© REUTERS/Fabrizio Bensch

eQuoten

Wie E-Autofahrer zu Zertifikatehändlern werden

Wer ein E-Auto fährt, kann Mineralölunternehmen Zertifikate verkaufen. Doch wie viel bekommt man?

von Andrea Hlinka

02/20/2023, 09:35 AM

Zertifikatehandel ist kein neues Phänomen: Eine Firma bringt Schadstoffe in Umlauf und ist damit am CO2-Ausstoß beteiligt. Um die Klimasünden zu kompensieren und um teuren Strafzahlungen zu entgehen, können diese Firmen Zertifikate von anderen Unternehmen kaufen. Rund 200 Unternehmen in Österreich werden vom Staat zur Verwendung von CO2-Zertifikaten verpflichtet. Die meisten Emissionen verursachen Voestalpine, OMV und Wien Energie.

Was allerdings neu ist: Die Elektromobilität als Player auf diesem Markt. Mit der neuen Kraftstoffverordnung (KVO), die am 1. Jänner 2023 in Kraft getreten ist, können Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos, die durch sie erfolgte CO2-Einsparung per Zertifikat an Mineralöl-Unternehmen verkaufen. Dafür braucht es jedoch einen Mittler.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

Bis zu 1.000 Euro?

Als erstes startete ePuls, ein Tochterunternehmen der Münzer Bioindustrie GmbH, die unter anderem abfallbasierten Biodiesel herstellt, auf dem österreichischen Markt. Das war im Oktober 2022. „Wir beschäftigen uns mit Treibhausgaseinsparungen im Verkehr. Das ist unsere Welt. Wir sind seit mehr als zehn Jahren mit den Abnehmern in guten Kontakt“, sagt Christian Dyczek, der Geschäftsführer von ePuls.

388 Euro werden Elektroautofahrerinnen und -fahrer für das Jahr 2023 vonseiten ePuls vertraglich zugesichert. Innerhalb von zwei Wochen sollen sie das Geld – nach der Registrierung und der Prüfung durch das Umweltbundesamt – auf dem Konto haben. Die Höhe steht nirgends festgeschrieben, sondern wurde von ePuls kalkuliert.

Genügen 388 Euro?

Sind die 388 Euro also viel, zu wenig, ausreichend? Die Antwort darauf hat der Markt. „Der Quotenhandel ist eben ein Handel. Hier bestimmen Angebot und Nachfrage. Wir garantieren hier einen Fixpreis, von dem wir überzeugt sind, dass dieser fair ist“, so Christian Dyczek. In Österreich ist die Zahl der Anbieter noch sehr überschaubar, in Deutschland gibt es jedoch bereits eine Vielzahl. Einer hätte, so Dyczek, mit bis zu 1.000 Euro geworben. Das konnte allerdings nicht eingehalten werden.

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat