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News
05.12.2011

Alfa Romeo: Der Vize-Europameister

Alfa Romeo Giulietta 1,4 TB. Der Basis-Benziner des neuen Kompakt-Alfas stellt sich dem Motor-KURIER-Dauertest.

Für den Titel zum "Auto des Jahres 2011" hat es nicht ganz gereicht. Aber quasi als Vize-Europameister hat der neue Kompakt-Alfa gegenüber dem Titelträger (das Elektroauto Nissan Leaf) einen entscheidenden Vorsprung. Die Giulietta gibt's auch bei uns bereits zu kaufen.

Ob es sich auszahlt, in den Nachfolger des Alfa 147 zu investieren und wie sich die neu entwickelte technische Plattform im Alltagsbetrieb hält, wird ein Motor-KURIER-Dauertest klären.

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In der "Distinctive"-Ausstattung samt einigen Zusatz-Schmankerln mit allem versehen, was das Leben an Bord angenehmer machen soll (in der Praxis aber nicht immer tut - dazu später), hat sich der neue Alfa in der Startetappe gleich unter Volllast (vier Erwachsene plus Gepäck) bewähren müssen. Dabei zeigte sich, dass ein guter Kompromiss aus kompakten, parkplatzfreundlichen Abmessungen und - auch für Langstrecken - ausreichendem Lebensraum für vier Erwachsene samt Gepäck gefunden wurde.

Aber auch was die Fahrleistungen angeht, gab sich der Basis-Benziner keine Blöße. Von Anfahrschwäche und Turboloch ist nichts zu bemerken, der 1,4-Liter zieht rund und willig hoch und stellt in allen Fahrsituationen genügend Schub zur Verfügung. Dieser wird nicht nur durch die beste 6-Gang-Schaltung, die Alfa je zu bieten hatte, gut portioniert, die Leistungsentfaltung kann auch durch den so genannten DNA-Schalter gesteuert werden.

Schneetauglich

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Abgesehen von der dynamischen Variante (schärfere Gaspedalkennung, steifere Lenkung etc.), hat sich vor allem die "Allwetter"-Stellung im Schneetreiben des vergangenen Wochenendes bewährt. Der dabei gedämpfte Turbo-Boost und die spezielle Programmierung der elektronischen Fahrdynamik-Regelung unterstützten dabei das Fahrwerk bei der beruhigend sicheren Bewältigung der zugeschneiten Südautobahn.

Zählen Fahrwerk und Handling (beides hervorragend) zu den Stärken des kompakten Alfa, so finden sich im an sich formschön und übersichtlich gestalteten Cockpit einige Schwächen. Allen voran die schwer ablesbaren Instrumente, deren Verglasung extrem stark spiegelt.

Aber auch das immerhin knapp 1900 Euro extra kostende Radio-Navigationssystem nervt bereits nachhaltig dadurch, dass es keine Stummschaltung der akustischen Fahranweisungen gibt. Es kann zwar die Lautstärke auf Null gedreht werden, die Unterbrechung des laufenden Radio- oder Musik-Programms während der Ansage bleibt aber erhalten.

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Ebenfalls nicht ganz nachvollziehbar ist, dass bei einer Änderung der Radio-Lautstärke diese akustisch wahrnehmbare Tatsache auch schriftlich bestätigt wird - und der Text dann etwa wichtige Navi-Informationen auf dem Bordmonitor verdeckt.

Wie die Giulietta mit den - abgesehen von Schneefahrbahnen - übrigen Auswüchsen des alpenländischen Winters zurecht kommt, werden die kommenden Monate genauso zeigen wie den Stand der Verarbeitungsqualität im harten Alltagsbetrieb.