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© Bild: Kurier/Jeff Mangione
Tests
26.11.2021

VW Polo im Test: Kleiner mit großen Qualitäten

Seit 42 Jahren rollt der VW Polo auf den Straßen dieser Welt. Mit dem neuen Facelift verbreitert er auch seine Zielgruppe

Seit 42 Jahren rollt der VW Polo vom Band der Wolfsburger. Mehr als 18 Millionen Mal wurde er bereits gebaut, heute, in sechster Generation, im Werk im spanischen Pamplona (die Erdgas-Variante TGI) und in Südafrika. 2021 hat er ein Facelift und  einige neue Technologien erhalten.

Die technische Basis des aktuellen Polo liefert der hochmoderne „Modulare Querbaukasten“ (MQB). Er ist 4.053 mm lang. Zwischen den neu designten Front- und Heckstoßfängern spannt sich ein großer Radstand von 2.564 mm. Dieses Maß verkürzt die Überhänge und lässt den Wagen kraftvoll und sportlich wirken. Breit ist der Polo 1.751 mm; in der Höhe misst er 1.446 mm.

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War das erste Auto ein Polo, hat man als Führerscheinneuling besonders viel Anerkennung bekommen. Es war das perfekte Auto: Man kam in jede Parklücke, der Name taugt zu Abänderungen, (Stichwort "Polozei") und die besten Freunde, die man in der damals noch Social-Media-freien Welt an einer Hand abzählen konnte, passten hinein - viel Gepäck brauchte man als junger Mensch ohnehin nie. Der Polo, der heute vom Band rollt, ist eine völlig neue Welt als das Modell Anfang des Jahrtausends. In der neuen Version hat er mehr Länge, mehr Breite und auch Höhe bekommen. Damit ist er in Richtung VW-Golf-Maße gewachsen.

Zudem ist das Ausstattungsniveau schon in der Basisvariante hoch. So kommt der kleine Große immer mit LED-Leuchten, mit „Digital Cockpit“, das mit dem nun ebenso serienmäßigen Multifunktionslenkrad bedient wird. Man muss sagen, das kann VW konkurrenzlos gut: Man hat alles im Blick, die Tasten (ja, es sind Tasten im Gegensatz zur ID-Familie) sind auf dem Lenkrad so logisch angelegt, dass man sie intuitiv findet und rasch automatisiert.

Das „Digital Cockpit“ mit einem 8,0-Zoll-Screen und die neue Generation der Infotainmentsysteme sind nun serienmäßig dabei. Der Polo Style hat zudem serienmäßig das „Digital Cockpit Pro“ mit einem 10,25 Zoll großen Cockpit an Bord.

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Das Hochglanzmodul, das die beiden Bildschirme  (Digital Cockpit und mittiger Touchscreen) umschließt, macht viel her. Die Größe der Bildschirme ist nicht umwerfend, aber völlig ausreichend. Das Digital Cockpit hat je nach Ausstattung zwischen 20,32 cm und 26,04, der mittigeTouchscreen zählt 15,5 cm. Schön ist, dass man die Lautstärke, wenn man will, mit einem ordinären Drehschalter neben dem Display verstellen kann (oder über Tasten auf dem Multifunktionslenkrad). Die Klimaeinstellungen liegen auf einem eigenen Modul, etwas unterhalb des mittigen Touscreens angeordnet. Climatronic gibt es optional dazu - erstmals ist nun auch die Steuerung digitalisiert. Zum Glück sind die Touchflächen gut beleuchtet.

Technisch zeigt der kompakte Viertürer gleichfalls eine stärkere Nähe zu den Volkswagen der höheren Segmente: auf Wunsch kann der neue Polo mit dem „IQ.DRIVE Travel Assist“ bestellt werden. Das neue und serienmäßige Multifunktionslenkrad ist dann mit kapazitiven Flächen ausgestattet; sie registrieren, dass der Fahrer bei aktivem „IQ.DRIVE Travel Assist“ mit seinen Händen das Lenkrad berührt. Und das ist in der Stufe 2 des automatisierten Fahrens in der EU vorgeschrieben.

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Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer bilden mit dem Kühlergrill das über die gesamte Fahrzeugbreite reichende „Gesicht“ des Polo. Besonders markant sind zudem die optionalen und neuen „IQ-LIGHT LED-Matrix-Scheinwerfer“.

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Die Sitze sind in der von uns getesteten  R-Linie aus hochwertigem Stoff und geben angenehmen Seitenhalt. Auch, wenn das in der von uns getesteten Motorisierung nicht unbedingt nötig wäre.  Wir durften den 1-Liter-Dreizylinder mit 95 PS testen und mit  diesem Format ist der VW Polo mit seinen 1,2 Tonnen Gewicht keinesfalls übermotorisiert. 10.8  Sekunden braucht er von 0 auf 100 km/h. Wem es möglich ist, ist mit einer höheren Motorisierung besser beraten. Es gibt den Polo in allen möglichen Ausstattungslinien, Motorisierungen und Antriebsvarianten, auch als GTI und sogar mit Erdgasantrieb (TGI).

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Auf den hinteren Plätzen sitzen mittlerweile nicht mehr die Freunde, sondern die Kinder. Im Fond sollen sogar 1,90 Meter große Menschen Platz finden. Das konnten wir nicht testen. Aber die drei Kinder haben wir gut untergebracht, auch mit Kindersitzen (zwei hinten, eines vorne). Der zweite Erwachsene musste dann allerdings draußen bleiben.

Zu haben ist der VW Polo in der von uns getesteten R-Line ab 23.885 Euro.

Auf einen Blick

Größe

Die technische Basis des aktuellen Polo liefert der hochmoderne „Modulare Querbaukasten“ (MQB). Er ist 4.053 mm lang. Zwischen den neu designten Front- und Heckstoßfängern spannt sich ein großer Radstand von 2.564 mm. Dieses Maß verkürzt die Überhänge und lässt den Wagen kraftvoll und sportlich wirken. Breit ist der Polo 1.751 mm; in der Höhe misst er 1.446 mm. In den Kofferraum passen 351 Liter.

Ausstattungslinien

Bislang gab es den Polo in den Versionen Trendline (Grundmodell), Comfortline (mittleres Niveau) und Highline (Topversion). Fortan startet der Konfigurator mit der Version „Polo“, weiter geht es mit „Life“, „Style“ und „R-Line“. Darüber hinaus gibt es den Polo wieder als „GTI“.

Vier Benziner und ein Erdgasantrieb

Volkswagen bringt den generell frontgetriebenen Polo der neusten Evolutionsstufe mit einem Spektrum aus fünf hoch effizienten Ottomotoren auf den Markt. Die zur Markteinführung erhältlichen Benziner entwickeln 59 kW (80 PS), 70 kW (95 PS) und 81 kW (110 PS). Den 70-kW-Motor wird es optional mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) geben, den 81-kW-Motor serienmäßig. Darüber hinaus  gibt es den Polo wieder als 1.0 TGI mit einem monovalenten Erdgas-/Benzinantrieb. Der 1.0 TGI leistet 66 kW (90 PS).