© Jaguar Land Rover/WERK/Jaguar/Nick Dimbleby

Tests

Jaguar I-Pace im Praxis-Test: An Ehrgeiz fehlt es nicht

Was der Anspruch, das begehrenswerteste E-Auto der Welt zu sein, für die Praxis bringt. Eines vorweg: Punkto Reichweite versagt der Anspruch.

von Maria Brandl

01/07/2019, 05:00 AM

Aus seinen Ansprüchen, ein Hochleistungs-Elektroauto und eine europäische Alternative zu Tesla zu sein, macht der Jaguar I-Pace kein Hehl. Die ersten Ausfahrten bei der Fahrvorstellung samt Passagen über staubige Feldwege und durch Wasserfurten, aber auch auf der Rennstrecke, ließen einiges erwarten. Im Motor-KURIER-Praxistest konnte er beweisen, wie alltagstauglich der E-SUV ist.

- Reichweite Eines gleich vorweg: Der erste Aha-Effekt über die atemberaubende Beschleunigung der zwei 200-PS-E-Motoren (siehe Steckbrief) hat sich bestätigt. Allerdings auch die alte Weisheit, dass es dann mit der Reichweite schnell bergab geht, vor allem bei der Aerodynamik eines solchen SUV. Wer also WienGraz ohne Zittern mit einer Batterieladung erreichen will, stellt den Tempomaten auf ca. 90 km/h. Der hohe Normverbrauch (siehe Steckbrief) ist eine ernste Warnung. Bestätigt hat sich das gute Raumangebot vorne und hinten, vorausgesetzt, die vier Personen sind keine 2-Meter-Männer.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

- Luftfederung Nicht korrigiert werden muss der erste positive Eindruck über das Fahrwerk und die geringen Wankbewegungen des 2,1-Tonners dank der im Boden verbauten 603 kg schweren Lithium-Batterien. Etwas schwerfällig fühlt sich der I-Pace beim Rangieren an. Die Federung gibt vor allem kurze Stöße ziemlich ungefiltert an die Passagiere weiter, wohl ein Zugeständnis an das hohe Gewicht, aber auch typisch für die Luftfederung.

- Cockpit Die Cockpit-Bedienung erfordert vom Lenker viel Feingefühl. Vor allem die Bedienführung rund um den hypersensiblen Multifunktionsbildschirm ist gewöhnungsbedürftig und stört oft den guten Gesamteindruck. Zudem neigte die Elektronik auch im Testauto zu überraschenden Manövern, indem etwa ohne Zutun der Passagiere auf dem Bildschirm Infos auftauchten, die niemand wollte. Die Sprachbedienung dagegen funktionierte gut.

- Laden Ein großes Ziel der Entwickler war das einfache Laden. Bei Bedarf muss der Lenker nur „Ladestation“ in sein Navi eingeben, um die für die jeweilige Ladekarte geeigneten gezeigt zu bekommen. Allerdings reagierten im Testalltag fünf der sechs angesteuerten Ladestellen ablehnend. Ihre „Ausreden“ reichten von „Ihre Karte ist gesperrt“ bis zu „wird geprüft“ als Endlosschleife. Der Importeurssprecher erklärte dies mit einer eventuell falschen Einstellung im Untermenü. Zum Glück haben die Entwickler einen Polster von ca. 20 km Restreichweite vorgesehen, selbst wenn der Bordrechner schon 0 km zeigt.

Eine Hürde zum angekündigten „einfachen Laden“ ist zudem, dass der I-Pace nur einphasig Drehstrom laden kann. Damit ist 11 kW-Laden an der Wallbox zu Hause nicht möglich.

Unser Testmodell entsprach der Version „E400 AWD First Edition“ mit sehr umfangreicher Ausstattung und 2 Ladekabel.

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat