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Französische Kombis

Peugeot 308 SW und Renault Megane Grandtour im Test

Die Kombiversion des neuen 308 punktet mit viel Platz und cleveren Details. Dazu: Der Renault Megane Grantour im Test.

von Michael Andrusio

10/28/2014, 09:32 AM

Die Voraussetzungen könnten besser kaum sein. Der 308 wurde mit Lob überhäuft, zum Auto des Jahres gekürt und nun wird das Ding als SW noch um einige nützliche Tugenden angereichert.

SW heißt, Kenner der Marke Peugeot wissen das natürlich, nach Art des Hauses Kombi. Auch wenn diverse SUV- und Crossover-Gefährte den klassischen Karosserien den Rang ablaufen, ist der Kombi nach wie vor gefragt. Im Fall des Peugeot ist es zudem ein überaus fesches, elegantes Auto, bei dem der heckseitige Zuwachs von 22 cm die Proportionen nicht im geringsten stört. Das Auto wirkt aus jedem Blickwinkel wie aus einem Guss.

Kombi-Tugenden

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Allein, nur fesch sein, ist für Kombis aber nicht genug – auch das Rüstzeug für den Transport ausladender und/oder sperriger Güter muss vorhanden sein. Auch diesbezüglich gibt sich der 308 SW keine Blöße. Die Ladekante ist mit 607 mm über Grund angenehm tief, der Laderaum selbst hat keinerlei störende Ausbuchtungen, wo Koffer, Fahrräder und Ähnliches hängen bleiben könnten. Wie bei Kombis moderner Bauart üblich, kann man die Rücksitze auch vom Kofferraum aus umklappen und dann hat man eine erstens lange und zweitens immer noch ebene Ladefläche zur Verfügung. Bei Peugeot wird das Magic Flat genannt – wie man in Paris und Umgebung halt so sagt. Im Prospekt wird das dann so erklärt, dass "das magische Ergebnis durch das automatische Umklappen der Rücklehne erreicht wird" – formidable. In Zahlen: Das Kofferraumvolumen beträgt 660 Liter, mittels Umklapp-Magie kommt man auf bis zu 1775 Liter.

Großes Lob gebührt auch der in unserem Testauto verbauten Antriebseinheit: Ein 2,0-Liter BlueHDI-Diesel mit 150 PS kombiniert mit einer 6-Gang-Automatik. Der Diesel läuft angenehm leise und macht den 308 SW zum idealen Begleiter für längere Ausfahrten. Dazu schaltet der Schaltknecht schnell, sanft und fast unmerklich. Fürs Beschleunigen genügt dann ein Tritt aufs Gaspedal und der Diesel liefert ausreichend Kraft. Dass dabei der Drehzahlmesser gegen den Uhrzeigersinn rotiert, erscheint anfangs gewöhnungsbedürftig. Die rechte Positionierung des kleinen, griffigen Lenkrads um die Instrumente zu sehen, stellt aber so manchen vor eine kleine Aufgabe.

Die knapp über 4 Liter Verbrauch erreicht der 308 SW zwar nicht, 6,5 l sind aber für einen Motor mit dieser Leistung absolut herzeigbar. Als komplett ausgestatteter Allure kostet der 308 SW 2,0 HDI Automatik ab € 31.741,–.

Peugeot 308 SW 2,0 BlueHDi 150 Automatik

Antrieb: 4-Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf, Turbolader, Ladeluftkühler; Frontantrieb, 6-Gang-Automatik;

Spitze 215 km/h, 0–100 in 10,0 Sekunden; Euro 6.

Hubraum: 1997 cm³ PS/kW: 150 PS/110 kW maximales Drehmoment: 370 Nm bei 2000 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorderer Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, Längslenker, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung elektrischer Servounterstützung, ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H): 4585 x 1563 x 1472 mm Wendekreis: 10,8 m Radstand: 2730 mm Kofferraum: 660–1775 l Zuladung: 495 kg Gesamtgewicht: 2000 kg Tankinhalt: 53 l

Normverbr.: 4,1 l/100 km 108 g/km CO²

Testverbr.: 6,5 l/100 km

Preis: 31.741 €

Preis Testwagen: 35.244 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 649,44 €

Renault Mégane Grandtour

Obwohl mittlerweile schon etwas angejahrt, macht der Mégane im Vergleich zur brandneuen Konkurrenz – VW Golf VII Variant, Seat Leon ST, Honda Civic Tourer oder Peugeot 308 SW – nach wie vor keine schlechte Figur.

