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Mazda CX 5 © Bild: Bauer Horst
Dauertestbericht
03.08.2013

Mazda CX-5 AWD: Eigenen Weg zum Erfolg gefunden

Bilanz nach einem Jahr mit dem Kompakt-SUV zwischen Stadt, Strand und Schnee.

Das Warten hat sich gelohnt. Sowohl für Mazda selbst, wo man sich lange Zeit ließ, um dem noch von Ford geerbten Tribute ein eigenständiges Modell im boomenden Segment der Kompakt-SUV folgen zu lassen. Als auch für die Kundschaft, die sich von der langen Warteliste im Vorjahr nicht abschrecken ließ.

Soweit die Kurz-Bilanz nach dem absolvierten Dauertest eines CX-5 AWD mit dem kleineren 150-PS-Diesel und der Ausstattungslinie Revolution.

Detaillierter betrachtet, zeigt sich beim Studium des Fahrtenbuches zunächst einmal die durchgängige Zufriedenheit der Tester mit den Langstrecken-Qualitäten des Kandidaten. Bis auf die durch den 58-Liter-Tank etwas eingeschränkte Reichweite (so um die 700 km im Schnitt, wo andere Diesel im Bordcomputer gern vierstellige Zahlen zeigen), war nichts auszusetzen. Die Qualitäten als bequemes Reisemobil für bis zu vier Erwachsene (der zwangsläufig schmale Mittelsitz hinten bleibt für Kurz-Trips reserviert) samt Gepäck sind auch der gut gelungenen Fahrwerksabstimmung zu danken, die weder Magennerven belastendes Schaukeln noch an die Bandscheiben gehende Härte zulässt.

Verdichtung als Trumpf

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Was die Motorisierung angeht, so zeigte sich auf den knapp 30.000 Kilometern nicht nur, dass der stärkere 175-PS-Diesel (bis auf die Deutschland-Etappen mit hohem Autobahnanteil) nie wirklich gefehlt hat. Es wurde auch klar, dass die Entscheidung der Mazda-Techniker, bei der Motorenentwicklung einen eigenständigen Weg zu gehen und Sparsamkeit via Verdichtung zu erzielen, zum Erfolg geführt hat. Der mit einem solide zu schaltenden und gut abgestimmtem 6-Gang-Getriebe gekoppelte Vierzylinder gab sich in keiner Fahr- oder Wetter-Situation (von großer Kälte bis zu tropischer Hitze) eine Blöße und lieferte mit einem Gesamtschnitt von 7,7 Liter Diesel für 100 Kilometer angesichts der Strapazen, denen er zwischen Wiener Stadtverkehr, verschneiten Tiroler Alpen-Pässen und sardischen Staubpisten ausgesetzt war, ein mehr als nur achtbares Ergebnis.

Positiv aufgefallen ist auch die flott und unauffällig arbeitende Start-/Stopp-Automatik, die ihren Anteil zur Verbrauchsreduzierung im Stadtverkehr auch gleich psychologisch wirksam in eingesparter Motor-Laufzeit im Display kundtut.

Apropos Display: Dieses war zwar gut abzulesen, weigerte sich aber standhaft, die eingestellte automatische Tag/Nacht-Umschaltung zu exekutieren. Dass alle Befehle sowohl via Berührung des Bildschirms, als auch über einen zentralen Dreh-/Drück-Knopf am Mitteltunnel eingegeben werden können, kann als weiterer Mazda-Sonderweg abgelegt werden.

Was steht neben Lob auch für die Qualitäten des Allradantriebes mit und ohne Schneeketten auf frisch verschneiten Almwegen noch im Fahrtenbuch?

In der Sommerhitze fiel negativ auf, dass es im Fond keine eigenen Auslassdüsen für die Klimaanlage gibt und keine kühlbare Ablage vorhanden ist.

Ebenfalls in der Minus-Rubrik zu finden: Das Vibrieren der (stark verschmutzenden) Außenspiegel bei Autobahntempo, starke Spritzwasser-Geräusche bei Regen, gegen Testende auftretendes Knarzen der Bespannung der Beifahrersitzlehne und schließlich ein Fehlalarm der Reifendruck-Kontrolle bei Autobahnfahrt.

Abschlusstest

Beim Abschlusstest am Ende des Dauertests wurde dem Mazda CX-5 grundsätzlich ein gutes Zeugnis ausgestellt. Allerdings gab es einen gravierenden Mangel, nämlich die vorderen Bremsen. Die Bremsklötze waren an der Verschleißgrenze und an den Scheiben hatten sich Rillen gebildet.

Der Experte vom ARBÖ riet zu einem baldigstmöglichen Tausch der Bremsen. Nach einer Kilometerleistung von rund 30.000 Kilometer ist das kein Ruhmesblatt. Der Auspuff war leicht angerostet, was aber – laut ARBÖ-Tester– kein Problem darstellt.

Weiters waren eine Delle und einige Kratzer festzustellen – für die aber das Auto wirklich nichts kann. Die Abgaswerte des Mazda CX-5 waren im grünen Bereich.

Mazda CX-5 beim ARBÖ © Bild: Andrusio Michael

Technische Daten

Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf, Turbolader, Ladeluftkühler; Allradantrieb, 6-Gang-Getriebe, Euro 5.

Spitze 197 km/h, 0–100 in 9,4 Sekunden

Hubraum: 2184 cm³

PS/kW: 150/110

maximales Drehmoment:380 Nm bei 1800 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Querlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, Bremsassistent (BA), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Traktionskontrolle.

Maße (L x B x H):4540 x 1840 x 1670 mm

Wendekreis: 11,7 m Radstand: 2700 mm Bremsweg warm: 37,0 m Bremsweg kalt: 37,1 m

Kofferraum: 503–1620 l Zuladung: 517 kg Gesamtgewicht: 2105 kg Tankinhalt: 58 l

Normverbr.: 5,2 l/100 km136 g/km CO²

Testverbr.: 7,7 l/100 km

Preis: 36.560 €

Preis Testwagen: 37.709 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 567,60 €

Mazda CX-5 © Bild: Andrusio Michael