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Der neue Polestar 3: Elektro-SUV für reiche Minimalisten

Der Polestar 3 wurde soeben in Kopenhagen präsentiert. Was kann der neue Stern auf dem Elektro-SUV-Himmel?

von Andrea Hlinka, Florian Christof

10/12/2022, 05:00 PM

Polestar präsentiert seinen 3er. Die Atmosphäre in Kopenhagen wirkte minimalistisch aber pompös, leger und doch klassisch, protzig aber dennoch nachhaltig. Vielleicht sind genau diese Widersprüche sinnbildlich für ein breites, großes, teures Elektro-SUV, das sich Öko-Aspekte, futuristische Elemente, smarte Komponenten und Leistungsstärke auf die Fahnen schreibt. 

Aus der Lok-Werkstatt

Stattgefunden hat das Event in einem alten Industriegebäude. In einer historischen Lokomotiv-Werkstatt wurde das Polestar-SUV für das Elektrozeitalter präsentiert. Kollege Florian Christof (Futurezone) war für uns vor Ort und hat sich den neuen Polestar 3 angesehen.

Sein erster Eindruck: Steht man neben dem Polestar 3 wirkt er kompakter als auf den offiziellen Fotos. Durch das langgezogene und nach hinten leicht abfallende Heck wirkt das Auto sogar recht niedrig. Laut Datenblatt ist er nur wenig niedriger als vergleichbare Modelle, die Linienführung lässt aber den Eindruck entstehen, dass es sich um ein extra flaches SUV handelt.

Auffallend am Polestar 3 sind die Beschriftungen: als wolle man den Kunden sagen, was da alles drin ist. An der Front sind die Sensoren beschriftet, seitlich weist ein Label auf die Akkukapazität und die Leistungsstärke des Elektromotors hin, eine Beschriftung auf den Sitzen lässt wissen, dass es sich um ökologische Textilien handelt. Polestar wolle damit "die smarten Komponenten und die nachhaltigen Materialien im Innenraum in Szene setzen", erklärte Polestar-Designchef Maximilian Missoni.

Als die Eckdaten des Fahrzeugs genannt wurden, gibt es im Saal immer wieder Applaus. Sogar tosenden, als als die Fahrzeuge erstmals vorgefahren sind. Als schließlich der Preis auf der Bühne verkündet wurde, war das Klatschen verhalten. Tatsächlich spielt der Polestar 3 in der SUV-Oberliga: ab satten 89.900 Euro ist das Gefährt zu haben. 

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So schaut der Polestar 3 aus: 

Was also macht den Polestar 3 so gefällig und zeitgemäß?

Erstens: das Design.

Thomas Ingelath, CEO von Polestar erklärt es so: „Dieses Auto wurde von Anfang an als Polestar konzipiert und verfügt über für uns neue charakteristische Merkmale – wie die geteilten Scheinwerfer, die SmartZone und den vorderen Aero Wing.“ Der Strömungswiderstandskoeffizient liegt bei 0,29 Cw (wie etwa der BMW iX3) und auch sonst sind die Maße SUV-typisch: LxBxH:4900 mm x 2120 mm x 1627 mm (1614 in Europa).

Der Polestar 3 ist bereits in der Standardvariante großzügig ausgestattet, mit nur wenigen Zusatzoptionen um die Konfiguration und Produktionslogistik zu vereinfachen. Alle Versionen verfügen über eine Luftfederung, ein durchgehendes Panoramaglasdach, Voll-LED-Beleuchtung innen und außen, versenkbare Türgriffe mit Näherungssensor und
21-Zoll-Leichtmetallfelgen. Das Plus-Paket und das Pilot-Paket gehören im ersten Modelljahr zur Standardausstattung und beinhalten zB. ein Audiosystem von Bowers & Wilkins mit 25 Lautsprechern, 3D-Surround-Sound und Dolby Atmos-Funktion, sanft schließende Türen, ein Head-up-Display und Pilot Assist. Das optionale Pilot -Paket mit LiDAR von Luminar, das ab dem zweiten Quartal 2023 bestellt werden kann, umfasst eine zusätzliche Steuereinheit von NVIDIA, drei Kameras, vier Ultraschallsensoren und eine Reinigungsfunktion für die Front- und Rückfahrkamera. Sie liefert vor allem im Fernbereich genaue Echtzeitdaten über die Umgebung des Fahrzeugs, ermöglicht so ein verbessertes 3D-Scannen der Umgebung des Fahrzeugs in größerer Detailtiefe und hilft, das Fahrzeug auf das autonome Fahren vorzubereiten.

Das optionale Performance-Paket steigert die Fahrdynamik noch weiter und umfasst die maximale Leistungs- und Drehmomentabgabe (380 kW und 910 Nm) sowie eine Leistungsoptimierung der Luftfederung, 22-Zoll-Leichtmetallfelgen und zusätzliche charakteristische Details in der Farbe “Schwedengold”.

Zweitens: die Leistung.  

