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Zweirad

Was kann die neue KTM 890 Duke?

Mit dem Naked Bike kommt ab sofort auch die letzte KTM der 790er-Baureihe in den Genuss von größeren Brennräumen

04/25/2021, 03:00 AM

Schon vor einem Jahr wurde die 13.899 Euro teure R-Edelversion der KTM Duke mit 889 Kubik präsentiert. Jetzt folgt endlich die dazugehörige, volksnahe Basisversion, deren Typenbezeichnung schlicht 890 Duke lautet. Sie kostet satte 1800 Euro weniger als die auf Racing getrimmte 890 Duke R, erfüllt die strengen Euro-5-Emissionsvorgaben und nimmt vier Jahre nach dem Marktstart der 790 Duke deren Platz in der orangen Produktpalette ein.

Noch heuer soll die 890 Duke an die Erfolgsgeschichte ihrer Vorgängerin anknüpfen. Denn die KTM-Roadster haben sich längst zu veritablen Kassenschlagern entwickelt. Allein im vergangenes Jahr wurden 521 Exemplare der 790 Duke in Österreich verkauft. Addiert man dazu 246 Stück der 890 Duke R, mausert sich das scharfe Naked Bike zum zweitbeliebtesten Motorrad Österreichs – nur geschlagen vom Dauerbrenner BMW R 1250 GS.

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Die jüngste Hubraumerweiterung von 790 auf 889 Kubik verschafft der Duke im Modelljahr 2021 potente 115 statt der bisherigen 105 PS. Das Drehmoment wächst von 87 auf 92 Newtonmeter. In der Praxis noch frappanter bemerkbar als der ohnehin schon beachtliche Kraftzuwachs macht sich die um zwanzig Prozent größere Schwungmasse an der Kurbelwelle. Sie verhilft der 890 Duke (wie schon ihrer R-Schwester) zu ungeahnter Laufkultur bei niedrigen Drehzahlen und kultivierter Gasannahme sogar bei Bummeltempo im City-Verkehr.

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Dass die 890 Duke beim Direktvergleich mit ihrer 790er-Vorgängerin auch sonst in allen Belangen die Nase vorne hat, überrascht wenig. Die Sache hat nur einen Haken: Während KTM der 790 bereits zum Einstiegspreis ein üppiges Arsenal an elektronischen Helferlein mit auf den Weg gegeben hat, kostet Nützliches und Begehrenswertes bei der 890 jetzt extra – wie zum Beispiel der Quickshifter. Der praktische Schaltassistent schlägt zusätzlich mit fast 400 Euro zu Buche. Da gönnt man sich besser gleich das „Tech Pack“ (enthält Quickshifter+, Track Pack, Motorschlupfregelung) um satte 737 Euro.

Unterm Strich knackt man mit einer individuell aufgerüsteten 890 Duke schnell die 13.000-Euro-Schallmauer – das lukrative Körberlgeld für Sonderausstattung will sich auch KTM nicht mehr entgehen lassen. Gleich zur sechs PS stärkeren Edel-Version 890 Duke R zu greifen, bringt übrigens keinen Kostenvorteil. Die Aufpreise fallen auch hier an.

Alltagstauglicher

Wer ausschließlich auf der Landstraße unterwegs ist, fährt mit der konventionellen 890 Duke obendrein besser. Auf Langstrecken ist die Sitzposition ein Alzerl bequemer, auch Großgewachsenen bietet der KTM-Roadster genügend Bewegungsfreiheit. Die radikale Sportbereifung der R-Variante oder die überdimensionierten Monoblock-Bremszangen von Brembo wird man abseits der Rennstrecke kaum vermissen. Auch die Standard-Bremse nimmt die Stahlscheiben mit knackigem Druckpunkt fein dosierbar in die Zange.

Wie gewohnt wacht auch bei der vollgetankt 188 Kilo leichten 890 Duke ein serienmäßiges Kurven-ABS (mit Supermoto-Modus für Sport-Einsatz) souverän über jedes Bremsmanöver. Die Sensibilität der schräglagensensitiven Traktionskontrolle ist ab Werk an die drei Fahrmodi (Sport, Street, Rain) gekoppelt und lässt sich nur im optionalen Track-Modus individuell justieren.

Optimiertes Fahrwerk

Der kostensparende Verzicht auf das voll einstellbare Fahrwerk der R-Version lässt sich im Allround-Einsatz von Piloten mit Durchschnittsgewicht problemlos verkraften.

Federn und Dämpfung der WP-Komponenten wurden im Vergleich zur 790 Duke merklich optimiert. So brilliert die 890 Duke im Tourenbetrieb mit höherem Komfort, bügelt selbst ruppiges Asphalt-Flickwerk souverän glatt und kommt auch bei abrupten Schlägen kaum von der anvisierten Linie ab.

Dank ihres fabulösen Zweizylinder-Schubs feuert die Midsize-Duke gleichmäßiger denn je und gewohnt unterhaltsam aus den Ecken. Mit 4,8 Litern bleibt der Benzin-Durst des Paralleltwins dabei stets bescheiden. Mit entsprechender Bereifung darf man der KTM auch gelegentlich einen Rennstrecken-Ausflug zumuten – sofern der Fahrspaß und nicht die Rundenzeit im Fokus steht.

Derart vielseitig und gut gerüstet, dürfte die neue KTM 890 Duke alleweil in der Lage sein ihren Platz an der Sonne auch kommende Saison zu verteidigen.

Motor/Antrieb
R-Zweizylinder, flüssig gekühlt, DOHC, 4V pro Zyl., 889 ccm, 85 kW (115 PS) bei 9000 U/min, max. Drehmoment 92 Nm bei 8000 U/min, 
6-Gang, Kette

Fahrwerk
Stahl-Gitterrohrrahmen, 43-mm-USD-Gabel, Mono-Stoßdämpfer, vorne zwei 300-mm-Scheibenbremsen, 240-mm-Scheibenbremse hinten; Reifen 120/70-17 und 180/55-17

Maße/Gewicht
Radstand: 1476 mm, Sitzhöhe: 820 mm, Gewicht fahrfertig: 188 kg, Tank: 14 l

Ausstattung
Kurven-ABS, Schräglagen-TC, Wheelie-Control, 3 Fahrmodi 

Preis 12.099 Euro

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