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© Michael Andrusio

Tests

Der neue VW Golf im Test: Was kann die Nummer Acht?

Die neue Generation bleibt wohl den Golf-Tugenden treu, setzt aber voll auf Digitalisierung. Und daran muss man sich erst gewöhnen.

von Michael Andrusio

04/03/2020, 03:00 AM

Dass eine grundlegende Tugend erhalten geblieben ist, kann man schon nach den ersten Ausfahrten festhalten: Der Golf ist auch in der achten Generation kein Auto, das für Aufsehen sorgt. Das war er nie und wollte er auch nie sein. Wenn unserem Test-Golf ein Blick nachgeworfen wurde, dann lag es entweder an der ziemlich bunten Lackierung (Limonengelb heißt das) oder daran, dass der Betrachter ein Kenner der Materie war und für sich feststellte „Ah, der neue Golf“.

Von der Abmessungen her, hat sich praktisch nichts geändert. Etwas niedriger ist er geworden und aerodynamischer ist er jetzt auch. Jedenfalls hat man im Golf ausreichend Platz, vorne und hinten sitzt man bequem und auch im Kofferraum, wo es auch eine Staumöglichkeit unter dem Kofferraumboden gibt, wird man ausreichend Platz vorfinden. Praktisch auch die (ziemlich breite) Durchlademöglichkeit bei den Rücksitzen.

Mild Hybrid

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Wir sind den neuen Golf als 1,5 eTSI ACT mHeV DSG gefahren – so eine Modellbezeichnung muss man bei den Fachgesprächen am Stammtisch einmal pannenfrei aufsagen (und in weiterer Folge auch noch erklären) können. Also: Dahinter verbirgt sich ein Benziner, wobei ACT eine Zylinderabschaltung für zwei der vier Zylinder ist. Und mHeV ist ein Mild Hybrid-System, bestehend aus einem 48-Volt-System mit Riemen-Startergenerator und Lithium Ionen Batterie. Das macht es möglich, unter bestimmten Bedingungen mit dem Auto „zu segeln“, heißt der Motor wird abgestellt. Gekoppelt ist diese Motorisierung an ein 7-Gang-DSG-Doppelkupplungsgetriebe.

Was merkt der Fahrer von den Bemühungen des Autos, Sprit zu sparen? Praktisch nichts. Angenehm fällt das Mild Hybrid System vor allem bei der Steuerung des Start-Stopp-Systems auf, zumal es sehr sanft ans Werk geht. Sonst passt der 150 PS Benziner fein in den Wolfsburger, liefert ausreichend Kraft und wird nur dann etwas unwirsch im Klang, wenn man ihm hohe Drehzahlen abverlangt. Ohne Fehl und Tadel ist das Fahrverhalten im Gesamteindruck und dazu passt auch die Lenkung, die ausreichend exakt ist, ohne dabei nervös zu wirken. So wie beim Äußeren bleibt der Golf also auch beim Fahren seinen alten Tugenden treu.

Ein kleine Revolution gab es allerdings in der Bedienung. Dass man sich in das Auto reinsetzt und sofort weiß, wofür jeder Schalter ist, das spielt es jetzt nimmer. Abgesehen davon, dass kaum mehr wo ein normaler Schalter auszumachen ist. Digitalisierung und Bedienung über Touchscreen lautet die Devise und so sitzt der Golf-8-Novize im Auto und versucht, sich zurechtzufinden.

Wesentlicher Bestandteil der Bedienung ist der Touchscreen. Hier kann man durch die diversen Menüs surfen und ja, das lenkt ab. Vieles lässt sich aber auch über weitgehend bekannte Knöpfe am Volant regeln und manches über Sprachsteuerung. Wenn man dem Auto den richtigen Befehl zuruft, quittiert es dies mit „Alles klar“ und das gibt Vertrauen. Stolz ist VW auf die Sliderfläche unter dem Touchscreen. Hier kann man mittels Wischen Lautstärke und Temperatur regeln. Funktioniert, so wie alle neuen Features im Golf eigentlich problemlos, sobald man die Systematik begriffen hat.

Übrigens kann man mit dem Ambientelicht das aufgeräumte Interieur in diverse Farben tauchen.

Interessantes Feature: Der Golf verfügt nunmehr auch über eine Car2X-Fuktion, die quasi eine Schwarmintelligenz nutzt. Heißt, der Fahrer wird gewarnt, wenn von anderswo eine Gefahr gemeldet wird.

Zum Preis: Der Golf mit Mild-Hybrid-Benziner, DSG und Style-Ausstattung kostet ab € 35.850,-. Nimmt man den 130-PS-Benziner mit Life-Ausstattung, kommt man auf € 26.990,-. Für Sparfüchse wird auch wieder ein Rabbit-Modell aufgelegt, das inklusive Bonus weniger als 20.000 Euro kosten wird.

Antrieb: Vierzylinder-Benziner mit Zylinderanschaltung und Mild Hybrid System. Hubraum: 1.498 ; Frontantrieb, 7-Gang-DSG

Leistung: 150 PS/110 kW: max. Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 – 3.500 U/min.

Fahrleistungen: 0 – 100 km/h in 8,5 Sekunden, Spitze 224 km/h. EU 6d Temp

Maße: Länge x Breite x Höhe 4.284 x 1.789 x 1.456 mm. Radstand: 2.636 mm. Gewicht: 1.380 kg/Gesamtgewicht: 1.880 kg; Kofferraumvolumen: 380 – 1.237 Liter.

Normverbrauch 5,9 – 6,8 l/100 km, 134 – 154 g /km/Testverbrauch: 6,2 l.

Preis € 35.850,–/Preis Testwagen: € 39.892,–.

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