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Test

Lexus IS300h im Test: Viel Leistung, wenig Strom

Optisch angespitzt, sehr seriös zu fahren – und einmal etwas anderes in seinem Segment

von Christian Vavra

11/20/2017, 06:00 AM

Hinten und von der Seite ist fast nichts zu sehen, vorne dafür umso mehr. Der Lexus IS 300h, in etwa in der Marktgegend des 3er BMW anzusiedeln, hat eine Modellauffrischung erhalten. Es hat ihm gut getan, die Operation ist geglückt.

Nach wie vor ist der Lexus in seinem Marktsegment ein sehr exotisches, aber auch sehr interessantes Automobil. Das beginnt bei der wirklich erstklassigen Verarbeitung und Qualitätsanmutung innen und geht bis zum klugen Antriebskonzept, von dem bloß eines nicht erwartet werden darf: Ein Verbrauchswunder. Wie bisher treibt den IS 300h ein großvolumiger Vierzylinder-Benziner an, dazu gesellt sich ein nominell sehr starker E-Motor. Beide einigen sich über ein CVT-Getriebe, das auf die Hinterräder wirkt.

Die Systemleistung von 223 PS ist weit mehr als es klingt, das Ding hat Saft und Kraft in jeder Lebenslage und in jedem der drei Fahrmodi, von denen Sport+ eigentlich verzichtbar ist. Wer will mit einem Hybrid schon krawallig Gas geben, wo doch der Energiefluss so beschaulich im Zentraldisplay dargestellt wird? Vollgas geben ist zudem die einzige Situation, in der das Getriebe mit typischem Benehmen auffällig wird. Außerhalb davon gehört es zu den besten der nicht unumstrittenen Gattung.

Rein theoretisch wären zwei bis drei Kilometer rein elektrisches Fahren wie beim Toyota Prius möglich. In der Praxis indessen meldet sich fast immer der Beziner zum Dienst, selbst bei einer sehr kurzen Garagenrampe, und augenblicklich rügt ein eigener Eintrag neben dem Tacho. „EV-Betrieb nicht möglich, da Gaspedal zu stark betätigt wurde“.

Kein Ruhmesblatt

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Für dieses Oberlehrertum sind die im Test erzielten 8,7 l/100 km Benzin nicht unbedingt ein Ruhmesblatt, wobei da auf den Sportmodus gänzlich verzichtet wurde. In der Performance und beim unstreitig hervorragenden und straffen Fahrwerk dagegen kann dem Lexus niemand irgendwas vorwerfen.

In der Version „F Sport“ ist die Ausstattung richtig nobel und reichlich (Sitzbelüftung z.B. ist sowieso ein Geniestreich im Sommer). Platzwunder ist der IS 300 h nicht, es lässt sich aber sehr gut in ihm leben (z.B. mit eigenen Kniepads an der Mittelkonsole!). Und der Preis von um die 50.000 Euro ist daher im Konkurrenzvergleich sehr gut.

Technische Daten

Antrieb: Vierzylinder-Benziner, Hubraum 2494 cm³, Heckantrieb, CVT-Getriebe, Elektromotor Betriebsspannung 650 V, Nickel-Metallhydrid-Batterie (1,5 kWh),

Benziner: 181/133 PS/kW E-Motor: 143/105 PS/kW; Gesamtleistung: 223/164 PS/kW; maximales Drehmoment: 221 Nm bei 4200 – 5400 U/min

Beschleunigung 0-100 km/h in 8,4 Sekunden, Spitze 200 km/h, Euro 6;

Fahrwerk: Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen, Mehrlenker-Hinterachse, vier Scheibenbremsen (vorne innen belüftet), elektronisches Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Spurhalte- und Totwinkel-Assistent, Zahnstangenlenkung mit elektrischer Unterstützung, Maximale Anhängelast 750 kg

Maße (L x B x H):4680 x 1810 x 1430  mm
Wendekreis: 10,4 m
Radstand: 2800 mm
Kofferraum: 450 l
Zuladung: 440 kg
Gesamtgewicht: 2130 kg
Tankinhalt: 66 l

Normverbrauch: Gesamtsystem 4,6 l/100km 97 g/km CO²
Testverbrauch: Hybridmodus 8,7 l/100km

Preis: 45.100 €/Preis Testwagen: 52.160 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:1135,59  €

 

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