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Aston Martin DB4 GT © Bild: /WERK
Continuation-Cars
02.01.2017

Aston Martin: Voraus in die Vergangenheit

Nach Jaguar macht jetzt auch Aston Martin mit beim Werks-Nachbau historischer Modelle.

Den Trend losgetreten hat Jaguar vor zwei Jahren. Die Briten entschlossen sich, das Geschäft mit Replicas seltener und damit dementsprechend teurer historischer Modelle nicht mehr irgendwelchen Glücksrittern zu überlassen, sondern selbst Zeichen zu setzen. Schließlich hat niemand das Thema Originalteile (im hochpreisigen Classic-Car-Geschehen sehr wichtig) besser im Griff als der Hersteller selbst.

Man belässt es jetzt aber nicht mehr beim zertifizierten Nachbau von Teilen, sondern legt gleich komplette historische Modelle neu auf. Der Trick bei den sogenannten Continuation-Cars ist es, Kleinserien spezieller historischer Rennwagen weiterzuschreiben, indem ein paar zusätzliche Modelle (Verknappung ist da ganz wichtig) nach den alten Plänen heute wieder gebaut werden.

Jaguar E-Type Lightweight © Bild: /WERK
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Jaguar suchte sich vor zwei Jahren den Lightweight E-Type dafür aus, ein speziell für den Rennsport hergerichtetes Modell mit Aluminium-Chassis, von dem 1963 nur 12 Stück gebaut wurden. Die von der neuen Firmendivision "Jaguar Land Rover Special Operations" in einer Browns Lane gebauten 6 Stück des Lightweight E-Type fanden sofort ihre Abnehmer. Inzwischen wird schon an 9 neu aufgelegten XKSS gebaut.

DB4 GT Continuation

Grund genug für die Nachbarn von Aston Martin, jetzt auch selbst aktiv zu werden im potenziell lukrativen Markt der Continuation Cars. Mit dem DB4 GT hat man sich ein Modell ausgesucht, von dem zwischen 1959 und ’63 nur 75 Stück gebaut wurden. Abgeleitet vom Serien-DB4 waren die für den Renneinsatz konzipierten DB4 GT kürzer, leichter und mit einer stärkeren Version des 3,7-Liter Reihensechszylinders mit rund 340 PS Leistung ausgestattet.

Aston Martin DB4 GT © Bild: /WERK

In den alten Werkshallen von Aston Martin in Newport Pagnell werden nun 25 weitere Stück nach den Originalplänen der 8 Lightweight-Werkswagen gebaut werden. Kundschaft dafür dürfte ausreichend vorhanden sein, auch weil man ihr ein spezielles Programm bietet. Für die 25 DB4 GT Continuation, deren Chassisnummern an jene des letzten ausgelieferten Modells von 1963 anschließen, wird eine auf zwei Jahre angelegte eigene Rennserie kreiert. Spezielles Service für die modernen Gentleman Driver: Sie bekommen nicht nur eine auf das besondere Fahrverhalten solcher historischer Tourenwagen abgestimmte Rennfahrer-Schulung, ihre DB4 GT werden von der Aston-Martin-Rennabteilung auch an die Strecke gebracht und dort gewartet. Motto: "Arrive and drive" (ankommen und losfahren).

Auch wenn es Classic-Car-Puristen der alten Schule angesichts des Trends zu diesen Continuation-Cars die Schuhe auszieht, die historisch unbelastete Kundschaft mit ausreichend Spielgeld scheint es nicht zu stören. Kleiner Hinweis, wo diese zu Hause sein könnte: Die einzige, von Aston Martin bereits bekannt gegebene Rennstrecke ist der Yas Marina Circuit in Abu Dhabi.