Skoda Superb Combi
Skoda Superb Combi

© /Benedikter Christoph

Dauertest

Skoda Superb im Dauertest: Vor 25 Jahren noch unvorstellbar

Bilanz nach acht Monaten und 22.000 km durch Sommerhitze und Winterkälte.

von Horst Bauer

03/25/2017, 07:00 AM

Weil der heimische Importeur gerade auf die ersten 25 Jahre mit Skoda zurückblickt: Dass es unter dieser Marke einmal ein Modell vom Auftritt des aktuellen Superb Combi geben würde, war in den Tagen des Felicia schlicht nicht vorstellbar.

So gesehen dokumentiert der Dauertest-Kandidat die Erfolgsgeschichte, welche die Tschechen seit der Eingliederung in den VW-Konzern hingelegt haben, auf eindrucksvollste Weise. Der aktuelle Superb – zumal als Kombi – zeigt, wie man heute ein Auto dieser Größenordnung bauen kann, ohne dabei gleich in die preisliche Premium-Falle gehen zu müssen.

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Im Dauertesteinsatz konnte der Kandidat, ein Superb Combi 44 mit 150-PS-TDI und manuell schaltbarem 6-Gang-Getriebe, zeigen, dass unter so einer Konstellation – großer Kombi zu scharf kalkuliertem Preis – die Qualität nicht leiden muss. Im Testzeitraum wurden insgesamt 22.000 km unter unterschiedlichsten Bedingungen – von südfranzösischer Sommerhitze bis zu Ötztaler Winterkälte – abgespult. Das Fahrprogramm umfasste vom Stadtverkehr über Bergetappen bis zu ausgiebigen Fernfahrten unter großzügiger Einbeziehung deutscher Autobahnen so ziemlich alles, was einem Auto dieses Kalibers im wirklichen Leben zugemutet wird – nur eben meist nicht in so verdichteter Form zwischen Juni und Februar.

Der bleibendste Eindruck, den der Superb Combi bei den Testern dabei hinterlassen hat, bezieht sich auf seine mehr als üppigen Raumverhältnisse. Vor allem Fondpassagiere waren stets voll des Lobes, was die Beinfreiheit betrifft, von der man selbst als Mitfahrer in so mancher Luxuslimousine nur träumen kann. Auch der Kofferraum ließ keine Fragen offen – außer vielleicht manchmal jene, wie man jetzt an die Tasche da ganz hinten in den Tiefen des Raumes herankommen soll, ohne über die Ladefläche kriechen zu müssen.

Im Fahrbetrieb zeigte sich der 150-PS-Diesel als adäquate Motorisierung für jeden, der nicht auf Kriegsfuß mit dem leichtgängig und präzise zu schaltenden 6-Gang-Getriebe steht. Weder auf den Bergetappen noch bei flotterer Gangart über Landstraßen kam je Sehnsucht nach einem stärkeren Motor auf. Diese meldete sich lediglich kurz auf den Vollgas-Abschnitten der deutschen Autobahn.

Starke Gutpunkte konnte die Antriebseinheit aber auch durch ihre Genügsamkeit sammeln: Über 5 bis 6 Liter Realschnitt für 100 km lässt sich für so ein großes Auto nichts sagen. Zumal es auch Etappen im Eco-Modus gab, für die ein Vierer vor dem Komma zu finden war.

Gut gereinigt

Abgesehen davon zeigte sich auch das Abgasreinigungs-System (katalytische Entstickung mit Harnstoff, Rußfilter und Oxikat) von seiner verlässlichen Seite. Das Nachfüllen der AdBlue-Flüssigkeit wurde vom System jeweils 2400 km vor Leerstand erstmals eingefordert. Konnte man erst später nachfüllen (AdBlue ist in den meisten Tankstellen inzwischen verfügbar, der Einfüllstutzen findet sich unter dem Tankdeckel neben der Öffnung für den Treibstoff), war auf die dann jeweils angezeigte Restreichweite Verlass. Und selbst die harschen Minus-Temperaturen im heurigen Jänner lösten keine Irritationen im System aus.

Das gelang hingegen immer wieder einmal der Klimaanlage, die trotz konstant eingestellter Innen- und kaum schwankender Außentemperatur oft unvermittelt zwischen Heizen und Kühlen wechselte. Und auf einer sommerlichen Langstreckentour nach Frankreich ließ die Kühlung des Ablagefachs in der Mittelkonsole einmal nachhaltig aus – was dann prompt ob des dort gelagerten Käses für die Besatzung olfaktorisch anspruchsvoll wurde.

Apropos Frankreich: Das ansonsten zuverlässige und einfach zu bedienende Navigationssystem, meldete sich in Clermont-Ferrand immer ebenso zuverlässig vom Dienst ab.

Abgesehen davon (und einem kurzfristig ausrastenden Reifendrucksensor) leistete sich der Superb Combi keine groben Schnitzer in punkto Zuverlässigkeit. Was auch für die Verarbeitung gilt. Dem Innenraum waren nach dem Dauertest-Zieleinlauf die Strapazen der acht Test-Monaten nicht anzumerken.

Skoda Superb Combi 4x4 TDI

Antrieb: Vierzylinder, TDI, 16 V, Turbo mit variabler Ladergeometrie, zwei oben liegende Nockenwellen, 6-Gang-Schaltgetriebe, Allrad mit Haldex-Viscokupplung, Spitze 213 km/h, 0–100 in 9,1 sec, SCR-Entstickung, Euro 6.

Hubraum: 1968 cm³

PS/kW: 150/110

maximales Drehmoment:340 Nm bei 1750–3000 U/min

Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorne an McPherson-Federbeinen, hinten Mehrlenkerachse, Scheibenbremsen (vorne innen belüftet), elektromechanische Zahnstangenservolenkung, ABS, Stabilitätssystem ESP, Berganfahrhilfe (Extra), dynamische Fahrwerksregelung (Extra).

Anhängelast gebremst/ungebremst 2200/750 kg, Höhe der Ladekante 620 mm.

Maße (L x B x H):4856 x 1864 x 1477 mm

Wendekreis: 11,1 m Radstand: 2841 mm Bremsweg kalt: 36,8 m Bremsweg warm: 34,8 m

Kofferraum: 660–1950 l Gewicht: ab 1550 kg Gesamtgewicht: 2265 kg Tankinhalt: 66 l

Normverbr.: 4,5 l/100 km 119 g/km CO²

Testverbr.: 5,9 l/100 km

Preis: 38.463 €

Preis Testwagen: 49.724 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 649,44 €

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