Zum Launch ist der Polestar 3 in einer heckbetonten, Dual-Motor-Konfiguration erhältlich. Das Serienfahrzeug leistet insgesamt 360 kW und 840 Nm Drehmoment. Der einstellbare One-Pedal Drive ist ebenso enthalten wie eine elektrische Torque-Vectoring-Doppelkupplungsfunktion an der Hinterachse – eine Weiterentwicklung der Technik, die zuerst im Polestar 1 eingesetzt wurde. Um Energie zu sparen, steht für den hinteren Elektromotor eine Entkopplungsfunktion zur Verfügung, mit der das Fahrzeug unter bestimmten Umständen nur mit dem vorderen Elektromotor betrieben werden kann.

Die serienmäßige Zweikammer-Luftfederung bietet eine Fahrwerkskontrolle, die es dem Polestar 3 ermöglicht, zwischen verschiedenen Federungseigenschaften  (dynamisch und komfortabel) zu wechseln. Das Fahrzeug kann seine aktive Dämpfergeschwindigkeit alle zwei Millisekunden (500 Hz) elektronisch anpassen. „Unser Ziel war es, die Leistung und Präzision zu bieten, die alle Polestar Fahrzeuge auszeichnen, ohne dabei den Komfort des Fahrens im Alltag zu beeinträchtigen“, so Joakim Rydholm, Chief Chassis Engineer von Polestar. „Wir haben neue Komponenten wie die adaptive Luftfederung eingesetzt, um das ‚Polestar-Feeling‘ für diese Art von Auto zu erreichen.“

Drittens: Reichweite.  

Mit dem 111-kWh-Batteriepaket soll der Polestar 3 bis zu 610 km Reichweite nach WLTP erreichen. Die Lithium-Ionen-Batterie besitzt ein prismatisches Zellendesign, das in einem  Aluminiumgehäuse mit Borstahlverstärkung und Flüssigkeitskühlung untergebracht ist. Eine serienmäßige Wärmepumpe hilft dem Polestar 3, die Umgebungswärme für die Klima- und Batteriekonditionierung zu nutzen. Der Polestar 3 ist außerdem für bidirektionales Laden ausgerüstet und bietet damit die Möglichkeit, in Zukunft auch Vehicle-to-Grid und Plug-and-Charge zu nutzen.

Viertens: Sicherheitssysteme und Connectivity

Der Polestar 3 ist das erste Fahrzeug von Polestar, das mit dem NVIDIA Drive Core-Computer mit Software von Volvo Cars ausgestattet ist. Die  Automobilplattform von NVIDIA verarbeitet Daten von den zahlreichen Sensoren und Kameras des Fahrzeugs, um Fahrerassistenz-Sicherheitsfunktionen und Fahrerüberwachung zu ermöglichen.

Nachdem Volvo Cars kürzlich eine neue Sicherheitsära eingeläutet hat, kommt die nächste Generation der aktiven und passiven Sicherheitsmerkmale auch beim Polestar 3 zum Einsatz. Dazu gehört die neueste Innovation: Radarsensoren im Innenraum, die Bewegungen im Submillimeterbereich erkennen können. Dies verhindert, dass Kinder oder Haustiere unbeabsichtigt im Fahrzeuginneren zurückgelassen werden. Das System ist auch mit der Klimaanlage verbunden, um Hitzschlag oder Unterkühlung zu vermeiden.

Wieso der Traum für viele nie in Erfüllung gehen wird: knapp 90.000 Euro wird der Polestar 3 kosten. Online-Bestellungen sind ab dem 12. Oktober 2022 möglich.

 

Leistung: 360 kW (380 kW mit Performance-Paket)
Drehmoment: 840 Nm (910 Nm mit Performance-Paket)
0-100 km/h (Ziel): 5,0 Sekunden (4,7 mit Performance-Paket)
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Batteriekapazität (nominal): 111 kWh
Batterietyp: 400V lithium-ion
Batterieaufbau: 204 prismatische Zellen, 17 Module, Aluminium-Batteriegehäuse
Reichweite (vorläufiger Zielwert): bis zu 610 km (WLTP)

Elektromotorenkonfiguration: Dual, vorne und hinten
Torque Vectoring: Doppelkupplung (nur Heckmotor)
Getriebe: Ein-Gang
Strömungswiderstandskoeffizient: 0,29 Cw
Ladeleistung (DC): bis zu 250 kW
Ladeleistung (AC): bis zu 11 kW
Radstand: 2985 mm
Länge: 4900 mm
Höhe: 1627 mm (1614 in Europa)
Breite inkl. Spiegel: 2120 mm
Bodenfreiheit: 211 mm (201 mm in Europa)
Leergewicht: 2584-2670 kg
Anhängelast (gebremst): 2200 kg

Kofferraumvolumen hinten (Sitze hochgeklappt): 484 Liter (inkl. 90 Liter unter dem Boden)
Gepäckraumvolumen hinten (Sitze umgeklappt): 1411 Liter (inkl. 90 Liter unter dem Boden)
Dachtragfähigkeit: 100 kg

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