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© Bild: Boroviczeny/KURIER
News
05.12.2011

Anders abschrecken

Der Experten-Streit um die Wirksamkeit der Anti-Alko-Kampagne und die Realität.

Dass Schock-Bilder nur jene treffen, die sich ohnehin schon fürchten, haben unzählige Kampagnen zum Thema Verkehrssicherheit bereits bewiesen. Die Risikogruppe wird damit kaum erreicht - siehe auch die Wirkungslosigkeit der drastischen Aufschriften auf den Zigarettenpackungen bei Rauchern.

Dass jetzt Verkehrssicherheitsexperten im Lande darüber streiten, wie wirksam eine teure Kampagne des Verkehrsministeriums zum Thema Alkohol am Steuer tatsächlich war, kann man getrost als Stellvertreterkrieg verschiedener Institute um den Zugang zu Geldtöpfen abtun. Seit das einstige Monopol des Kuratoriums für Verkehrssicherheit für solche Fragen und Aufträge Geschichte ist, gehört der Kampf um Aufmerksamkeit zum Alltag der meist auf öffentliche Aufträge angewiesenen Institute.

Dennoch zeigt die zu Beginn der Woche aufgeflammte Diskussion um den Einfluss verschärfter Strafen und teurer Kampagnen auf die Alko-Unfall-Statistik, dass der Staat offenbar weiterhin beharrlich am Kern des Problems vorbeischaut. Gesetze zu verschärfen und Strafen zu erhöhen, bringt nur unmittelbar nach der jeweiligen Änderung eine signifikante Wirkung. Ist der Neuigkeitseffekt verpufft und haben die einschlägigen Kandidaten gemerkt, dass die Chance erwischt zu werden, gleich niedrig geblieben ist, steigen die Alko-Unfallzahlen wieder.

Die Lösung des Problems heißt also sichtbare Präsenz der Exekutive in den - gut bekannten - neuralgischen Zonen. Die kostet zwar mehr als eine PR-Kampagne, erreicht aber zuverlässig die angepeilte Zielgruppe.

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