Das Styling ist nach wie vor up to date, der Kombi wirkt mit der coupéhaft abfallenden Dachlinie wie aus einem Guss, trendy, frisch und modern.

Um aber den Anschluss an die neue Konkurrenz nicht zu verpassen, spendiert Renault der etablierten Baureihe jetzt eine Auffrischung, die sich aber im Wesentlichen auf eine überarbeitete Fahrzeugfront mit selbstbewusst-großem Renault-Rhombus beschränkt. Zusätzlich wird eine neue Ausstattungsebene namens GT-Line ins Programm gerückt, die (unter anderem) Sportfahrwerk, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, 2-Zonen-Klima, LED-Tagfahrlicht, Regen-/Lichteinschaltsensoren, Einparkhilfe hinten, abgedunkelte Seitenscheiben ab der B-Säule, Sportsitze und schlüssellosen Zugang enthält.

Neuer Motor

Umfassenderes freilich tut sich unter dem unverändert attraktiven Blechkleid. Dort nämlich löst jetzt ein 132 PS starker 1,2-Liter-Benzin-Direkteinspritzer-Turbo (TCe) den bisherigen 1,4-Liter-Turbo ab, der das Benzin-Luftgemisch nach alter Väter Sitte noch mittels Saugrohreinspritzung in die Brennräume befördert hat.

Der Vierzylinder erweist sich nicht gerade als überschäumendes Temperamentsbündel, wirkt im unteren Drehzahlbereich zugeschnürt, wird aber mit steigender Drehzahl lebhafter – ohne jedoch, anders als die Bezeichnung GT Line vermuten ließe, wirklich sportlich zu agieren. Die Presseinformation bringt es – wahrscheinlich eher ungewollt – treffend auf den Punkt: "Renault präsentiert neue Antriebsvariante für gelassenen Fahrstil." Überzeugender ist die gute Laufkultur des Aggregats, das auch unter Volllast kaum hörbar und völlig frei von Vibrationen der Arbeit nachkommt. Der Normverbrauch von 5,6 Liter ist im täglichen Fahrbetrieb nicht zu realisieren, mit 7,3 Liter bleibt der Durchschnittsverbrauch aber noch in Ordnung.

Eine echte Bereicherung stellt hingegen das neue Doppelkupplungsgetriebe EDC (Efficient Dual Clutch) dar. Die elektronisch gesteuerte Kraftübertragung wechselt die insgesamt sechs Gänge blitzschnell, völlig ruckfrei sowie ohne Zugkraftunterbrechung und offeriert drei Schaltprogramme: Normal steht für komfortbetontes und vor allem ökonomisches Fahren, im Sparmodus unterstützt die Auslegung niedertourige und damit kraftstoffsparende Fahrweise, während der Sportmodus die Gänge weiter ausdreht und auch früher zurückschaltet.

Das Facelift macht aus dem Mègane zwar kein wirklich neues Auto – aber eines, das mit der neuen Konkurrenz anstandslos mithalten kann.

Renault Megane Grandtour Tce

Antrieb: 4-Zylinder, Benzin, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler; Frontantrieb, 6-Gang-Direktschaltgetriebe; Spitze 200 km/h, 0–100 in 10,0 Sekunden; Euro 6.

Hubraum: 1198 cm³

PS/kW: 132 PS/97 kW

maximales Drehmoment:205 Nm bei 2000 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Berganfahrhilfe (Hill Holder), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H):4559 x 1808 x1507 mm

Wendekreis: 11,0 m Radstand: 2701 mm Kofferraum: 524–1600 l

Zuladung: 485 kg Gesamtgewicht: 1835 kg Tankinhalt: 60 l

Normverbr.: 5,6 l/100 km 130 g/km CO²

Testverbr.: 7,3 l/100 km

Preis: 25.790 €

Preis Testwagen: 28.734 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 546,48 €

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