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Mercedes GLE 350 d © Bild: /Bauer Horst (4)
Test
07.04.2016

Mercedes GLE 350 d: Der Name ist neu, der Rest bewährt

Die M-Klasse heißt jetzt anders, ist sonst aber weniger neu als vermutet.

Der Nachfolger der M-Klasse heißt – der neuen Nomenklatur von Mercedes entsprechend – GLE. Er ist aber kein grundlegend anderes Auto, wie etwa der Nachfolger des kantigen GLK eine Klasse drunter, der jetzt GLC genannt wird.

Soweit die größten Neuigkeiten. Aber schließlich war ja angesichts der Qualitäten der letzten M-Klasse auch wenig Bedarf, die Welt neu zu erfinden. Dort und da verbessern hat allemal gereicht.

Im Cockpit herrscht nach wie vor "Tatschverbot" für den Bildschirm (Motto: Bei uns bleibt der Monitor sauber). Die Bedienung über den zentralen Dreh-Drücksteller zwischen den Sitzen ist für den Fahrer weiterhin problemlos. Allfällig zur Ausführung niederer Dienste (wie zum Beispiel die Suche nach Sonderzielen im Navigationssystemi) verpflichteten Beifahrern hilft es, wenn sie Linkshänder sind.

Mercedes GLE 350 d © Bild: KURIER/Horst Bauer
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In der Test-Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die Bord-Elektronik inzwischen leicht überfordert zu sein scheint mit den ständig wachsenden Aufgaben. Immer wieder fiel die Ansicht der Heckkamera aus bzw. meldete sich diese hartnäckig nicht zum Dienst.

Im Fahrbetrieb zunächst überraschend war auch, dass bei all den Extras im Auto der Tempomat nicht adaptiv war. Das Problem lässt sich jedoch durch Ankreuzen des Fahrassistenz-Paket-Plus in der Aufpreisliste lösen (allerdings nur gegen saftige € 2345,– plus Steuern).

Souveräner Motor

Über jeden Zweifel erhaben zeigte sich weiterhin der bewährte Dreiliter-V6-Diesel.

In Kombination mit der 9-Gang-Automatik sorgt er für souveränes Vorankommen in allen Fahrsituationen, im Anlassfall sind auch rasante Zwischensprints kein Problem. In dem Fall sollte jedoch der Fahrprogramm-Wählschalter tunlichst auf "Sport" stehen, denn der Grundstellung "Comfort" ist eine sehr weiche Fahrwerksabstimmung hinterlegt, die zu Anfahrnicken und spürbarer Seitenneigung führen.

Mercedes GLE 350 d © Bild: KURIER/Horst Bauer

Ist "Economy" angewählt, wird im Leerlauf gesegelt, was erfreulich unspektakulär passiert. Auch der Wiedereinstieg des Motors sorgt für kein Ruckeln (was nicht überall so sanft abgeht wie hier). Abgesehen davon ist die Leistungsabgabe in der Eco-Stellung auch nicht zu stark gedrosselt. In der Stadt und im Kolonnenverkehr spart das unspektakulär Sprit ohne Selbstverleugnung.

Mercedes GLE 350 d © Bild: KURIER/Horst Bauer

Und ein Praxisverbrauch zwischen 8,5 und 10 Litern je nach Fahrsituation kann sich für ein SUV dieser Dimensionen und mit diesem überlegenen Platzangebot durchaus sehen lassen.

Technische Daten

Antrieb:V6, Diesel, Direkteinspritzer, 2 x 2 oben liegende Nockenwellen 24 Ventile, SCR, Alu-Zylinderköpfe und -block, Turbolader, Ladeluftkühlung;

Hubraum/Leistung: 2987 /258 PS/190 kW

Maximales Drehmoment: 620 Nm bei 1600 U/min

Allradantrieb, 9-Gang-Automatik; Spitze 225 km/h, 0–100 in 7,1 sec; Euro6.

Fahrwerk:Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn Doppel-Dreieckquerlenker, hinten Mehrlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (v/h innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Bremsassistent (BA), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR).

Maße (L x B x H): 4819 x 1935 x 1796 mm

Wendekreis: 11,8 m

Radstand: 2915 mm

Böschungswinkel: vorn/hinten 26 Grad/26 Grad

Rampenwinkel: 17 Grad Wattiefe: 500 mm

Bodenfreiheit: 202 mm Gewicht: 2175 kg

Gesamtgewicht/Kofferraum:2950 kg/690–2010 l Anhängelast:gebremst/ungebremst 3500 kg/750 kg

Tankinhalt: 93 l

Max. Steigfähigkeit: 80 %

Bremsweg kalt: 35,8 m

Normverbr.: 6,4 l/100 km169 g/km CO²

Bremsweg warm: 35,7 m

Normverbr.: 6,4 l/100 km169 g/km CO²

Testverbr.: 9,5 l/100 km

Preis: 69.860 €

Preis Testwagen: 91.670 €

Motorbezogene Versicherungssteuer:1369,44 €