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Fahrbericht

Seat Leon X-PERIENCE: Keine Spur von spanischem Dschungel

Auch aus Spanien kommt ein Modell, das Abenteuer suggeriert, aber keine erleben will.

von Christian Vavra

10/19/2014, 01:40 PM

Im VW-Konzern gibt es das ja schon bei mehreren Modellen und Marken. Ein bestehendes Modell, etwas aufgepflockt (also: höhergestellt), mit diversen optischen Applikationen versehen – und dann als eine Art Pseudo-Geländewagen angepriesen. Von Volkswagen über Audi bis zu Škoda. Wenn das so weitergeht, dann dürfen Lamborghini-Fans bald darüber nachdenken, wie ein aktueller Sportwagen der Marke mit Plastikrändern auf den Radkästen und drei Zentimeter Höherstellung wohl aussehen kann.

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Faktum ist indes, dass es einen gar nicht so kleinen Markt für diese Pseudo-Abenteuer-Autos gibt. Deshalb nascht jetzt auch der Seat Leon mit, und zwar zum Start (ab sofort) mit 27 mm mehr Bodenfreiheit als der Kombi Leon ST, durchgehend mit serienmäßigem Allradantrieb (Haldex der fünften Generation) sowie mit den allgemein üblichen Plastikbeplankungen rundum. Optisch angedeuteter Unterfahrschutz vorne und hinten inklusive.

Breite Motorenpalette

Weil Seat den X-PERIENCE (immer schreiend in Großbuchstaben) als Topmodell der Baureihe versteht, gibt es zum Start wahlweise einen 1,8-l-Turbobenziner mit 180 PS Leistung und Doppelkupplungsgetriebe (DSG) oder alternativ einen Zweiliter-TDI mit dem gleichen Getriebe und schmucken 184 PS. Dieser Motor wird auch in einer Leistungsstufe mit 150 PS angeboten, ein Diesel mit 110 PS ist auch im Programm.

Wer jetzt ob der vermeintlichen PS-Orgie die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, kann besänftigt werden: Im kommenden Juni folgt ein 125-PS-Benziner, der dann so wie der schwächste Diesel (dieser wahlweise) mit Frontantrieb verbunden sein wird.

Die Serienausstattung ist durchwegs ordentlich, die Aufpreisliste dennoch ordentlich lang. So ist z. B. fesches Alcantara für Sitzbahnen und Türinnenverkleidung optional zu haben. Und so sind in einem Österreich-Paket (knapp 2000 Euro) LED-Licht, Parkhilfe vorne und hinten, Licht- und Regensensor sowie 18-Zoll-Felgen enthalten. Die schauen sehr gut aus und sind mit der Reifendimension 225/45-R18 der sicherste Hinweis darauf, dass diese Version des Seat Leon kaum jemals mehr Gelände als einen Feldweg sehen wird.

Eine aktuelle soziologische Untersuchung hat übrigens ergeben, dass man mit solchen Autos (ebenso mit SUVs) gar nicht signalisiert, man könne überall hinfahren – sondern dass man jederzeit weg kann! Und das auch gänzlich ohne chronischen Eskapismus.

Zwei Eindrücke nach ersten Testkilometern: Die beiden stärksten Triebwerke gehen ebenso unauffällig wie unbarmherzig zu Werke, herrlich. Und die Karosseriebewegungen sind bei flotter Fahrt naturgemäß beträchtlich, was einige Gewöhnung erfordert.

Die Preise: Der schwächste Diesel ist ab € 28.960,– zu haben. € 1600,– mehr kostet der 150-PS-Bruder, ab knapp € 34.000,– der Über-drüber. Benziner: Ab € 31.790,–.

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