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meinung
03.02.2019

Tanktourismus

Österreich verfehlt seine CO2-Ziele. Der Verkehr ist schuld – und da vor allem die SUV-Fahrer. Schlechte Zeiten für eine differenzierte Sicht der Dinge.

Kaum war die aktuelle Treibhausgas-Bilanz veröffentlicht, gingen  die bekannten Schuldzuweisungen los. Dabei ist den Organisationen, deren Geschäftsmodell es ist, vor latent drohenden Katastrophen zu warnen, kein Vorwurf zu machen.

Was fehlt, ist eine korrigierende Wortmeldung der Politik zum Thema Tanktourismus. Davon ist nur dann zu hören, wenn es um die zusätzlichen Steuereinnahmen geht, die wegen der strategisch niedrig gehaltenen Mineralölsteuer munter sprudeln und dem Finanzminister rund eine Milliarde Euro Körberlgeld pro Jahr bescheren. Dass damit zwangsläufig auch die heimische -Bilanz belastet wird (ohne den Gesamteffekt zu verändern), liegt auf der Hand. Wird aber bei der öffentlichen Bewertung der Zahlen nicht erwähnt.

Wie auch im Kapitel Verkehr verfälschenderweise immer nur über den privaten Pkw polemisiert wird. Dass durch den Konjunkturaufschwung mehr Lkw unterwegs waren, bleibt  in den Schuldzuweisungen ebenso ausgeklammert wie der durch die anschwellende Packerlflut aus dem Online-Shopping stark zunehmende Lieferservice. Vom boomenden Flugverkehr gar nicht zu reden.

Und dass das Feindbild SUV unterschiedlichste Ausformungen hat, zeigt nicht zuletzt diese Ausgabe. Vom preisgünstigen Familienlaster über SUV mit Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antrieb bis zu den tatsächlich großen Tieren – deren minimale Stückzahlen zwar nur für  Tropfen im CO2-Ozean sorgen.

Die aber das Feindbild prägen. 

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