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FAHRBERICHT

Honda Africa Twin Adventure Sports: Harter Zwilling

Ein fesches Schwestermodell fürs Grobe erweitert das Einsatzspektrum des Kultmodells.

05/22/2018, 05:00 AM

Seit der Africa-Twin-Wiederauferstehung vor zwei Jahren setzt Hondas Reiseenduro-Klassiker die Neuauflage seiner Erfolgsgeschichte unbeirrt fort. 25.000 neue Africa Twins bereichern seither das europäische Straßenbild, weltweit sind bereits 51.000 Exemplare unterwegs. Mit mehr als 800 verkauften Stück zählt die geflügelte Legende auch in Österreich zu den beliebtesten Zweirädern.

BMW und KTM haben es erfolgreich vorgemacht, jetzt zieht der globale Motorrad-Marktführer aus Japan nach: auch von Hondas Reiseenduro-Flaggschiff mit 95 PS gibt es ab sofort einen auf Offroad-Einsatz getrimmten Adventure-Ableger, der wie gewohnt wahlweise mit konventionellem Getriebe um 16.890 Euro oder mit Doppelkupplungsgetriebe um 18.190 Euro geordert werden kann.

 

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Die neue Africa Twin Adventure Sports mit bewährtem 998-Kubik-Reihenzweizylindermotor unterscheidet sich vom Standard-Modell im Wesentlichen durch die Tricolor-Jubiläumslackierung, den robusten Alu-Unterfahrschutz, den massiven Sturzbügel, die langbeinige Offroad-Federung, den 24,2-Liter-Tank (statt 18,8 Liter) und die flache Sport-Sitzbank samt abgespecktem Heckträger. Zudem wird die Adventure Sports mit Heizgriffen, 12V-Steckdose und acht Zentimeter höherem Windschild ausgeliefert.

Für Motorrad-Globetrotter, die die Steppe der Mongolei oder den Sand der Sahara unter zwei Räder nehmen, führt an der Adventure-Sports-Version zweifellos kein Weg vorbei. Wer Zivilisation und Asphalt ohnehin nur selten verlässt, kann dagegen weiterhin bedenkenlos zum domestizierten Standard-Modell greifen. Denn mit den für Gelände-Einsatz soft abgestimmten, zwei Zentimeter längeren Federwegen erkauft man sich im Landstraßen-Betrieb nicht nur Vorteile. Zwar schwebt man komfortabel wie in einer Sänfte über gröbstes Asphalt-Flickwerk, das scheinbar vom Boden entkoppelte Fahrgefühl reduziert jedoch die Chassis-Rückmeldungen und damit die Kurvengeschwindigkeit.

Bereit fürs Abenteuer

Beim Weltenbummeln und Kilometerfressen zählen maximale Behaglichkeit und Expeditionstauglichkeit aber ohnehin mehr als pure Fahrdynamik. Der Fahrersitz lässt sich zwischen 900 und 920 Millimeter in luftiger Höhe justieren. In beiden Positionen thront der Pilot dennoch fünf Zentimeter höher als am vollgetankt elf Kilo leichteren Standardmodell. Das sorgt für einen herrlich komfortablen Kniewinkel, beim Ampel-Stopp sollte man aber tunlichst auf standfesten Bodenkontakt achten, denn das üppige Tankvolumen treibt den Fahrzeugschwerpunkt deutlich nach oben. Im Gegenzug ermöglicht das großzügige Benzin-Reservoir mehr als 500 Kilometer ohne Tankstopp, die sich dank des tadellosen Windschutzes tatsächlich problemlos abspulen lassen.

 

Ihre größte Stärke kann die Adventure Sports erwartungsgemäß im leichten und mittelschweren Gelände ausspielen. Im Vergleich zur Standard-Version macht sich hier der weiter hinten und höher montierte Lenker bezahlt. Beim Stehen in den Fußrastern bleibt der Pilot so selbst auf Marathon-Etappen von Kreuzschmerzen verschont. Bodenwellen, Steine und Spurrinnen – das softe Fahrwerk neutralisiert das Hindernis im Handumdrehen.

Dank des souveränen Chassis neigt man bei flotten Offroad-Etappen beinahe zu Leichtsinn. Erst auf diffizilem Terrain erfordert der hohe Schwerpunkt eine fortgeschrittene Fahrtechnik und gutes Gleichgewicht. Kein Problem für routinierte Enduristen, für Offroad-Neulinge jedoch eine schweißtreibende Mission.

Weil sich im Gelände jedes Gramm bemerkbar macht und die DCT-Doppelkupplung satte zehn Kilo Extra-Ballast bedeutet, offeriert Honda für die konventionelle Version der Adventure Sports um 650 Euro Aufpreis nun einen brandneuen Quickshifter. Er beherrscht Gangwechsel in beide Richtungen und funktioniert so ruckfrei und leichtgängig, dass man das Doppelkupplungsgetriebe in kaum einer Situation vermissen dürfte.

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