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Peugeot-Historie: Nie so jung

Peugeot feiert 200-jähriges Firmenjubiläum: Von der einfachen Säge zum Le-Mans-Sieger-Auto.

von Michael Andrusio

12/05/2011, 07:42 AM

Jean-Louis Loubet ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität d'Evry-Val d'Esonne.Wenn es um die Geschichte von Peugeot geht - mit der er sich intensiv beschäftigt hat - spricht er gar von einer "Alchemie der Dauerhaftigkeit".

Gegründet wurde die Firma Peugeot-Frères aînés am 19. Juni 1810. Begonnen hat man schon früher als Müller, die Mühle in der Region Montbéliard wurde in eine Fabrik zur Metallverarbeitung umgewandelt und man stellte zunächst Werkzeuge her. Vor allem die Sägen, deren Leistung Jules Peugeot verbesserte, begründeten den guten Ruf der Peugeot-Werkzeuge. Auch das Markenemblem, der Löwe, der 1858 eingeführt wurde, leitet sich vom scharfen Zahn der Peugeot-Sägeblätter ab, gewissermaßen.

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Was die Mobilität betraf, setzte man anfangs auf Fahrräder. Später war Armand Peugeot von der neuen Erfindung Auto so angetan, dass ab 1889 für Peugeot die Automobilära begann. Die Modellfamilie wurde in den folgenden Jahren erweitert, man beteiligte sich an Autorennen, wie beispielsweise Paris-Bordeaux-Paris (bei der Gelegenheit probierten ein gewisser Édouard und ein André Michelin ihre ersten Reifen an einem Peugeot aus). 1915 stirbt Armand und Peugeot produzierte im ersten Weltkrieg für die französische Armee (1000 Motorräder, 63.000 Fahrräder, 3000 Autos, 6000 Lkw, 1400 Panzermotoren und 10.000 Flugzeugmotoren).

Klappdach

1934 präsentierte man mit dem Eclipse ein Auto mit versenkbarem Blechdach (die Idee hatte ein Designer namens Poulin)- eine Idee, die erst viel später wirklich erfolgreich werden sollte. Ende der 30er-Jahre wurden in Sochaux rund 50.000 Autos pro Jahr gefertigt. Nach dem Krieg, der massive Zerstörung für die Fabrik brachte, lief die Produktion erst langsam wieder an. Der 203 war das erste Modell nach dem Krieg. In den 50er Jahren kam mit dem 403 der erste Peugeot aus der Feder des Italieners Battista Farina (Gründer von Pininfarina).

Mit dem Anwachsen von zusätzlichen Exportmärkten ging auch die Produktion stetig nach oben. 1970 baute man bereits 500.000 Autos pro Jahr. 1974 folgte der Zusammenschluss mit Citroën und die Gründung der Holding-Firma PSA. 1983 kam der Peugeot 205 auf den Markt, der ein durchschlagender Erfolg werden sollte.
Nachdem man nun schon mehr als 100 Jahre auf dem Buckel hat, wird 1988 das Museum L-Aventure Peugeot in Sochaux eröffnet. 1998 nimmt man die Idee des klappbaren Dachs wieder auf und präsentiert einen 206 mit einem derartigen System.

Auch Motorsport war in den 200 Jahren ein großes Thema, wobei man sich vor allem auf Rallye und Langstreckenrennen wie die 24 Stunden von Le Mans konzentrierte - Letzteres konnte 2009 gewonnen werden (mit dem Österreicher Alex Wurz am Steuer). Die Bande zu Österreich werden auch sonst intensiver. Seit heuer wird das sportliche Coupé RCZ bei Magna-Steyr in Graz gebaut.
Xavier Peugeot, ein Nachfahre der Firmengründer meint: "In 200 Jahren waren wir noch nie so jung wie jetzt."

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