kurier.at events.at motor.at futurezone.at film.at k.at kurier.tv profil.at lust-auf-oesterreich.at
Nissan Pulsar © Bild: Michael Andrusio
Nissan Pulsar: Comeback auf dem Golf-Platz
04.04.2015

Nissan Pulsar: Comeback auf dem Golf-Platz

Konventioneller Gerade-noch-Kompakter mit opulentem Platzangebot.

In Ermangelung eines passenden Angebots in der Golf-Klasse musste sich der japanische Hersteller bis jetzt voll und ganz auf den Qashqai verlassen.

Das funktioniert zwar sehr gut, weil sich der Crossover aus Kombi und SUV prächtig verkauft, ist aber trotzdem riskant, weil alle anderen Nissan-Produkte – sagen wir’s mit aller gebotenen Höflichkeit – alles andere als Verkaufsheuler sind.

© Bild: Michael Andrusio
Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Dieser im Grunde äußerst unbefriedigende Umstand ist auch Nissan bewusst. Und so gibt der fernöstliche Renault-Partner nun dort ein Comeback, wo die Musi wirklich spielt: Nämlich in der ebenso unglaublich dicht besetzten wie hart umkämpften Golf-Klasse.

Und so muss der Pulsar die tristen Zeiten des Almera oder des talentfreien und daher völlig zu Recht gefloppten grundfaden Tiida vergessen machen, eine Aufgabe, die der auf der verlängerten Plattform des Juke basierende Pulsar aber problemlos wird lösen können.

Viel Raum

Wobei’s Nissan mit schierer Größe versucht: Mit 4,39 Meter satte 13 Zentimeter länger als das Referenzmodell VW Golf und mit einem für dieses Segment überdurchschnittlichen großen Radstand von 2,70 Meter hält der neue Japaner ebenso großzügige wie luftige Raumverhältnisse bereit, mit viel Kopf- und Beinfreiheit, sodass selbst groß gewachsene Mitreisende in der zweiten Reihe absolut keinen Grund zur Klage haben. Selbst wenn vorn ein 2-Meter-Hüne am Steuer sitzt, kann dahinter ein Erwachsener noch bequem Platz nehmen.

© Bild: Michael Andrusio

Egal, ob man vorn oder hinten sitzt, die Nissan-Insassen profitieren vom üppig dimensionierten Kofferraum, der zwischen 385 und 1395 Liter Ladegut (bei umgelegten Rücksitzlehnen) schluckt. Eine vollkommen ebene Ladefläche ergibt sich bei vollem Ausnutzen der Transportkapazität aber nicht.

© Bild: Michael Andrusio

Positiv fällt außerdem die im Vergleich zur Konkurrenz relativ gute Übersicht mit großen Fensterflächen und dünnen Karosseriesäulen auf. Das ist heute alles andere als selbstverständlich.

Weniger zu begeistern vermag das Interieur: Es ist alles akkurat und gut verarbeitet, überhaupt keine Frage, die triste Materialauswahl lässt die Cockpitlandschaft aber langweilig, lust- und freudlos gleichermaßen erscheinen. Anders gesagt: Mit stilistischem Pfiff vermag das Interieur nicht zu glänzen.

© Bild: Michael Andrusio

Größeren Unterhaltungswert hat der vom Motor-KURIER probierte 1,5-Liter-Diesel. Als Alternative gibt’s übrigens auch einen Vollaluminium-1,2-Benziner-Turbo mit 115 PS, aber das nur nebenbei.

Der Selbstzünder, ein Direkteinspritzer-Turbo, stammt von Konzernpartner Renault, leistet 110 PS und offeriert ein Drehmoment von dicken 260 Newtonmeter bei 1750 Umdrehungen. Der 4-Zylinder läuft leise und vibrationsarm, liefert die Leistung nach Durchschreiten eines kleinen Turbolochs homogen und bleibt dabei mit bisschen über fünf Liter auf 100 Kilometer außerdem erfreulich sparsam.

© Bild: Michael Andrusio

Es gibt eine Menge Leute, die den Trend zum modischen Crossover-SUV nicht mitmachen und lieber ein ganz normales Schrägheck wollen.

Genau für diese Zielgruppe ist der klassisch-konventionelle Pulsar gemacht.

Technische Daten

Antrieb: 4 Zylinder, Diesel, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 2 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler, Alu-Zylinderkopf

Hubraum: 1461 cm³

PS/kW: 110 PS/81 kW

maximales Drehmoment:260 Nm bei 1750 U/min

Frontantrieb, 6-Gang-Getriebe;

Spitze 190 km/h, 0–100 in 11,5 Sekunden; Euro 5.

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, elektronische Bremskraftverteilung (EBV), Brems-Assistent, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H): 4387 x 1768 x 1520 mm

Wendekreis: 10,2 m Radstand: 2700 mm Bremsweg kalt: 34,2 m Bremsweg warm: 34,1 m

Kofferraum: 385–1395 l Gewicht: 1345 kg Gesamtgewicht: 1785 kg Tankinhalt: 46 l

Normverbr.: 3,6 l/100 km 94 g/km CO²

Testverbr.: 5,3 l/100 km

Preis: 26.624 €

Preis Testwagen: 26.624 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 424,08 €

© Bild: Michael Andrusio