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Tests
08.05.2019

Citroen Berlingo im Test: Französischer Frechdachs

Der Berlingo hat noch nie Mädchenherzen erobert und tut dies auch nicht in der aktuellen Generation. Aber Familienherzen schon.

Vom bereits viel zitierten deutsch-französischen Trio, bestehend aus Peugeot Rifter, Opel Combo und Citroën Berlingo, ist Letzterer eindeutig der optisch verspielteste und damit irgendwie interessanteste Testkandidat. Zumindest von außen betrachtet, denn innen ist er kaum vom deutschen Bruder zu unterscheiden, wären da nicht das unterschiedliche Lenkrad und einige Farbtupfer beim Franzosen.

Über die praktischen Vorzüge lässt sich bei dieser Kategorie Auto nicht streiten: Bis zu 3000 Liter Kofferraumvolumen, aufrechter Transport von mehreren Fahrrädern, drei vollwertige Einzelsitze hinten und die von den Kleinen heißgeliebten Klapptischchen sprechen eine deutliche Sprache. Wer all diese Vorzüge für Familie oder Freizeitaktivitäten oder auch beruflich braucht ist bestens bedient.

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Tolle Sitze

Was beim neuen Berlingo allerdings dazukommt – ebenso wie beim Rifter und beim Combo – ist ein ganzer Haufen Komfort, Langstreckentauglichkeit und Assistenzsysteme. Den Sitzen kann nach einer Fahrt nach Innsbruck wirklich nur Lob ausgesprochen werden. Die einzige Unterbrechung der Fahrt war einem unvermeidbaren menschlichen Bedürfnis nach Erleichterung geschuldet.

Ohne dieses störende Ereignis wären die gut 450 km vom Allerwertesten und der geplagten Wirbelsäule ohne Unterbrechung geduldet worden.
Langeweile kam auch keine auf, da über das gut funktionierende AndroidAuto-System Musik und Hörbücher die Zeit vertrieben. Auch wenn aufgrund der Lautsprecher keine Konzertsaal-Atmosphäre aufkommt.

Außerdem wurde die Bluetooth-Verbindung einige Male unterbrochen und beim Telefonieren kam es immer wieder mal zu unschönen Rückkopplungen.
Der Toter-Winkel-Assistent leistete sich auf der Autobahn leider einige Fehltritte, was so im Rifter und im Combo nicht aufgefallen wäre.

Ein weiteres Ärgernis war, dass die Sitzheizung nach dem Losfahren manchmal erst nach einigen Minuten aktiviert werden konnte. Auch der Bordcomputer genehmigte sich nach dem Start öfter ein Weilchen bis er seinen Dienst antrat. Aber wenn er erstmal aktiv war ging die Bedienung flüssig und ohne Probleme von der Hand.

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Ein besonderes Highlight in dieser Fahrzeugkategorie ist die verfügbare 8-Gang-Automatik, welche uns leider auch beim dritten Testkandidaten nicht vergönnt war. Wir kamen mit dem guten 6-Gang-Getriebe aber wunderbar zurecht.

Mit seiner freundlich lächelnden Front, den weißen oder roten Zierelementen und den seitlichen Airbumps hebt sich der Berlingo von seinen beiden Brüdern erfrischend ab und präsentiert sich im Segment der Hochdachkombis, frech, verspielt und farbenfroh.

Preislich liegt der Einstieg bei € 21.500,–. Der 130-PS-Diesel kostet aber zumindest € 26.200,–. Falls fünf Sitze zu wenig sind, bietet Citroën auch eine 7-Sitz-Version an. Und sollten 3000 l Laderaum nicht ausreichen gibt es den Berlingo als XL mit langem Radstand und 3500 l Kofferraumvolumen.

© Bild: KURIER