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So entsteht ein Porsche 918 Spyder

Der exklusive Sportwagen entsteht in einer eigenen Manufaktur in Zuffenhausen praktisch in Handarbeit.

01/10/2015, 04:42 PM

Rund 100 ausgewählte Porsche-Mitarbeiter sind es, die den 918 Spyder in einer 4000 m² großen Manufaktur bauen. Nichts scheint zu viel. Kein Kabel stört die Laufwege. Auch, weil es von vorneherein der Anspruch war, beim Bau eines Plug-in-Hybrid-Sportwagens ausschließlich auf Akku-Werkzeuge zu setzen. Bestes Beispiel dafür: die über Bluetooth gesteuerten Akkuschrauber. Nahezu geräuschlos verrichten sie ihre Arbeit, erhöhen die Flexibilität der Werker am Arbeitsplatz, verringern das Risiko der Beschädigung von Bauteilen und stellen über die Kopplung zur Datenbank zudem sicher, dass die hinterlegten Drehmomente zuverlässig eingehalten, dokumentiert und jederzeit überprüft werden können.

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18 Stationen durchlaufen die Fahrzeuge, ehe sie im reinen Elektromodus in den Aufzug gefahren werden, um schließlich zwei Stockwerke tiefer im Prüffeld die letzten Tests zu durchlaufen. Bis ein Porsche 918 Spyder alle Montagestationen in der Manufaktur durchlaufen hat und den Aufzug nach unten in Richtung Prüffeld nehmen kann, vergehen rund 100 Stunden Fertigungszeit.

Motorenbau

20 Stunden benötigt allein die Herstellung des Motors. Dabei ist ein Mitarbeiter allein für „seinen” Motor verantwortlich. „Ein Werker, ein Motor” nennt Porsche diese Vorgehensweise (die man übrigens mit AMG gemeinsam hat, wo auch ein Mann einen Motor baut).

Sogar eine eigene Sattlerei hat man in die Manufaktur integriert und es dauert beispielsweise 40 Minuten (und braucht 200 exakte Nadelstiche), um das Leder rund um die Sonnenblende zu vernähen.

Über 250 Lieferanten sind es, die die nötigen Bauteile anliefern – darunter z.B. Mubea Carbo Tech GmbH aus Salzburg, die das Monocoque aus CFK liefert oder Magna Steyr Battery Systems GmbH & Co OG aus Graz (12V Leichtbau-Bordnetzbatterie in LiFePO4-Technologie).

Porsche 918 Spyder: So fährt sich der Supersportwagen

Das mit der eigenen Liga kommt den Marketing-Leuten ja schnell einmal aus.

Im Fall des Porsche 918 Spyder sprechen aber schon allein die Fakten eine klare Sprache. Selbst unter den elitären Supersportwagen findet sich nämlich aktuell kein Konkurrent, der es mit dem Hybrid-Wundertier aus Zuffenhausen aufnehmen könnte. So eine Kombination aus einem Höchstleistungs-Verbrennungsmotor mit zwei potenten Elektromotoren findet sich derzeit nirgends. Im 918 Spyder wird der Batterie-Antrieb nämlich nicht nur wie anderswo als Zusatzschub für kurze Beschleunigunsphasen eingesetzt, man kann den aktuell teuersten Porsche (bei uns ab € 776.880,–) auch wie ein Elektroauto vollkommen ohne Einsatz des Benziners bewegen. Und das nicht nur zum Rangieren, sondern zwischen 16 und 30 Kilometer weit und notfalls auch bis zu 150 km/h schnell.

Probe in Spielberg

Schon allein das macht den 918 zum Exoten der Rennstrecke in Spielberg, wo der Motor-KURIER dem Überflieger erstmals auf den Zahn fühlen konnte. Rollt man aus der Boxengasse des Red Bull Ring den Hügel hinauf zur Einbindung in die Rennstrecke und hört dabei keinen unterforderten Motor grummeln und spucken, ist das schon ungewöhnlich genug. Spielt sich dann in der ersten Beschleunigungsphase auch noch kein Motoren-Gewitter ab, die Fuhre nimmt aber dennoch durchaus rasant Fahrt auf, wähnt man sich in einem Elektroauto, das den Sportwagen gibt.

Aber wenn dann der Druckpunkt am Gaspedal beim Herausbeschleunigen aus der Haarnadel überwunden wird und der 4,6-Liter V8 im Heck plötzlich zum Dienst erwacht, ist nicht nur die erwartete Geräuschkulisse explosionsartig hergestellt, auch der Vorwärtsdrang der Fuhre nimmt genauso unmittelbar raketenartige Formen an. Jetzt arbeiten alle drei Motoren am puren Vortrieb und kurz darauf bereits alle vier Karbonbremsen wieder an dessen Zähmung. Unterstützt von der Elektronik, die dafür sorgt, dass während der Bremsphase auch gleich die Lithium-Ionen-Batterie (Energie-Inhalt 6,8 kWh) aufgeladen wird.

Nach ein paar Runden am Ring ist auch in der Praxis geklärt, dass der 918 Spyder in einer eigenen Liga fährt. Nicht nur wegen der enormen Leistung und dem atemberaubenden Kurvenverhalten, auch wegen der Möglichkeit, nach dem wilden Ritt auf der Piste rein elektrisch weiterfahren zu können. Und das durchaus noch flott genug, um den Sportwagenstatus auch auf der Straße nicht zu verlieren.

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