© Privat

Tests

Der neue Kia Niro als EV im Test

Es war nicht die große Liebe auf den ersten Blick, doch mit der Zeit zeigte sich, wieso der Niro zum Auto des Jahres gewählt wurde

von Andrea Hlinka

04/04/2023, 03:00 AM

Es ist das Auto das Jahres, gewählt von einer Jury, die aus 63 Journalistinnen weltweit besteht. Was manche dazu veranlasst hat, den Niro als „Frauenauto“ zu bezeichnen. Was also ist das? Eines, das komfortabel ist? Schnell beschleunigt? Unkompliziert und umweltfreundlicher ist? Ja, das trifft auf den Kia Niro EV zu – ganz unabhängig von der Chromosomenverteilung und obsoleten Genderbildern, so objektiv wie menschenmöglich. Wobei solche Vorschusslorbeeren auch ordentlich Druck machen.

Bei uns war das erste Zusammentreffen zwar vielversprechend, aber nicht die ganz große Liebe. Fesch außen, übersichtlich innen. Alles gut so weit, aber keine Schmetterlinge im Bauch. Dann verbrachten wir ein bisschen Zeit zusammen.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

Kommen wir zuerst zu den harten Fakten: Die Beschleunigungskurve ist elektroautotypisch steil und das ist dem 150-kW-Motor zu verdanken. In 7,8 Sekunden ist man von 0 auf 100. Doch das geht auf die Reichweite, die grundsätzlich tadellose 460 Kilometer verspricht (WLTP). Kia gibt einen Verbrauchswert von 16,2 kWh an – das konnte von uns nicht ganz erreicht werden. Bei unschonender Fahrweise inklusive Autobahnfahrten erreichten wir rund 20 kWh. Bei Stadtfahrten lag der Durchschnitt jedoch bei sagenhaften 12,7 kWh. Ergibt insgesamt ein bisschen mehr als die 16,2 kWh.

Saft für alle

Wirklich unüblich für eine solchen Crossover sind die vielen Möglichkeiten, Geräte zu laden: USB-C-Stecker an den beiden Rücksitzen, für die Mitfahrenden im Fond. Zwischen deren Sitzen befindet sich zudem eine 220-V-Steckdose. Inklusive der Stecker im Cockpit stehen jedenfalls genug zur Verfügung , um die Mobilgeräte aller Teenager, die in so ein Auto passen würden, aufzuladen. Und zwar ohne Verrenkungen. Dazu trägt auch die gute Beinfreiheit im Fond bei. Die fällt um einiges größer aus als noch beim Vorgänger, da die Entwickler die Vordersitze um 30 Prozent schlanker gestalten konnten.

Interessant ist die Lösung der so getauften Multi-Mode-Bedieneinheit unterhalb des mittleren Bildschirms (10,25 Zoll): Die Tasten sind doppelt belegt und so kann man zwischen Infotainment- und Klimafunktionen herumschalten. Aufgefallen ist auch das große Kofferraumvolumen für dieses Fahrzeugsegment. Kinderwagen und zwei Koffer gingen gut hinein (475 Liter sind das in Zahlen).

Was nicht ganz so gut geklappt hat, war das Laden. Eigentlich sollten 80 kW hineingehen. Erreicht werden konnte dieser Wert nicht. 74 kW war der höchste Wert, den wir schafften. Meist grundelten wir aber irgendwo in den 20ern herum, was zum Großteil auf das Konto der Ladeinfrastruktur geht.

Aber immerhin: Man kann den Premium-Relaxing-Beifahrersitz in die Waagrechte bringen und so ein kleines Nickerchen machen, während der Akku saugt. Herz, was willst du mehr?

Das gefällt
Tolle Sitze (belüft- und beheizbar), viele Möglichkeiten, Geräte im Auto zu laden und ein guter Verbrauchswert von rund 16,5; und die Garantie von sieben Jahren (oder 150.000 km) auch für die Batterie

Das gefällt nicht
Dass man die Klimatisierung  nicht mit einem Handgriff  ausschalten kann 

Daten
Der Niro EV ist um 6,5 cm länger als sein Vorgänger und zählt nun 4,42 Meter. Radstand: 2,72 m; Batterie:  64 kWh; 
Reichweite: 460 km; 
Preis: ab 47.940 €; Testauto: 55.740 €

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat