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Wie Chevrolet die Krise überwand

100 Jahre Chevrolet. Wie stark General Motors nach der Pleite wieder Fahrt aufnimmt und welche Rolle die Jubiläums-Marke Chevrolet dabei spielt.

von Horst Bauer

12/29/2011, 12:51 PM

Vor nur zwei Jahren war noch alles ganz anders. Der einstmals größte Autoproduzent der Welt, seit 1. Juni 2009 offiziell bankrott, stand unter staatlicher Zwangsverwaltung. Um den Giganten General Motors nicht untergehen zu lassen, war die US-Regierung unter Präsident Obama über den eigenen Schatten gesprungen und hatte Steuergeld zur Rettung eines privaten Unternehmens verwendet.

Im Land des bis dahin ungebrochenen Glaubens an die Selbstreinigungskraft eines marktwirtschaftlichen Systems ein Tabubruch.

Von der Öffentlichkeit argwöhnisch beäugt und als "Governmental Motors" verspottet, formte eine neue Führungs-Crew aus den Resten des alten Giganten in einem Jahr ein schlankeres, durch keine Schulden belastetes Unternehmen, mit dem man schon im November 2010 wieder zurück an die Börse ging (Details siehe Hintergrund).

Da kam der heuer zu feiernde 100. Geburtstag der GM-Marke Chevrolet gerade recht, um auf die neuen Stärken des Hauses gebührend aufmerksam machen zu können. Denn in der aktuellen Struktur von General Motors spielt die 1911 vom Schweizer Auswanderer Louis Chevrolet gegründete Marke eine zentrale Rolle.

Nachdem man im Restrukturierungsverfahren den undurchsichtigen Marken-Dschungel gelichtet hatte, blieb Chevrolet als einzige starke globale Marke übrig. Abgesehen von der Luxus-Division Cadillac, werden andere Marken wie Opel/Vauxhall (Europa), Buick (China) oder Holden (Australien, Neuseeland) nur mehr in speziellen Regionen vertrieben. Chevrolet jedoch agiert weltweit und wird mit einem breiten Produkt-Portfolio ausgestattet.

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Wie ernst man es in Detroit damit meint, zeigt nicht zuletzt der Umstand, dass man in Europa neben der Traditionsmarke Opel heuer gleich sieben neue Chevrolet-Modelle zusätzlich eingeführt hat (siehe Fahrberichte). Und auch der neue große GM-Imageträger wird hierzulande im kommenden Jahr sowohl als Opel Ampera als auch unter dem Namen Chevrolet Volt angeboten. So soll Europa-Chef Wayne Brannon bis 2015 auf eine Million verkaufter Chevrolets kommen (zum Vergleich: Heuer wurden bisher rund 105.000 Stück verkauft). Dass man dies nicht mit am US-Markt orientierten Modellen erreichen kann, hat man inzwischen ebenfalls begriffen. So kommen die meisten neuen Chevy für Europa aus Korea, wo der ehemalige Markenname Daewoo inzwischen ebenfalls durch Chevrolet ersetzt wurde.

Maßgeblich zur neuen Stärke von GM trägt aber der Erfolg in China bei. Dort hat man VW als Marktführer überholt und blickt in eine rosige Zukunft. Susan Docherty, für Asien zuständige Marketing-Chefin, sieht das künftige Wachstum auf dem größten Automarkt der Welt vor allem durch Zuwächse außerhalb der Metropolen wie Peking oder Schanghai: "Über 300 Millionen Haushalte werden dort genügend Einkommen für den Kauf eines Autos haben."

Sollte auch nur ein Teil von ihnen zu einem Chevrolet greifen, würde sich die Schlagzahl weiter erhöhen. Denn schon jetzt wird alle 6,7 Sekunden irgendwo auf der Welt ein Chevrolet ausgeliefert.

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