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Die Neue Klasse von BMW, ein Blick in die Zukunft

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News
10.01.2024

BMW Neue Klasse: Ende und Beginn einer neuen Ära

BMW reißt die Halle 140 im Münchner Werk ab und baut neu auf: Wo vor 101 Jahren der erste Motor vom Band lief, wird bald (wieder) die Neue Klasse produziert

Es ist etwas Großes, dass diese Woche im Münchner BMW-Werk präsentiert wurde. Produktionsvorstand und Werksleiter kommen zusammen, die Verantwortlichen für Personal, Kommunikation und Nachhaltigkeit. In der Halle 140 ist schon im vergangenen Jahr, 2023, der letzte Verbrennermotor vom Band gelaufen – diese Art von Motorenbau macht nun Platz für die Zukunft. 

Diese Zukunft lässt sich BMW 650 Millionen Euro kosten - so viel wird in die neue Produktionshalle investiert.   

Für die Neue Klasse wird in München eine neue Werkshalle errichtet

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Elektrisch und digital

Was hier entsteht, läuft unter dem Begriff „Neue Klasse“. Die BMW- und Motorengeschichte wird überschrieben, „die Zukunft ist elektrisch und digital“, sagt Produktionsvorstand Milan Nedeljković. Man wolle den Wandel aktiv mitgestalten, vorne dabei sein, aber sich gleichzeitig im Konzern - das ist BMW-Strategie - nicht auf nur eine einzige Technologie festlegen. Da bleibt der bayrische Konzern wie keine andere Marke technologieoffen. Nichtsdestotrotz: die Neue Klasse wird hier ab 2026 produziert. Und sie markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Bayrischen Motorenwerke. 

Die Neue Klasse - 1962 bis 1972

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Das Stammwerk in München steht seit über 100 Jahren und immer ist man den Wandel mitgegangen. Oder musste ihn mitgehen. Wo einst Flugzeugmotoren erzeugt wurden, später Motorräder, dann sogar Küchenmaschinen, folgte in den 1960er-Jahren der erfolgreiche Aufbau der Automassenproduktion. BMW 501 und 502 waren Luxuslimousinen, ab 1962 aber lief die Produktion der damaligen „Neuen Klasse“ an, ein Mittelklassewagen für fünf Personen, mit Platz für Gepäck und heute ikonischer Designsprache.

Das Cockpit der Neuen Klasse

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Die neue "Neue Klasse"

Die neue „Neue Klasse“, die ab 2026 hier vom Band laufen wird hat wiederum eine neue Designsprache, einen Akku, der in die Karosserie eingebaut ist, reduzierten Verbrauch (minus 25%) und höhere Reichweite (+30 Prozent) und kann Schnellladen mit 800 Volt. „Die Neue Klasse wird gespickt sein von Innovationen“, tönt es im Münchner Werk voller Vorfreude. 

In der Front, traditionell wichtig bei BMW, wird aus Chrom Licht. Abschied von der berühmten Niere, wie man sie heute kennt. Es wird weniger Teiligkeiten in der Produktion geben, Interieur und Bedienkonzept sind komplett neu. Die gesamte Fahrzeuginfo wird etwa über die Frontscheibe (von A-Säule zu A-Säule) laufen. 

Die neue Werkshalle im Münchner BMW Werk

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Ein BMW - noch ohne Namen

Wie sich die Neue Klasse namentlich in die BMW-Struktur aus Buchstaben und Ziffern eingliedern wird, bleibt offen. Milan Nedeljković: „Das ist viel zu früh, um darüber zu reden. Es wird aber dieselbe Segmente geben, wie man sie auch heute schon hat“, sagt der Vorstand. Dass man in der neuen Produktionshalle die Kosten um 25 Prozent senken wird können, heiße aber nichts für die Preise der Premiumautos. 

Auf die Frage, ob BMW in Zukunft billiger wird, antwortet Nedeljkovic klar: „Nein“. Und zum Thema Ausrollung der Elektromobilität sagt er: „Incentivierungen sind wichtig bei der Etablierung einer neuen Technologie. Auch das Timing, wann man solche Incentivierungen reduziert, ist entscheidend“. Ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um Förderungen und Steuervorteile schon zurückzufahren, wollen wir wissen. „Ob der Markt schon stark genug ist, um mit den Förderungen aufzuhören? Ich habe hier keine Antwort für Sie“.