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"Rundum-sorglos" im Opel Ampera

Erste längere Ausfahrt mit dem Elektro-Auto, das erst nach 500 km an die Steckdose - oder an die Zapfsäule muss. Plus: Ein Video erklärt wie ein Reichweitenerhöher funktioniert.

von Maria Brandl

05/09/2012, 01:18 PM

Ein normales Elektro-Auto muss 16 Stunden laden, um 300 km weit zu fahren, der Ampera nur vier Stunden." Des Rätsels Lösung: Der Opel Ampera ist ein Auto, das immer elektrisch fährt, dessen Strom aber bei Bedarf via Generator und Benzinmotor aus Benzin an Bord erzeugt wird (siehe Video unten). Dieses GM-Konzept eines E-Autos mit reichweitenerhöher (Range Extender) wird in den USA bereits als Chevrolet Volt verkauft.

Anders als bei Hybridantrieben ist hier ein E-Motor (150 PS, 370 Nm) die Hauptantriebsquelle, der Benzinmotor ist das Hilfsaggregat (Range Extender). Bei Hybriden ist es umgekehrt. Der Benzinmotor (1,4 l/86 PS) kommt übrigens aus Wien, aus dem GM-Motorenwerk.

Auf den flachen Straßen der Niederlande war der Opel Ampera vor Kurzem ausgiebig zu fahren. Der Eindruck früherer, kürzerer Runden (siehe Bildergalerie) wurde bestätigt: Das gefinkelte Antriebskonzept funktioniert überaus harmonisch, die Übergänge von reinem Batterie- zu verbrennungsmotorisch unterstütztem Betrieb erfolgen unmerklich.

Vier Betriebsmodi stehen zur Wahl: Normal (Drive), Sport, Berg, Hold ("friert" den Ladezustand der Akkus für spätere abgasfreie Stadtfahrten ein).

Nur wenn die Lithium-Akkus leer sind und der Benzinmotor zur Hauptantriebsquelle wird, ist vor allem bei niedrigem Tempo der Benziner zu hören. Grundsätzlich hat der Ampera eine hervorragende Geräuschdämmung.

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Zugute, etwa den Schwerpunkt betreffend, kommt dem Ampera, dass er für diesen Antrieb entwickelt und nicht ein vorhandenes Auto umgebaut wurde.

Trotz des Gewichts der Akkus (198 kg) und dem Leergewicht von 1732 kg beschleunigt der 4,5 m lange Viersitzer in 9 sec von 0 auf 100, die Spitze ist bei 161 km/h erreicht. Mehr würde die Batterien zu schnell aussaugen. Bei moderater Fahrweise reichen die nutzbaren 10 der 16 kWh der Lithium-Akkus für bis zu 80 km, wie Testrunden zeigten.

Wie hoch der Benzinverbrauch ist, wenn etwa der Ampera mit leeren Batterien unterwegs ist und der Strom via Verbrennungsmotor und Generator erzeugt ist, will Opel nach wie vor nicht sagen. Anzeigen am Bordcomputer und die Berücksichtigung der Umwandlungsverluste sowie des Mehrgewichts lassen um die 7 bis 10 l/100 km erwarten. Der Tank fasst 35 Liter. Im neuen EU-Normzyklus für diesen Fahrzeugtyp (ECE R 101), spricht man von 1,6 l/100 km oder weniger als 40 g CO2/km.

Die Wartungskosten für den Ampera sind laut Opel um 15 bis 20 % geringer als für vergleichbare Modelle mit Benzinmotor. Denn E-Motoren seien fast wartungsfrei, auch die Bremsscheiben nützten sich weniger ab, da aus Rekuperationsgründen meist elektrisch gebremst wird und nur für starke Verzögerungen die Bremsscheiben zugeschaltet werden. Auf die Lithium-Ionen-Akkus gibt es acht Jahre Garantie (oder 160.000 km). Erzeugt wird der Ampera in einem GM-Werk in Detroit, USA.

Der Ampera startet Anfang 2012 in Österreich. Der Verkaufspreis beträgt 42.900 Euro. NoVA fällt für ihn keine an, ob dies auch die Versicherungssteuer gilt, weiß der Importeur noch nicht. Auf Wunsch soll`s ein "Rundum-sorglos-Paket" mit Ökostrom und Steckdosenüberprüfung fürs Laden samt Telefon-Hotline geben.

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