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© Bild: Bauer Horst
18.06.2022

BMW M240 xDrive Coupé im Test: Seriöser Spaßmacher

Welche Bandbreite das M240 xDrive Coupé im Alltagseinsatz abdecken kann und warum die Basisausstattung nicht reicht

Einem BMW dieses Kalibers sollte man sich nicht von der falschen Seite annähern.

Also nicht über die Preisgestaltung. Das kann den Spaß an der Sache schnell verhageln. Dann fragt man sich etwa, warum man bei einem Listenpreis mit Serienausstattung von 65.093 € nur einen starren Tempomaten bekommt. Für die zeitgemäße flexible Variante mit automatischer Abstandshaltung sind 380 € extra fällig.

All die Gedanken an die endlose Aufpreisliste, die im vorliegenden Fall dafür sorgt, dass der Preis des Testwagens letztlich bei über 85.000 € zu liegen kommt, verblassen erst, wenn man den M240 einmal befreit über möglichst kurvige Landstraßen fliegen lassen kann. Fahrwerk und Leistungsentfaltung des 6-Zylinders sind über jeden Zweifel erhaben. Wer den Platz dafür findet, beides voll ausschöpfen zu können, wird seine große Freude mit dem – gar nicht so kleinen – Kraft-Coupé der Bayern haben.

© Bild: Bauer Horst
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Die diversen anwählbaren Fahrprogramme lassen aber neben zugespitzter Sportlichkeit auch entspanntes, spritschonendes Gleiten zu. Im Eco-Programm ist dem M240 auch nicht anzuhören, was in ihm steckt. Man muss also nicht in jeder Fahrsituation ungefragt das akustische Raubein raushängen lassen.

Zahlenflut am Display

So sehr das Sport-Programm die fahrtechnischen Systeme anschärft – was auch für die 8-Gang-Automatik gilt, die sogar flott und selbsttätig runterschaltet, wenn es die Fahrsituation erfordert – so wenig haben sich leider die Display-Programmierer dazu einfallen lassen.

© Bild: Bauer Horst

Man kann sich zwar jede Menge lustiger Daten ins Display holen (G-Kräfte in Kurven etc.), auf die der Fahrer allerdings möglichst nicht schauen sollte, während auch er selbst im Sportmodus unterwegs ist. Aber eine für den Fortgang der Ereignisse wichtigere Information – welcher Gang gerade eingelegt ist – geht durch die unscheinbare Darstellung am unteren Rand des zahlenüberfluteten Displays vor dem Lenkrad leider unter.

Im normalen Fahrbetrieb ließ sich der bayerische Kraftmeier im Testeinsatz mit einem angesichts des Gebotenen beachtlichen Schnitt von 8,3 l / 100 km bewegen. Wird sein volles Potenzial öfter abgerufen, pendelt die Verbrauchskurve natürlich deutlich in Richtung Norden. Dennoch ist es beeindruckend, wie es BMW schafft, so einem Kaliber annehmbare Trinksitten anzuerziehen, ohne die eigentliche Bestimmung eines M-Modells in der Anwendung zu korrumpieren.

Fazit: Viel Geld für ein seriöses Spaßauto, das notfalls bis zu vier Erwachsene auf Kurzstrecken beherbergen kann, einen mehr als brauchbaren Kofferraum bietet – und auch in anderen Farben zu haben ist.

Auf einen Blick

Antrieb
6-Zylinder-Turbo-Benziner, Hubraum 2.998 cm³, Leistung 275 kW/374 PS, max. Drehmoment 500 Nm bei 1.900–5.000 U/min., 8-Gang Steptronic

Fahrleistungen
0–100 km/h in 4,3 Sek., Spitze 250 km/h

Verbrauch
Normverbrauch 8,8–8,1 l/100 km (200–185 g/km ), 
Testverbrauch 8,3 l/100 km

Kosten
Grundpreis 65.093 €, 
Preis des Testwagens 85.048 €