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© Bild: Boroviczeny/KURIER
News
05.12.2011

Charakter-Frage

Warum die Hackordnung auf den Straßen nicht vom Verkehrsmittel abhängt.

Die Hierarchie war eindeutig geregelt.Ganz oben stand seit dem Siegeszug der Massenmotorisierung das Auto, ganz unten der Fußgänger. Die Infrastruktur wurde nach diesem Prinzip gestaltet und manifestierte sich in der Bündelung der Fußgängerströme auf Zebrastreifen und in Fahrbahnunter- und -überführungen.

Seit sich diese in den Köpfen der Menschen manifestierte Ordnung in den letzten Jahren in der Praxis immer mehr verschoben hat, in den Ballungsräumen Autofahrer zunehmend auch zu Fußgängern und Radfahrern geworden sind, sprießen die offen und immer aggressiver ausgetragenen Konflikte um die neue Hackordnung auf dem Asphalt.

Die Straßenverkehrsordnung, die ein funktionierendes Miteinander der Nutzer der verschiedenen Verkehrsmittel regeln sollte, versagt dabei, weil sie in bestimmten Punkten zunehmend nicht mehr beachtet wird. Ob das grundsätzlich nie den Blinker benutzende Autofahrer, rote Ampeln und Einbahnen ignorierende Radfahrer oder Fußgänger sind, die mit zugestöpselten Ohren und virtuellen Scheuklappen versehen Radwege und Fahrbahnen queren, allen fehlt dabei das Unrechtsbewusstsein und der Wille zur Rücksichtnahme.
Das Fehlverhalten an der Nutzung des jeweiligen Verkehrsmittels festzumachen (überhebliche Autofahrer, anarchische Radler, sich von der jahrelangen Knechtung befreiende Fußgänger) greift zu kurz.

Die Probleme auf den Straßen sind vielmehr ein Symptom einer Ellbogen-Gesellschaft, die Charakterbildung vernachlässigt und Egoisten produziert.

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