© Schubert Daniel

Tests

Start zum Dauertest mit dem Mazda CX-30 mit Skyactive-X180 Motor

Erste Erkenntnisse nach 7.000 km im Dauertest mit dem technisch anspruchsvollen Einzelgänger

von Horst Bauer

03/02/2020, 04:00 AM

Schön ist er sowieso. Aber das eigentliche Alleinstellungsmerkmal dieses Mazda CX-30 liegt unter seiner Fronthaube.

Dort werkt mit dem Skyactive-X180 genannten Motor ein Triebwerk, das es so noch nie in einem Serienauto gegeben hat. Ohne allzu technisch zu werden, lässt sich dessen Funktionsweise so erklären: Im unteren Drehzahlbereich funktioniert der 2,0-l-Benziner praktisch wie ein Diesel. Durch die sehr hohe Verdichtung von 16,3 zu 1 (normal bei Benzinern ist rund 10 bis 14 zu 1) zündet das extrem magere Benzin-Luft-Gemisch ohne Fremdimpuls.

Das spart Benzin, liefert aber bei höheren Drehzahlen, zu wenig Energie. Da muss dann konventionell gezündet werden.

Mit dieser Lösung hat Mazda wieder einen eigenen Weg gefunden. In dem Fall vorbei am Trend zu kleinvolumigen, mit Turboladern aufgeblasenen Motoren.

Was merkt man davon aber im Fahrbetrieb?

Ergebnis nach 7.000 km auf unterschiedlichstem Geläuf: Man merkt nichts von der Umschaltung zwischen den beiden Zündungsvarianten. Sehr wohl merkbar ist aber eine indirekte Folgewirkung des Motoren-Konzeptes.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

Nichts für Schaltfaule

Der Pilot sollte nämlich kein gestörtes Verhältnis zum Schalthebel haben. Soll auch nur ansatzweise etwas weitergehen, muss kräftig im Sechsgang-Getriebe gerührt werden. Wegen des erst bei 3.000 Touren voll anliegenden Drehmoments muss man etwa im Autobahnbetrieb zurückschalten, will man beim Beschleunigen nach einem Tempolimit nicht verhungern.

Ist man auf Landstraßen auf flottere Gangart programmiert und steht der eine oder andere Überholvorgang an, lernt man schnell, den Motor nie unter 3.000 Touren zurückfallen zu lassen. Das bringt tollen Durchzug bis rauf an den Rand des Drehzalmessers, aber eben auch merkbar mehr Verbrauch.

Dabei zeigt der Skyactive-X180 zwei sehr unterschiedliche Gesichter. Wer dahingleitet und der Hochschalt-Empfehlung im Display der mittleren der drei sehr übersichtlichen klassischen Rundarmaturen folgt, kann mit einem niedrigen 6-Liter-Wert in der Verbrauchsangabe belohnt werden. Lässt man es krachen und nutzt die 180 PS voll aus, ist man schnell jenseits der 9-Liter-Grenze.

So gesehen ist der Durchschnittsverbrauch von 8,2 Litern über die bisherige Testdistanz im Winterbetrieb noch verbesserungsfähig.

Neben der gelungenen Optik kann der CX-30 vor allem mit dem nicht nur gut verarbeiteten und eleganten Interieur punkten, sondern auch mit dem gelungenen Bedienkonzept. Dank des gut zur Hand liegenden Dreh-Drück-Reglers auf der Mittelkonsole lassen sich alle wesentlichen Funktionen intuitiv und weitgehend ablenkungsfrei bedienen. Wichtige Fahrdaten liest man vom gut positionierten Head-up-Display in der Frontscheibe ab.

Wer will, kann auch auf den Monitor direkt hintappen. Der fügt sich nicht nur harmonisch in den Armaturenträger ein, sondern beweist mit seinen zurückhaltenden Dimensionen auch, dass es nicht immer ein wie nachträglich aufgesteckt wirkender iPad-Klon sein muss.

Auch das Fahrverhalten gibt keinen Grund zur Klage. Die Abstimmung liegt in der gesunden Mitte zwischen Komfort und Sportlichkeit und sowohl Lenkung als auch Getriebe punkten mit hoher Präzision.

Die nächsten Etappen werden zeigen, wie es der Kandidat mit der Zuverlässigkeit hält. Und wo sich der Verbrauch einpendelt, wenn erst einmal die Sommerreifen aufgezogen sein werden.

Plus: Agiles Handling, präzise Lenkung, gute Geräuschdämmung, sehr gelungenes Bedienkonzept

Minus: Knapper Platz im Fond, geringes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich

Antrieb: Permanenter Allradantrieb, Reihen-4-Zylinder mit Benzin-Direkteinspritzung und Kompressionszündung,   manuelles Sechsganggetriebe

Hubraum: 1.998 cm³
PS/kW: 180 PS / 132 kW; maximales Drehmoment: 224 NM 3.000 U/min

Fahrleistungen: Beschleunigung 0–100 km/h in 9,2 sec, Spitze 204 km/h, Abgasklasse Euro 6d.

Fahrwerk: Selbst  tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Bremsassistent, elektronisches Stabilitätsprogramm (ES), Berganfahrhilfe. Höhe der Ladekante: 73 cm

Maße (L x B x H): 4.395 x 1.795 x  1.540 mm; Radstand: 2.655 mm
Wendekreis: 11,37 m

Kofferraum:422 – 1.398 l
Leergewicht: 1.631 kg/Gesamtgewicht: 2.070 kg
Tankinhalt: 48 l

Normverbrauch: 5,6 l/100 km 128 g/km/Testverbrauch: 8,2 l/100 km

Preis:33.590 €/Preis Testwagen:38.420 €

Motorbezogene Versicherungssteuer:856,44  €

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat