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Technik

Skoda: Simply clever auch mit 48 Volt

Wie die tschechische VW-Tochter den Hybridantrieb vereinfachen will

von Maria Brandl

03/14/2018, 06:00 AM

Seit 1991 zählt Skoda zum VW-Konzern. Und fährt von Erfolg zu Erfolg, 2017 verkaufte die Marke mehr als 1 Mio. Pkw. Das macht umso ehrgeiziger: Auf dem Genfer Autosalon ist etwa neben dem neuen Fabia auch die Studie „Vision X“ zu sehen, ein Ausblick auf ein 2019 geplantes „urbanes Crossover“, ein kompaktes SUV. In der Schweiz ist übrigens auch ein Skoda, der Octavia, das meistverkaufte Auto.

48-Volt-System

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Unter dem Blechkleid des Vision X steckt ein kostengünstiger Hybridantrieb mit Erdgas-, Benzin- und Elektroantrieb. Damit lässt sich der Normverbrauch auf 89 g/km senken.

Konkret handelt es sich bei diesem milden Hybridantrieb um die Kombination eines Benzinmotors, der auf Erdgas optimiert ist, im Notfall (Kälte oder fehlende Gastankstelle) aber mit Benzin betrieben werden kann. Die beiden Gastanks fassen bis zu 14,4 kg Erdgas, der Benzintank hat 10 Liter. Dazu kommt eine elektrische Hinterachse mit integriertem Einstufengetriebe, Lithium-Ionen-Batterie (1,5 kWh, davon 0,8 kWh nutzbar) sowie einem 48-Volt-Zusatzbordnetz.

Skoda hat diese elektrische Hinterachse selbst entwickelt und hofft auf eine positive Antwort aus Wolfsburg. In diesem Fall könnte sie für alle anderen Marken genützt werden.

Die Vorteile dieser kompakten elektrischen Hinterachse: Das Auto lässt sich damit elektronisch einparken, fährt bis zu 2 km rein elektrisch bei niedrigem Tempo und bietet dank der sich automatisch zuschaltenden Hinterachse einen Allradantrieb. Das Zusatzgewicht ist mit 40 kg für die E-Hinterachse und 10 kg für die Lithium-Ionen-Batterien relativ bescheiden im Vergleich zu ähnlichen milden Hybridsystemen. Der Vision X ist der erste Allradler von Skoda, der keine Kardanwelle braucht, was ebenfalls Gewicht spart.

Elektrische Hinterachse

Die elektrische Hinterachse ist ein System, in das Autohersteller wie Zulieferer ein großes Potenzial sehen: Es ist eine kostengünstige Möglichkeit für Hybrid- und Batterie-elektrische Fahrzeuge, aus einem Fronttriebler einen Hecktriebler oder Allradler zu machen. Es lässt sich als Traktionshilfe, aber auch als zusätzliche Kraft nützen. Sie ist beliebig konfigurierbar, also sowohl für kleine Pkw wie auch für leichte Lkw interessant.

Neu ist das Konzept nicht. So wurde es etwa bereits 2011 beim Diesel-Hybrid von Peugeot (3008) eingesetzt, wo Bosch die elektrische Hinterachse beisteuerte. Bosch bietet elektrische Hinterachsen mit 50 bis 300 kW an, Voraussetzung ist ein Hochvolt-Hybridsystem. Skodas System dagegen kommt mit einer Niedervoltspannung (48 Volt) aus, was Produktion und Wartung vereinfacht und grundsätzlich Kosten spart. Magna arbeitet ebenfalls daran.

Bei Skoda hat die Mannschaft rund um Antriebs- und Fahrwerksentwicklungschef Martin Hrdlicka in den vergangenen vier Jahren die elektrische Hinterachse entwickelt, nur der E-Motor wurde zugekauft. Es ist laut Hrdlicka die erste elektrische Hinterachse mit 48 Volt. Sie wiegt nur 40 kg und macht die Studie Vision X (siehe Hauptartikel) von einem Front- zu einem Hecktriebler oder Allradler. Der elektrische Motor hat 21 kW, das maximal Mögliche bei 48 Volt laut Werk. Dank integriertem Getriebe, ebenfalls eine Eigenentwicklung, können bis zu 1200 Nm über die Hinterachse übertragen werden. Sie schaltet sich je nach Bedarf automatisch zu.

Laut Skoda Entwicklungsvorstand Christian Strube kann bei positivem Bescheid in der VW-Zentrale in Wolfsburg in den nächsten Monaten das Skoda-System für den gesamten Konzern gebaut werden.

Vision X: Technische Daten

Skoda-Studien geben traditionell einen guten Ausblick auf künftige Serienmodelle. Die Vision X ist ein Vorgeschmack auf ein neues Serienmodell, das für 2019 geplant ist. Sie ist größer als der Seat Ateca. Die Daten: Länge x Breite x Höhe 4255 x 1807 x 1537 mm, Radstand 2645 mm, Kofferraum 380 l.

Superb Plug-in-Hybrid

Der Superb übernimmt den Plug-in-Hybrid vom VW Passat. Er verbindet einen 115 kW Benzinmotor mit einem 85 kW E-Motor. Gesamtleistung 160 kW. Er soll eine elektrische Reichweite (Norm) von 70 km erreichen und nur 31 g/km  im Normtest erzeugen. Induktives Laden oder Schnellladen ist nicht vorgesehen, sondern nur Laden mit 3,6 kW. Marktstart: Ende 2019.

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