© EPA

News

Neuwagenmarkt: Hoher Ölpreis lässt Autokäufer kalt

Die Absatzzahlen legen trotz steigender Spritpreise weltweit weiter zu. Die Produktion stößt an Kapazitätsgrenzen.

12/05/2011, 07:42 AM

Die Krise in Libyen bringt für Autofahrer das Fass zum Überlaufen. Sie müssen an der Zapfsäule derzeit fast Rekordpreise zahlen (siehe Link) . Dennoch wird kaum aufs Auto verzichtet - im Gegenteil, es werden heuer weltweit erstmals mehr als 63 Millionen Pkw neu zugelassen. Die Stimmung am laufenden Genfer Autosalon mit 170 Welt- und Europapremieren ist also entsprechend gut.

In den USA gab es im Februar einen Zuwachs bei Neuwagen von 27 Prozent, in Deutschland waren es 16 und in Österreich knapp 22 Prozent zum Vorjahresmonat. Dabei zeigt sich, dass durchaus wieder zu größeren, leistungsstarken und somit teureren Fahrzeugen gegriffen wird. Hierzulande kommen SUV aktuell auf einen Anteil von 17 Prozent, in den USA machen Pick-ups und Geländewagen nach einem Einbruch in der Krise wieder mehr als die Hälfte der Absätze aus. Dies könnte sich aber bei anhaltend hohen Ölpreisen ändern, warnen Branchenvertreter. "US-Verbraucher reagieren extrem sensibel auf den Ölpreis", meint Toyota-Vizechef Takeshi Uchiyamada.

Alternativen

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

In diesem Fall sieht er wieder alternative Antriebe wie Hybrid im Kommen. Laut einer Studie des Beraters Roland Berger werden im Jahr 2025 Hybridfahrzeuge für 40 Prozent des weltweiten Umsatzes sorgen. Elektromotoren hingegen kommen demnach nur auf zehn Prozent. "Elektromotoren sind wie Biolebensmittel", zieht Autoexperte Wilfried Sihn vom Fraunhofer Institut einen Vergleich. Autokäufer wissen zwar um die Vorteile, wollen aber die deutlichen höheren Anschaffungskosten nicht tragen. "Vom Massenmarkt ist das Elektromobil meilenweit entfernt. In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es auch bei höheren Ölpreisen keine dramatischen Veränderungen bei den Stückzahlen mit klassischem Antrieb geben", glaubt Sihn.

Anders hingegen bewertet er die Lage bei der Produktion. Jetzt stammt ein Drittel der Fahrzeuge aus Europa, in einigen Jahren werden es nur noch 26 Prozent sein. Die Herstellung verlagere sich zunehmend in die Wachstumsregionen, vor allem nach Asien. Doch dort müssen viele neue Fabriken erst gebaut werden. Bis dahin kommen die Fahrzeuge aus Europa. Die Produktionsstätten leiden daher unter enormen Kapazitätsproblemen. Auf gefragte Modelle wie Porsche Cayenne oder BMW X3 müssen Käufer daher bis zu einem halben Jahr warten. "Wir müssen diese Wartezeit verkürzen", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer in Genf.

Während vor zwei Jahren infolge der Krise schlagartig die Produktion gedrosselt wurde, werden deutsche Autos wieder zum Exportschlager Nummer eins. Jede sechste ins Ausland gelieferte Ware war im Vorjahr ein Fahrzeug(teil). Die Ausfuhren der deutschen Autobranche kletterten um fast 30 Prozent auf 159 Milliarden Euro nach oben.

Die Fahrzeugbauer freuen sich wieder über hohe Gewinne, auch Opel rechnet heuer nach Jahren tiefer Verluste erstmals wieder mit einer schwarzen Null. Und der sechsköpfige Daimler-Vorstand gönnt sich nach einem Gewinnsprung eine Verdoppelung der Gehälter auf insgesamt 25,8 Millionen Euro.

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat