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Innovation

Technik: 25 Millionen 48-Volt-Systeme bis 2027

Borg Warner: Der Rückgang des Diesel erhöht den Druck auf Autohersteller, mehr Hybride anzubieten.

von Maria Brandl

07/04/2018, 07:26 AM

Auch der weltgrößte Turbolader-Hersteller sieht in der Hybridtechnologie und da speziell in der kostengünstigen 48-V-Variante großes Potenzial, wie Jens Lange und Günter Krämer auf dem Int. Wiener Motorensymposium im Motor-KURIER-Gespräch erklärten. Bis 2027 könnte der Anteil der 48-V-Mild-Hybride im Hybridbereich auf mehr als 60 % und rund 25 Mio. Einheiten steigen.

-Druck Der stark sinkende Diesel-Anteil in Europa wird den Druck auf die Hersteller erhöhen, schnellstmöglich andere spritsparende Technologien anzubieten, um das 95-g-CO2-Ziel der EU bis 2020 zu erreichen und hohe Strafzahlungen (95 €/g Überschreitung pro Pkw) zu verhindern. 48-V-Systeme könnten der große Nutznießer sein. Fraglich ist, ob der Massendurchbruch früh genug kommt. Die Plattformen der Fahrzeuge müssen auf 48 V ausgerichtet werden wie etwa beim neuen Audi A8, dann können sowohl Benziner wie Diesel-Antrieb damit kombiniert werden, so die Manager.

-48 Volt Die ersten 48-V-Anwendungen von Borg Warner sind elektrisch angetriebene Verdichter („eBooster“) und riemengetriebene Startergeneratoren mit integrierter Elektronik („iBAS“). Premiere feierte der eBooster unter anderem im 3-l-Benziner von Daimler. Beide Systeme zusammen erlauben laut Borg Warner bis zu 20 % Spriteinsparung, der eBooster allein senkt den Verbrauch um 5 bis 10 %.

Für 2020 plant Borg Warner einen elektrischen Allradantrieb durch eine elektrische Hinterachse mit Zweigangschaltung, der den Spritverbrauch um bis zu 9 % mindern und so praktisch kostenneutral im Vergleich zu herkömmlichen Allradsystemen sein soll.

 

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-Innovation Wie schnell sich das 48-V-System und die weitere Elektrifizierung durchsetzen wird, hänge wesentlich vom Preis für den Kunden ab. Wie Magna sieht Borg Warner den Verbrennungsmotor noch viele Jahre im Auto, ob mit oder ohne zusätzlichem E-Antrieb. Je günstiger Letzterer wird, desto umfangreicher und schneller werde die Elektrifizierung voranschreiten.

Borg Warner ist hier mit einer neuen Wicklung („S-wind“) von E-Motoren ein großer Schritt gelungen, für den es 2018 den renommierten „Pace-Award“ bekam. Dank des neuen Herstellungsverfahrens werde die Massenfertigung von Hochvolt-E-Maschinen erst möglich. Zudem ist der S-wind-Stator um fast 30 % kürzer und bringt eine um mehr als 50 % höhere Drehmoment-Dichte als ein Stator mit konzentrierter Wicklung. Geeignet ist die neue Wicklung für Motoren von 48 bis 350 V.

Borg Warner im Überblick

Konzern Borg Warner Inc. ist nach eigenen Angaben „Globaler Produktführer im Bereich sauberer und effizienter Technologielösungen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, Hybrid- und Elektroantrieb.“ Der weltgrößte Hersteller von Turboladern brachte auch den ersten Turbo mit variabler Turbinengeometrie für Benziner, der bei Porsche Premiere feierte. In der Hybridisierung (Elektrifizierung) samt 48-V-Systemen sieht der Konzern großes Marktpotenzial. Bereits in Serie sind elektrische Lüftungs- und Kühlsysteme mit 48V für Lkw und SUV. Der Konzern beschäftigt weltweit 29.000 Mitarbeiter an 67 Standorten.

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