Porsche Macan Turbo
Porsche Macan Turbo

© Michael Andrusio

Porsche Macan Turbo: 911er mit Platz, nicht Baby-Cayenne

Porsche Macan Turbo: 911er mit Platz, nicht Baby-Cayenne

Die schärfste Variante des neuen Porsche für die gehobene SUV-Liga.

von Horst Bauer

05/05/2014, 06:48 AM

Nach allen Reaktionen, die man am Steuer eines Macan am Wegesrand so einsammelt, ist die neueste Erweiterung der Porsche-Palette mitten im Leben angekommen.

Aber eben nicht nur in dem von Leuten, die sich so ein Auto trotz aller NoVA-Widrigkeiten weiterhin leisten wollen und können. Auch viele jener Autofreunde, die weit davon entfernt sind, begrüßen den Macan mit erfreutem Interesse.

Zentraler Punkt der meisten Benzin-Gespräche, die um den kleineren Porsche fürs Grobe kreisen, ist die Frage, ob das jetzt ein Cayenne mit europa-verträglicheren Ausmaßen sei, oder doch nur ein etwas schärferer Audi Q5 mit Porsche-Zeichen auf der Haube.

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Zumindest für die Turbo-Version des Macan lautet die Antwort: weder noch. Vielmehr kommen einem nach zwei intensiven Wochen mit dem derzeit stärksten Vertreter der neuen Baureihe unweigerlich Assoziationen zum Stammvater aller Porsches, dem 911er. Denn der Macan Turbo ist in der Lage, trotz seines bauartbedingt doch eher stattlicheren Gewichtes im Fahrbetrieb kein Auge trocken zu lassen. Wenn der Pilot will, alle Regler auf "Sport" gestellt sind und entsprechender Freiraum an der Hand ist (gerne auch in Form geschwungener Land- und Bergstraßen mit Kurven aller Radien), wird der vermeintliche Baby-Cayenne zum 911er für Leute mit erhöhtem Platzbedarf. Da macht sich dann eben bezahlt, dass sich die Porsche-Leute gegen die Kostenrechner der neuen Herren in Wolfsburg durchgesetzt und auf ein flinkeres Allradsystem mit Lamellenkupplung bestanden haben (statt jenes des Audi Q5 zu übernehmen).

Apropos Allrad: Natürlich kann der Macan auch ins Gelände geführt werden, sollte es unbedingt notwendig sein. Er kann da eine durchaus ansprechende Figur machen (und der Turbo mit der Luftfederung sogar die Bodenfreiheit auf Knopfdruck etwas erhöhen). Aber dieses Schicksal wird ihm im wahren Leben wohl meist erspart bleiben.

Innenleben

Zu gediegen kommt der Macan auch im Passagierraum daher, als dass man sich Gummistiefel oder klobiges Allwetter-Schuhwerk dazu vorstellen mag. Und auch die Sitzposition des Fahrers meldet diesem sofort "Sportwagen" und nicht "Gelände-Kraxler". Man sitzt fast wie in einem modernen 911er, nur eben einen Stock höher.

Zum Thema Praktikabilität sei noch erwähnt, dass die Coupé-Form natürlich die Raumverhältnisse im Fond etwas einschränkt, der Kofferraum (samt geräumigem Kellerabteil) sich dafür aber mehr als sehen lassen kann.

Porsche Macan Turbo

Antrieb: V6-Benzin, Direkteinspritzung, 2 x 2 oben liegenden Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, 2 Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe;

Spitze 266 km/h, 0–100 km/h in 4,8 Sekunden; Euro 6.

Hubraum/PS/kW: 3604 /400 PS/294 kW maximales Drehmoment: 550 Nm bei 1350 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Einzelradaufhängung, vorn Querlenker, hinten Trapezlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (v/h innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Bremsassistent ( BA), Porsche Stability Management/PSM (ESP), Bergabfahrhilfe, Traktionskontrolle.

Maße (L x B x H): 4699 x 1923 x 1624 mm Wendekreis: k.A. Radstand: 2807 mm Böschungswinkel: v/h 25/24 Grad Rampenwinkel: 17 Grad Wattiefe: 350 mm Bodenfreiheit: k. A. Gesamtgewicht: 2550 kg Kofferraum:500–1500 l/Gewicht/Zuladung 1925 kg/625 kg Anhängelast:gebremst/ungebremst 2400 kg/750 kg Tankinhalt: 75 l Bremsweg warm: 35,4 m Bremsweg kalt: 34,8 m

Normverbr.: 9,2 l/100 km 216 g/km CO²

Testverbr.: 12,2 l/100 km

Preis: 102.895 €

Preis Testwagen: 130.913 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 2305,44 €

Derzeit noch ohne direkte Konkurrenten

Die Alternativen

Derzeit steht der Macan Turbo als 400-PS-SUV-Coupé mit etwas über viereinhalb Meter Länge um mehr als 100.000 Euro allein auf weiter Flur.

Ab dem Sommer kommt mit dem BMW X4 zwar die bayerische Version eines kompakteren SUV-Coupés bei uns auf den Markt, aber dessen vorläufig stärkste Version wird dann rund 100 PS weniger haben. Und mit 68.100 Euro Einstandspreis auch dramatisch weniger kosten. Ähnliches gilt für den Mercedes GLK 350, die aktuell stärkste Variante des kantigen Sternträgers mit 306 PS ab 60.950 Euro. Und da wird man auf eine allfällige Coupé-Version noch etwas länger warten müssen.

Testfahrt in Weissach

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