© Double Red Ula Serra/J.Wright

Zweirad

Ausfahrt mit der Kawasaki Versys 1000 SE

Der grüne Versuch, sämtliche Wünsche des Motorradfahrers auf einmal zu erfüllen.

05/02/2019, 12:00 PM

Rein wirtschaftlich gedacht dürfte man momentan nur zweierlei Zweiräder bauen: schicke Roller, um das Bedürfnis modebewusster Städter nach stilvoll-beschwingter Fortbewegung durch den Cityverkehr zu befriedigen, und vielseitige Reiseenduros, die den Anspruch all jener erfüllen, die sich möglichst viel von einem Motorrad erwarten, wenn sie schon den Anschaffungspreis eines ordentlichen Kompaktwagens dafür ausgeben. In Zahlen ausgedrückt: 2000 verkaufte Vespa GTS 300 und über 700 verkaufte BMW R 1200/1250 GS führten die österreichischen Bestsellerlisten im Jahr 2018 an.

Letzterer setzt Kawasaki seine Versys – ein Akronym für Versatile System (Vielseitiges System) – entgegen. Allerdings nicht mit tief sitzendem Boxermotor oder schlankem V2-Triebwerk, sondern mit einem eher ungewöhnlichen Antrieb in einem Enduro-Chassis, nämlich einem Reihen-Vierzylinder. Mit diesem Konzept überraschte Kawasaki 2011 und blieb damit bis heute alleine.

Anfangs noch stark auf die sportliche Performance ausgerichtet und in der Ausstattung reduziert, hat Kawasaki die Versys 1000 nun deutlich aufgewertet und mit all jenem Luxus ausgestattet, den die Konkurrenz bereits bietet und den sich die anvisierte Kundschaft zwischen 40 und 60 Jahren auch erwartet. Schließlich reden wir im Falle der Top-Variante SE von einem Preis von 19.999 Euro. Das an unserem Testfahrzeug montierte Grand-Tourer-Paket addiert noch einmal 2299 Euro.

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Mehr Luxus und Hightech

Dafür hat Kawasaki aber das Standard- und SE-Modell mit einer ganzen Latte an Neuerungen aufgewertet. Zur Serienausstattung zählen nun ein Kurven-ABS, die schräglagenabhängige Traktionskontrolle KTRC, zwei Powermodi, ein Tempomat, LED-Licht, eine 12V-Steckdose beim Cockpit und ein stufenlos verstellbarer Windschild.

Damit wären wir erst mit den Features der Einstiegsvariante fertig. Die SE verfügt weiters über das semi-aktive Fahrwerk KECS, vier Fahrmodi (Sport, Straße, Regen, User), einen Quickshifter (up/down), Kurvenlicht, ein TFT-Display (mit Smartphone-Connectivity und eigener App), einen großen Touring-Windschild, Heizgriffe, Hand-Protektoren und eine wundersame Lackierung mit Selbstheilungsfunktion.

 

Die üppigere Ausstattung hat eigentlich nur einen Nachteil: Sie ist schwerer. Das Basismodell legt um drei auf 253 Kilo fahrfertig zu, die neue SE bringt es auf 257 Kilo. Die Leistung des 1043 Kubik großen Reihenvierzylinders mit 120 PS und 102 Newtonmetern bleibt unverändert und sorgt nach wie vor für sehr sportliche Fahrleistungen.

Brems-Performance

Damit auch die Sicherheit nicht zu kurz kommt, erbte die Versys die radial montierten Monoblock-Sättel und den radialen Hauptbremszylinder der Supersport-Geschosse Ninja ZX-10R und H2, was beste Bremswerte und eine feine Dosierbarkeit garantiert. So reist man mit der Versys 1000 wie in einem Schnellzug rasant und elegant – sie bleibt auch bei höheren Geschwindigkeiten trotz Koffer spurtreu und stabil –, wechselt die Gänge kupplungsfrei nach oben und unten oder legt auf langweilig-langen Etappen den Tempomaten ein und lässt sich entspannt ans Ziel bringen.

Das kann ruhig weiter entfernt sein: Mit einem Tankvolumen von 21 Litern und einem Testverbrauch von 6,1 Litern auf 100 Kilometer sind fast 350 Kilometer am Stück möglich.

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