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Wellenreiter: Zukunfts-Yachten am Meer

Der russische Oligarch Roman Abramovich besitzt seit Kurzem das 650-Millionen-Euro-Schiff Eclipse. Das Design ist leider langweilig, vor allem, wenn man sich die Booten der Zukunft ansieht.

von Barbara Reiter

12/05/2011, 07:42 AM

Da soll noch einer sagen, Probleme seien für reiche Menschen ein Fremdwort. Larry Ellison, 65, und Milliardär hat sein Vermögen mit dem Software-Konzern Oracle gemacht. Er besitzt so viel Geld, dass er nicht weiß, wohin damit und findet sich deshalb auf Platz sechs der Forbes-Liste der reichsten Menschen wieder. Ende 2004 hat der Amerikaner ein Taschengeld seines kolportierten 200-Milliarden-Dollar-Vermögens in die aufgehende Sonne investiert. Nicht die echte, obwohl das bei reichen Menschen nicht abwegig wäre. Seine Yacht trägt den Namen "Rising Sun". Nun das Problem: Das 138 Meter lange Schiff war selbst einem Mann mit derart großem Vermögen zu XXL. Mutterseelenallein hätten er und seine Frau sich gefühlt, als sie zum ersten Mal an Bord speisten. "Es ist exzessiv groß geraten", meinte Ellison. "Erstaunlich, dass wir uns daran gewöhnt haben."

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Was soll da bitte Roman Abramovich sagen? Der Arme hat mit der 163 Meter langen "Eclipse" ein viel längeres Boot - mehr noch, die längste Yacht der Welt am Hals. Ein Monstrum, das von Menschenhand erschaffen wurde. Über Aufträge wie diesen können sich Schiffsbauer nur freuen. Dem Hamburger Unternehmen Blohm + Voss etwa soll der Bau der "Eclipse" 650 Millionen Euro gebracht haben. So etwas wie ein Lotto-Sechser, denn der Markt für Mega-Yachten ist beschränkt. Schätzungen zufolge werden pro Jahr 300 Stück Boote im Wert zwischen 50 bis 150 Millionen Euro verkauft, bei teureren Modellen sollen sich nur für 15 bis 30 Stück Abnehmer finden. Eigentlich schade, sind der Fantasie im Yacht-Design doch keine Grenzen gesetzt. Viele unglaublich futuristische Boots-Pläne fristen in schicken Designer-Schubladen ein trostloses Dasein.

Stefan Vittori, gebürtiger Kärntner, der aus beruflichen Gründen in den USA lebt, erweckt solche Entwürfe mit seiner Firma "Tangram 3DS" aber zumindest bildlich zum Leben. Für das Yacht-Unternehmen "Schöpfer" hat er Handskizzen, Pläne und zweidimensionale Zeichnungen zu hochauflösenden, fotorealistischen Bildern umgewandelt. So geschehen mit den Yachten Oculus und Infinitas. "Keines der Boote ist gebaut oder in Planung", erzählt Vittori. "Es sind Konzepte und Ziel ist es, Käufer zu finden. Es gab und gibt Interesse, aber leider noch keinen richtigen Auftrag." Was auch an der Wirtschaftskrise liegen mag. Schließlich soll ein Luxus-Schiff wie die Infinitas 50 Millionen Euro kosten.

Experten zufolge, schrumpft der Markt für Megayachten. Vor allem unterhalb des High-End-Marktes müssten Werften erhebliche Stornierungen hinnehmen.

Davon lässt sich einer wie Hermès-Chef Patrick Thomas aber nicht entmutigen. "Es ist klar, dass die Lancierung zu einem für uns denkbar schlechten Zeitpunkt erfolgt", meinte Thomas im Interview mit Welt-Online. "Aber wir wenden uns an eine Kundschaft, die wenig von den wirtschaftlichen Problemen betroffen ist." Hermès und Yachten? Erst vor Kurzem hat der französische Luxusgüterkonzern seine Zusammenarbeit mit dem italienischen Bootsbauer Wally bekannt gegeben. Die geplante Motor-Yacht WHY (Wally-Hermès-Yacht) sieht aus wie eine futuristische Geheim-Basis auseinem Science-Fiction-Film. 58 Meter lang, 38 Meter breit, 3.400 m² und ausgestattet mit allem erdenklichen Luxus, der sich natürlich im Preis niederschlägt. Was das Schiff kosten soll, will Wally erst im Juli bekannt geben. 150 Millionen Euro für ein "günstigeres" Modell werden kolportiert. Derzeit ist noch nicht bekannt, ob es schon Interessenten gibt. Fest steht aber: Illusionen macht sich Hermès-Boss Thomas nicht. "Wenn wir eine Yacht verkaufen, ist das ein Erfolg. Wenn wir drei verkaufen, wäre das ein Wunder."

Wie ein Wunder erscheint auch, dass Yacht-Designern immer wieder neue Ideen kommen. Vor allem deshalb, weil sich bei Meldungen über eingebaute Raketenabwehr-Systeme wie bei Abramovich' Yacht oder U-Booten, die bei manchen Schiffen zur Grundausstattung gehören, das Gefühl einstellt, alles sei schon da gewesen.

Doch da hat die Branche ihre Rechnung ohne den Boots-Hersteller "Strand Craft" gemacht. Bei "Modell 122" wurde eine Garage für den exakt zum 38 Meter langen Schiff passenden mitgelieferten Sportwagen eingeplant. Um welches Modell es sich dabei handeln wird, ist noch ein Geheimnis. Das Auto soll aber 880 PS und einen V12-Motor haben. Für Nicht-Auto-Freaks: das Ding bringt es auf etwa 370 km/h. Die Super-Yacht kontert mit einem Rolls-Royce-Doppelmotor, der von einem Extra-Motor auf 14.000 PS gepusht wird. Da heißt es, sich anschnallen bei einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h.

Der Preis? 20, 5 Millionen Euro, und den Sportwagen gibt's gratis dazu. Wenn das kein Angebot ist.

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