
© KURIER / Stephan Boroviczeny
Wasser für die Bahn
Umsonst gibt’s nichts. Auch keine saubere Mobilität. Nicht einmal mit der Bahn.
Mit der sauberen Mobilität ist’s wie mit dem Geld vom Staat: Jeder will davon profitieren, aber niemand dafür etwas hergeben.
Stichwort "Verstromung des Verkehrs": Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt hält die für 2020 angepeilten 200.000 E-Autos für "sehr, sehr optimistisch". Nicht nur bei uns, auch weltweit hält die Elektro-Euphorie genau so lange, wie es großzügige öffentliche Subventionen dafür gibt.
Sobald der beachtliche Mehrpreis aber selbst berappt werden muss, wozu bisher noch große Komforteinbußen etwa bei Reichweite und Klimatisierung kommen, sinkt das Interesse rapide. Das erfahren nun auch Bosch und Samsung, die 2008 ein Vorreiterprojekt zur Produktion von Lithium-Akkus für E-Autos gründeten. Dieses droht nun unter anderem wegen schwacher E-Auto-Nachfrage zu scheitern, so das Branchenmagazin Automobilwoche.
Viel mehr als die Elektrifizierung von Pkw würde ohnehin der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bringen, vor allem in Ballungsräumen, meinten viele auf der Wirtschaftskammer-Tagung "Klimafahrplan Verkehr". Doch auch hier tauchen immer mehr Hürden auf. Nur zwei Beispiele: In Graz etwa blockierten Anrainer jahrelang erfolgreich den Ausbau der Straßenbahn. In Vorarlberg haben die ÖBB vor Kurzem wegen regionalen Widerstands den Plan aufs Eis gelegt, eines ihrer Speicherkraftwerke auszubauen, um übers Jahr zusätzlich Strom für 6000 Züge zwischen Wien und Innsbruck zu erzeugen. Die ÖBB decken 93 % ihres Stroms aus erneuerbaren Energien.
Mobilität beginnt im Kopf. Wir müssen uns entscheiden.
maria.brandl(at)kurier.at

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