porsche boxster
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Fahrbericht

Porsche 718 Boxster & Boxster S: Vier sind ohnehin mehr als genug

Überarbeiteter Modelljahrgang mit neuen 4-Zylinder-Turbomotoren. Erste Ausfahrt.

von Marc Lang

04/18/2016, 03:19 PM

Mögen hierzulande drei von vier neu zugelassenen Porsche-Modellen auch der Gattung SUV zuzurechnen sein, die DNA der Stuttgarter Sportwagenschmiede liegt immer noch im Bau reinrassiger Sportwagen.

Den Einstieg in die Liga eben jener automobilen Sportlichkeit markiert seit nunmehr fast 20 Jahren ein offener Zweisitzer mit Mittelmotor, dessen vierte Generation Porsche jüngst an Portugals Atlantikküste vorstellte.

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Auf den ersten Blick offenbart sich die präzise Formensprache des als Hommage an die Rennwagen der 1950er- und 1960er-Jahre 718 getauften Cabrios. Schmälere Bugleuchten über den seitlichen Lufteinlässen lassen die Fahrzeugfront deutlich breiter wirken, an den Flanken betonen neu gestaltete Kotflügel und prägnante Schweller die gestreckte Silhouette des Mittelmotorsportwagens und am Heck stellt eine markante Akzentleiste mit integriertem Porsche-Schriftzug direkt unter dem ausfahrbaren Heckspoiler unverwechselbar die Rudelzugehörigkeit sicher.

Neue Leuchten mit LED-Technik sorgen auch nachts für hohen Wiedererkennungswert.

Im Innenraum ist der Zweisitzer eindeutig als Porsche zu identifizieren. Art und Anordnung der Instrumente, der prägnante, hohe Mitteltunnel und das Lenkraddesign gleichen weitestgehend den Modellen der 911er-Baureihe. Das Raumangebot ist bauartbedingt nicht gerade üppig, dafür bieten die Sportsitze exzellenten Seitenhalt. Stauraum offeriert der Boxster eigentlich nur in den beiden Laderäumen in Fahrzeugfront und Heck, wo die Reiseutensilien für ein langes Wochenende zweier Passagiere problemlos verschwinden.

Ein kurzer Dreh am Zündschlüssel – Porsche-typisch mit der linken Hand erledigt – und der Boxermotor erwacht im Rücken der beiden Insassen zum Leben. Dumpf dringen die Verbrennungsgeräusche des Vierzylinders ans Ohr, erst mit steigender Drehzahl wechselt die Tonalität ins Helle. Das einst so markante, metallische Sägen des Sechszylinder-Saugmotors beherrscht der zwei bzw. 2,5 Liter große Vierzylinder naturgemäß nicht mehr, dafür aber liefert das zwangsbeatmete Triebwerk in beiden Versionen spürbar mehr Schub.

Tolle Fahrleistungen

Kein Wunder bei 300 bzw. 350 PS Nennleistung und einem wahren Berg an Drehmoment. In 4,2 Sekunden erreicht der Boxster S 100 km/h (Boxster: 4,7 Sekunden) und erst bei 285 km/h gebieten die Fahrwiderstände dem Vorwärtstrieb Einhalt. Besonders beeindruckend ist die Art der Leistungsentfaltung, die vielmehr an einen Schwungmassen-optimierten Saugmotor denn an einen Turbomotor erinnert, so spielerisch dreht der Vierzylinder bis 7500 U/min.

Das Doppelkupplungsgetriebe schaltet blitzschnell und seidenweich, Puristen sei jedoch das Sechsgang-Handschaltgetriebe ans Herz gelegt: So einfach und präzise wie sich der Hebel aus dem Handgelenk durch kurze Schaltwege in eng aneinanderliegenden Gassen führen lässt, weckt der von Hand geschaltene Boxster Reminiszenzen an längst in Vergessen geratene Betätigungsmöglichkeit.

Das straffe, aber nicht unkomfortable Fahrwerk verzichtet auf übertriebene Härte, beeindruckt vielmehr dank ausgewogener Balance, breiter Spur und um 0,5 Zoll breiterer Hinterreifen mit selbst im hoch angesiedelten Grenzbereich stoisch neutralem Fahrverhalten.

Mutwillig provozierte Lastwechsel werden vom Stabilitätsprogramm gekonnt pariert, erst im Sportmodus lässt die Elektronik dem Fahrer eine etwas längere Leine und größere Driftwinkel zu.

Dieser Spaß hat seinen Preis, wobei € 62.537,– und € 78.480,– (für die S-Version) nur die halbe Wahrheit bedeuten. Die Möglichkeiten zur Individualisierung (so die höfliche Umschreibung aufpreispflichtiger Sonderausstattung) sind ebenso mannigfaltig wie teuer.

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