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Zweirad

Unfälle mit E-Bikes: Wo die meisten Gefahren lauern

Warum passieren Unfälle mit E-Bikes? Eine neue Studie gibt Aufschluss

von Michael Andrusio

09/04/2020, 03:00 AM

Fahrradfahren ist angesagt. Und hier sind es vor allem die Bikes mit elektrischer Unterstützung, die besonders gefragt sind. Manche Hersteller kommen mit der Produktion kaum mehr nach, berichtet man beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). „Die Verkäufe von E-Bikes sind in Österreich in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Wurden 2010 noch 20.000 E-Bikes verkauft, so steigerte sich diese Zahl um mehr als das Achtfache auf rund 170.000 E-Bikes 2019“, erklärt Othmar Thann, der Direktor des KFV. Dabei werden die Räder sowohl für Ausflüge in der Freizeit, aber auch vermehrt als Transportmittel genutzt.

Gefahrenquellen

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Aber: Mit der steigenden Zahl von E-Bikes, mittlerweile sind auf Österreichs Straßen rund 750.000 E-Bikes unterwegs, registriert man auch mehr Unfälle. 8.134 Menschen verletzten sich 2019 bei einem Radunfall, davon 1.466 am E-Bike. „Im heurigen Jahr endeten bereits elf Unfälle mit einem E-Bike tödlich“, so AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart. Das KFV hat sich nun gemeinsam mit der AUVA angesehen, wo die Gefahrenquellen lauern.

Die Studie brachte ans Licht, dass die meisten Unfälle in der Früh passieren. Mehr als die Hälfte der Unfälle ereignete sich zwischen 6 und 10 Uhr. Interessant auch, dass gute Wetterverhältnisse Unfälle eher begünstigen, ebenso eine bekannte Strecke. Die Schlussfolgerung, dass bei gutem Wetter und einer bekannten Route die Konzentration sinkt, liegt nahe. Außerdem brachte die Studie zutage, dass 70 Prozent der Unfälle ohne Fremdeinwirkung passieren und nur auf das Verhalten der Biker zurückzuführen sind. Bei 19 Prozent kamen sich Biker und Autofahrer in die Quere. Zwei Drittel der Verunglückten war männlich.

„Viele glauben, dass das ein E-Bike ein normales Fahrrad mit Hilfsmotor ist. Aber das ist es nicht“, sagt Othmar Thann. Durch das erhöhte Gewicht ändert sich das Fahrverhalten. Gerade beim Bremsen verhalten sich E-Bikes anders als die gewohnten Drahtesel. Viele klettern mithilfe eines Elektro-Rads Berge hinauf, die man vorher nie in Angriff genommen hätte und erleben dann beim Bergabfahren ihr blaues Wunder, weiß man beim KFV. Ein anderes Problem ist, dass viele, die sich ein E-Bike kaufen, 20 Jahre lang nicht mehr auf einem Rad gesessen sind.

Deswegen gibt es vom KFV und von der AUVA die klare Empfehlung, dass man einen entsprechenden Kurs besucht, um sich mit seinem neuen E-Bike vertraut zu machen. Ein E-Bike wird durch die Unterstützung des E-Motors bis zu 25 km/h schnell, das ist schneller als die meisten normalen Räder und nicht wenige Autofahrer werden durch das Tempo vor allem in Kreuzungssituationen überrascht. Othmar Tann: „Diese neue Vielfalt an Tempolevels im Radverkehr bringt auch neue Herausforderungen für die Verkehrsplanung mit sich: Grundsätzlich sollte daher der Radverkehr nach Möglichkeit getrennt vom Fußgängerverkehr geführt werden“. Und dass man einen Helm verwendet, gilt für E-Biker umso mehr.

E-Bikes
sind genau  genommen Pedelecs, weil der Elektromotor nur dann Kraft abgibt, wenn auch in die Pedale getreten wird. Der Motor eines solchen Bikes darf nicht mehr als 600 Watt leisten und nur bis 25 km/h wirken 

S-Pedelecs
sind bis zu 45 km/h schnell. Der Gesetzgeber setzt sie mit Mopeds (Klasse L1e-B) gleich. Heißt, man braucht den entsprechenden Führerschein, Versicherung Kennzeichen, einen adäquaten Helm  und darf die Radwege nicht benutzen  

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