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Fahrbericht

So fährt sich der Mercedes S 500 als Plug-in-Hybrid

Dank Plug-in-Hybridantrieb kann der S 500 luxuriös dahingleiten, sportlich beschleunigen oder abgasfrei durch Stadtgebiete rollen.

von Maria Brandl

09/25/2014, 05:00 AM

Bis 2017 will Mercedes mit 10 neuen Modellen mit Plug-in-Hybridantrieb starten. Als Erster kommt diesen Samstag der S 500 Plug-in-Hybrid. Er soll den souveränen Fahrspaß eines V8, den niedrigen Verbrauch eines sparsamen Vierzylinders und abgasfreies Fahren (bis 140 km/h) wie ein reines E-Auto offerieren. Angeboten wird er nur für die Langversion, was auf die größten Absatzmärkte schließen lässt, nämlich die USA und China.

Die wichtigsten Bausteine des Plug-in-Hybrids sind der bekannte V6-Benziner Biturbo (333 PS), ein 85-kW-E-Motor, der platzsparend in das adaptierte Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus integriert ist, sowie eine 8,7-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, übrigens aus dem Batteriewerk von Magna in Graz. Die Systemleistung des Antriebs liegt bei 442 PS und 650 Nm.

Das erlaubt neben luxuriösen Fahrdaten (0–100 in 5,2 sec, Spitze 250 km/h) auch sensationelle Verbrauchswerte (65 g/km CO2 oder 2,8 l/100 km). Das spart bei uns knapp 20.000 € an NoVA gegenüber dem vergleichbaren S 500 (mit V8).

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Grund für den geringen Normverbrauch ist neben der Spitzentechnologie auch das EU-Zyklusverfahren, das dem S 500 Plug-in-Hybrid wegen der E-Reichweite von 33 km einen Bonus von 56 % auf den Normverbrauch zuspricht. Wie bei Plug-in-Hybriden üblich lässt sich die Lithium-Batterie auch an der Steckdose laden. Bei 400V/16A (Mennekes-Stecker) ist sie in 2 h voll, bei 230 V/8A (Haushaltssteckdose) in rund 4 h. In Österreich ist das Kabel für 230 V im Preis inkludiert.

In Fahrt

Auch wenn Mercedes bei der Präsentation betonte, dass der Plug-in-Hybrid keinerlei Abstriche oder Einbußen bei Luxus und Komfort für die betuchte Klientel bedeutet, so haben sich die Techniker rund ums Sparen doch viele Gedanken gemacht. Ziel war es, so ein Techniker, dass der S 500 Plug-in-Hybrid auch dann sehr sparsam ist, wenn ein Kunde die Batterie nie extern an einer Steckdose auflädt.

Insgesamt stehen vier Hybrid-Betriebsmodi ("Hybrid", "E-Mode", "E-Save", "Charge"), drei Fahrprogramme ("Hybrid", "E" wie Economy/Sparen sowie "E+") samt radarbasiertem Fahrprogramm mithilfe einer intelligenten Navigation zur Wahl. Die Fahrmodi sind einfach per Tastendruck neben dem Ganghebel zu wählen. Losgefahren wird immer elektrisch.

Das radarbasierte Sparen erfolgt im "E+"-Betrieb in Kombination mit der Navigation und teilt dem Fahrer per Gaspedal-Signalen an, wenn er den Fuß heben soll, um in den sparsamen Schub- oder Segelbetrieb zu wechseln. Der Bordrechner orientiert sich dabei an topografischen Bedingungen wie an anderen Verkehrsteilnehmern.

Die Übergänge zwischen Benzin- und E-Motor erfolgten jedenfalls auf ersten Proberunden beeindruckend harmonisch. Auch war im "Charge"-Modus die Lithium-Batterie tatsächlich in einer halben Stunde während der Fahrt voll geladen, so wie es der S-Klasse-Entwicklungsleiter angekündigt hatte. Der dadurch bedingte Mehrverbrauch soll bei ca. 2 l liegen. Die elektrische Reichweite von 33 km dagegen scheint im Alltag schwer erreichbar zu sein. Nicht ganz so elegant wie der vordere Bereich ist der Einbau der Batterie im Kofferraum gelungen. Aber dort schaut ein S-Klasse-Plug-in-Hybrid-Besitzer vielleicht ohnehin nie hinein.

Der Preis beträgt in Österreich € 110.680,–. Start: 27. 9.

Plug-in-Hybrid

Bis 2017 plant Mercedes 10 Plug- in-Modelle. Nach der S- soll die C-Klasse damit versehen werden, übrigens ebenfalls mit einer Lithium- Batterie von Magna in Graz (Garantie: 6 Jahre oder 100.000 km). Insgesamt will Mercedes einen eigenen Baukasten entwickeln, um Plug-in-Hybride (ab C-Klasse aufwärts) auch mit Dieselmotoren kostengünstig darstellen zu können, mit Heck- oder Allradantrieb. Auch größere elektrische Reichweiten sind geplant.

Laden

Mercedes arbeitet (mit BMW) zudem am kabellosen Laden. Induktives Laden soll in ein paar Jahren möglich sein.

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