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Renault Kadjar © Bild: KURIER/Horst Bauer
Der neue Renault Kadjar im Test
09.10.2015

Der neue Renault Kadjar im Test

Der neue Kompakt-SUV lässt den Koleos schnell vergessen.

Manchmal sind Autoschicksale ja wirklich nicht leicht nachvollziehbar. So auch jenes des Koleos.

Eigentlich kein schlechtes Auto, floppte der Crossover in Europa. Obwohl es einen Nachfolger geben wird, schob man jetzt einmal ein Modell nach, das von den Abmessungen her leicht unter dem Koleos rangiert und bei dem man sich technisch bei Allianzpartner Nissan bediente, wo Qashqai und X-Trail in den Auslagen stehen. Nicht unerfolgreich, wenn man sich die Absatzzahlen der beiden Kompakt-SUV vor Augen führt.

Hochwertiges Interieur

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Beim eben erschienenen Kadjar ist die Gefahr eines Misserfolgs nicht gegeben. Technisch baugleich mit den beiden Nissan-Crossovern, rangiert der stattlich wirkende, elegant im Stile des kleineren Captur gestylte Kadjar mit 4,45 Meter im Mittelfeld der kompakten SUV-Klasse. Innen erwarten die Kadjar-Passagiere ein erfreulich hochwertig gemachtes, klar strukturiertes Interieur, wenig billiges Hartplastik, allerlei Chromringerln, nähteverzierte Lederbezüge und sehr bequeme Sitze, die guten Seitenhalt geben und deshalb in hohem Maße langstreckentauglich sind.

renault kadjar © Bild: KURIER/Horst Bauer

Wer Allradantrieb will oder unbedingt benötigt, hat, nun ja, keine Wahl: Vier angetriebene Räder gibt’s nämlich nur in Verbindung mit dem stärkeren der beiden im Angebot befindlichen Diesel, diesfalls somit nicht 110 PS, sondern 130 PS stark.

Wenn man dem Renault Kadjar was vorwerfen kann, dann das im Zusammenhang mit Allradantrieb sehr eingeschränkte Motorenangebot.

Das Aggregat geht seiner Tätigkeit engagiert und gleichermaßen leise nach. Der 1,6-Liter-Turbo und ganz offensichtlich gegen dieseltypische Störgeräusche gut gedämmte Direkteinspritzer belässt es im Testmittel bei 6,5 Liter und ermöglicht (auch) dank des 65-Liter-Tanks enorme Reichweiten von über 1000 Kilometer.

renault kadjar © Bild: KURIER/Horst Bauer

Mittels Drehrad auf der Mittelkonsole kann der Kadjar-Pilot zwischen reinem Front- oder Allradantrieb wählen – oder (im Automatik-Modus) die Technik entscheiden lassen. Je nach Straßenbeschaffenheit und Gripniveau variiert die Kraftverteilung dann zwischen vorn und hinten im Verhältnis 100:0 und 50:50.

Damit ist der Kadjar gegen sämtliche Witterungseinflüsse immun. Die nur durchschnittliche Bodenfreiheit und ein schmächtiger vorderer Böschungswinkel beschränken die Geländetalente aber trotzdem nur auf leichtes bis maximal mittelschweres Terrain.

Technische Daten

Antrieb: 4 Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, el. Bremseingriff, 6-Gang-Getriebe;

Spitze 190 km/h, 0–100 in 10,5 Sekunden; Euro 6.

Hubraum/Leistung: 1598/130 PS/96 kW

maximales Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ( ESP), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR), Berganfahrhilfe.

Maße (L x B x H): 4449 x 1836 x 2069 mm

Wendekreis: 11,5 m

Radstand: 2647 mm

Böschungswinkel: vorn/hinten 18 Grad/28 Grad

Rampenwinkel: 16 Grad Wattiefe: 300 mm

Bodenfreiheit: 200 mm Gewicht: 1611 kg

Gesamtgewicht/Kofferraum:2050 kg/472–1478 l

Anhängelast:gebremst/ungebremst 1800 kg/750 kg

Tankinhalt: 65 l

Bereifung: 225/45-R19

Bremsweg kalt: 34,7 m Bremsweg warm: 35,3 m

Normverbr.: 4,8 l/100 km 126 g/km CO²

Testverbr.: 6,5 l/100 km

Preis: 33.990 €

Preis/Testwagen: 38.598 €

Motorbezogene Versicherungssteuer:538,56 €