© Bauer Horst

Dauertest

Dacia Sandero Stepway im Dauertest: Preiswert, nicht billig

Erfahrungen im Alltagsverkehr mit dem Preisbrecher und warum er Konkurrenz nur vom Gebrauchtwagenmarkt zu fürchten hat

von Horst Bauer

06/09/2022, 06:35 PM

Um keine falschen Hoffnungen aufkommen zu lassen. Man kann zwar einen neuen Dacia Sandero schon um 9.690 € kaufen. Aber der, gepriesen als billigster Neuwagen auf dem Markt, hat mit dem Dauertest-Kandidaten weniger zu tun, als sich manche erhoffen würden. Der Sandero Stepway TCe 90 Comfort mit ein paar zusätzlichen Ausstattungspaketen repräsentiert eher das obere Ende der preislichen Sandero-Fahnenstange.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

Ob er die knapp 18.000 € wert ist, sollte er im Praxiseinsatz durch den Lauf der Jahreszeiten beweisen.

Wie sieht also die Zwischenbilanz nach Herbst, Winter und Frühling aus, die der handgeschaltene Sandero Stepway im Testalltag verbracht hat?

Flotter als 90 PS vermuten lassen

Zunächst ist festzuhalten, dass sich der erste Eindruck bezüglich der Motorisierung bestätigt hat. Der Einliter-Dreizylinder-Benziner mit Turboaufladung hält sich mehr als wacker und verleiht dem knapp über eine Tonne wiegenden Sandero Stepway eine erfreuliche Spritzigkeit. Da das volle Drehmoment von 160 Nm schon ab rund 2.000 Touren zur Verfügung steht, gibt sich der kompakte Dacia genau in jenen Fahrsituationen sehr agil, auf die es im Großteil des Alltagsverkehrs ankommt. Und das sind nicht die Vollgas-Etappen auf der deutschen Autobahn.

Wer das gut abgestufte und solide zu schaltende 6-Gang-Getriebe bestimmungsgemäß verwendet, wird mit einem Fahrgefühl verwöhnt, das man angesichts der bescheidenen 90 PS Leistung kaum erwarten würde.

Als Schwachpunkt der Antriebseinheit vermerkt das Fahrtenbuch eine Tendenz zum Ruckeln bei kaltem Motor – nicht nur im Winter.

Mehr Bodenfreiheit

Apropos Winter: Auf verschneiten Nebenstraßen zeigte sich die etwas größere Bodenfreiheit des Stepway gegenüber dem normalen Sandero als hilfreich. Dass trotz der Geländewagenoptik kein Allradantrieb verfügbar ist, kommt ja heute in den besten Auto-Familien vor.

Die Innenausstattung zeigt, dass preiswert nichts mit billiger Anmutung zu tun haben muss. Vor allem dort, wo man hinsieht und -greift, wird dies mit solider Verarbeitung und guter Haptik bewiesen. Einzig Details wie die bei abgesenktem Laderaumboden (zu) gut sichtbaren Kabel und die pragmatische Lösung zur Vibrationsdämmung über dem Reserverad erinnern an den Preisbrecher-Status von Dacia.

An den wird man allerdings auch an wichtigerer Stelle im täglichen Fahrbetrieb ständig erinnert. So viel besser die Sitze gegenüber der Vorgänger-Generation auch geworden sind, da wäre eindeutig noch mehr drin gewesen, was Schenkelauflage und Kreuzstütze angeht.

Dafür funktioniert die Smartphone-Anbindung hier schon kabellos. Was bei den größten Konkurrenten des Sandero Stepway meist noch nicht der Fall ist. Denn die stehen nicht im Neuwagen-Schauraum, sondern auf dem Gebrauchtwagenplatz.

Das gefällt
Sehr agil im unteren Drehzahlbereich, gut abgestimmtes 6-Gang-Getriebe, kabellose Smartphone-Anbindung verfügbar

Das gefällt nicht
Wenig konturierte Sitze mit zu kurzer Schenkelauflage,  Motor neigt nach Kaltstart zum Ruckeln,  freiliegende  Kabel im Kofferraum

Daten
Dacia Sandero Stepway TCe  90 Comfort, 1-Liter-Turbo-Benziner mit 90 PS/67 kW, 160 Nm bei 2100–3750 U/min. 6-Gang-Schaltgetriebe. Normverbrauch 5,6 l/100 km (126 g  /km); Testverbrauch: 6,7 l.

Preis ab 15.089,99 €, Preis des Testwagens 17.731,20 €

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat