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Autodiebstahl

So leicht lassen sich Autos mit Schlüssellos-System knacken

ÖAMTC und ADAC schlagen Alarm. Autos mit Keyless-Go machen es Autodieben leicht.

03/17/2016, 09:17 AM

Grundsätzlich sind so genannte Keyless-Go-Systeme, um sein Auto zu öffnen, eine praktische Sache. Nähert man sich dem Fahrzeug, erkennt dieses sein "Herrl" oder sein "Frauerl" und sperrt dienstbeflissen die Tür auf. Allerdings, so hat ein Test der Autofaherclubs ADAC und ÖAMTC ergeben, sind diese Systeme anfälliger, um von Autodieben genkackt zu werden.

Und so funktioniert es: Es reicht, einen kleinen Empfänger in der Nähe des Schlüssels zu positionieren und mit einem Sender zum Auto zu gehen. Kenntnisse zum Hacken, Ver- und Entschlüsseln von Daten sind dafür nicht notwendig. ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang erklärt: "Ein einfacher 'Reichweiten-Verlängerer', der frei und legal angeboten wird, genügt. Auch ein Eigenbau ist mit entsprechenden technischen Kenntnissen mit verhältnismäßig geringem Aufwand möglich."

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Die Reichweiten-Verlängerung hat im Test auch durch Türen und Mauerwerk funktioniert. Der Empfänger kann mehrere Meter vom Schlüssel entfernt sein, um das Signal über hunderte Meter zu "verlängern". Dadurch kann ein Dieb das Auto öffnen und den Motor starten, obwohl der Besitzer den Schlüssel z. B. in der Hosentasche hat, während er in einem Café sitzt. "Läuft der Motor erst einmal, bleibt er auch ohne Schlüssel so lange in Betrieb, bis er abgestellt wird oder der Sprit ausgeht. Theoretisch könnte ein Dieb also bei laufendem Motor nachtanken und das Auto problemlos über weite Strecken, auch bis ins Ausland, entführen", so Lang.

Genügend Potenzial für Autodiebe gibt es: "Ob im Biergarten, im Restaurant, im Sportclub, am See oder beim Golfen – ein Dieb muss nur mit dem Empfänger dem Fahrzeugbesitzer folgen, während ein Komplize sich mit dem Sender dem Fahrzeug nähert, es öffnet und wegfährt. So könnten nach und nach ganze Parkplätze geleert werden", warnt Lang.

Der Club fordert die Hersteller daher auf, die Fahrzeugelektronik systematisch nach dem Vorbild verschiedener IT-Bereiche abzusichern. "Aktuell sind Autos mit 'Keyless'-System deutlich leichter zu stehlen als andere Fahrzeuge", kritisiert der ÖAMTC-Cheftechniker. "Wer bereits ein solches Auto hat, sollte jedenfalls Nachbesserung vom Hersteller erhalten." Eine wirksame Methode, wie der Besitzer Abhilfe schaffen kann, sind spezielle Schlüsseletuis, die die Funkwellen blockieren und damit einen Diebstahl verhindern können. "Allerdings muss man so auf die Bequemlichkeit, den Schlüssel zum Öffnen und Starten des Fahrzeuges nur bei sich zu haben, verzichten und ihn stattdessen jedes Mal 'auspacken'", hält Lang abschließend fest.

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