor gelingt das Kunststück, trotz feiner Manieren das Charisma der großen US-Motoren zu erhalten.

Durch seine neuen Meriten macht er die Road Glide Special gleichzeitig zu einem noch besseren Tourenmotorrad, mit erhöhtem Fahrspaß, gesteigerter Dynamik. Und das Soundsystem hört man dank des seidigeren Motorlaufs nun auch besser.

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