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Nissan X-Trail e-Power: Fährt elektrisch, tankt Benzin. Wie bitte?

Nissan X-Trail e-Power. Nissan hat sein größtes SUV überarbeitet und ihn mit e-Power ausgestattet: Fährt elektrisch, tankt aber Benzin. Wie geht das und ist das selten gesehene System sinnvoll?

von Sandra Baierl

01/27/2023, 04:00 AM

Wer dieser Tage im Süden oder im Westen oder mittendrin in Österreich unterwegs ist, braucht ein Auto, das schneetauglich ist. Eines mit Allrad, eines mit Platz (für die Skiausrüstung) und eines, das dem kalten Wetter trotzt. Nicht, dass die Elektromobilität nicht wintertauglich wäre, aber ihre Nachteile bei sehr tiefen Temperaturen sind bekannt – Stichwort Reichweitenverlust.

Mit dem Nissan X-Trail e-Power ist man im Winterwunderland gut unterwegs. Das Auto erfüllt die oben genannten Kriterien – Allrad, Platz für sieben Personen und Reichweite –, obwohl es ein E-Fahrzeug ist. Eines, das mit Benzin betrieben wird. Wie jetzt?

Und genau da beginnt die Erklärung, die man öfter von sich geben muss, wenn man mit dem e-Power unterwegs ist. Der Nissan X-Trail e-Power fährt nämlich hybrid, aber auf besondere Art: Die Räder werden stets und ausschließlich von den Elektromotoren angetrieben. Das „sorge für ein angenehmes, entspanntes Fahrerlebnis im Stile reiner Elektroautos“, betont Nissan.

Jedoch: Der Stromer braucht keine Ladestation, hat auch kein Ladekabel, denn der Strom wird unterwegs mit einem Generator in Form eines Dreizylinder-Turbobenziners erzeugt. Tankt Benzin, fährt aber elektrisch, um es auf den Punkt zu bringen.

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Ohne Reichweitenangst

Das System ist zugegebenermaßen ein bisschen ums Eck gedacht, macht aber durchaus Sinn. Weil es die größte Sorge der Elektro-Skeptiker ausschaltet, nämlich die Reichweitenangst. Das Konzept soll eine Brücke in die Ära der Elektromobilität sein – mit dem Besten aus beiden Welten: Elektro-Fahrgefühl, stufenlose Beschleunigung, aber eben kein langes Laden, dafür schnelles Benzin-Tanken und maximale Unabhängigkeit. Aber: Wie effizient das ist?

Nun, unser Treibstoffverbrauch war bei voller Beladung und durch den Schnee nicht gerade rekordverdächtig. 8,1 Liter auf 100 Kilometer hat der X-Trail verbraucht. Dafür tut er das auf angenehme Art: der Verbrenner ist ziemlich leise, das Geräusch erinnert an einen Laubbläser. Auf das Auto ist Verlass, es fährt komfortabel und kommt auch in den Bergen, bei rutschiger Fahrbahn und viel Schnee dank Allrad nie an seine Grenzen. Wir haben uns im X-Trail sehr wohl und sicher gefühlt, das Interieur ist hochwertig (braunes Leder in unserem Fall), die Verarbeitung toll. Rein elektrisch Fahren, gänzlich ohne Antrieb durch den Benzinmotor, kann man übrigens auch, aber nur sehr kurz. Drückt man die EV-Taste, nützt man den zwischengespeicherten Strom für zwei, drei Kilometer, dann ist die 2,1 kW/h-Batterie erschöpft. Das reicht maximal für eine kurze Ortsdurchfahrt ohne Emissionen. Eine weitere Taste namens ePedal erhöht die Rekuperation und schafft das typisch elektrische Gokart-Fahren-Fahren mit dem Gaspedal, Bremsen fast unnötig.

Viel Auto

Das Tolle an Nissan ist, dass man für sein Geld viel Auto bekommt. Nicht umsonst war der Qashqai (kleiner als der X-Trail) lange Zeit das meistverkaufte SUV Europas. Der X-Trail startet bei 39.000 Euro Listenpreis, unsere Motorisierung e-Power mit Allrad, sieben Sitzen und 214 PS gibt’s um 67.000 Euro. Da ist aber alles dabei: Frontscheibenheizung, Assistenzsysteme, Lederausstattung, Sitz- und Lenkradheizung, Bose-Sound, etc.

Das gefällt
Dass uns das Auto souverän durch die winterlichen Alpen gebracht hat; die Fahrmodi „Berg“ und „Schnee“ leisten tolle Hilfsdienste. Die Geräumigkeit und dass man sieben Personen unterbringt. Dass das Auto leise fährt. Die feine Verarbeitung und die Einmal-alles-Ausstattung  

Das gefällt nicht
Dass der schlüssellose Aufsperr-Mechanismus (Berühren der Türschnalle) unberechenbar ist. Der relativ hohe Benzinverbrauch

Daten
Nissan X-Trail e-Power mit Allrad und sieben Sitzen, 214 PS, 250 Nm; 4,6 m lang, 1,8 m breit, 1.900 kg; von 0-100 km/h in 7 Sek.; Verbrauch 6,3 l/100 km; -Wert kombiniert: 141 g/km. Den X-Trail gibt’s ab 39.250 Euro, das günstigste e-Power-Modell kostet 42.490; unser  Testauto Tekna+: 67.053 Euro 

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