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© Bild: Ducati
Fahrbericht
31.03.2018

Ducati Monster 821: Der goldgelbe Weg der Mitte

Zum 25. Jubiläum des Kultmodells erhält nun auch die mittlere Kubatur die nostalgischen Formen – und Farben.

Der Paukenschlag von der Motorradmesse IFMA des Jahres 1992 hallt heute noch nach. Im Oktober wurde die Monster erstmals auf die Bühne der Öffentlichkeit gerollt, und genau jetzt vor einem Vierteljahrhundert standen die zierlichen, puristischen, sportlichen Naked Bikes zum ersten Mal bei den Händlern. Seitdem hat die Monster drei Generationen durchlaufen, jede Menge Versionen und Derivate geboren und mehr als 330.000 Exemplare in die weltweiten Märkte verkauft.

Punktgenau zum Jubiläum erhält nun auch die mittlere Kubatur die bereits 2017 für Monster 797 und 1200 eingeführten Design-Updates. Im Zentrum steht ein neuer, um einen Liter kleinerer Tank, der in seiner muskulösen, stark gewölbten Form und mit einer Schnalle an der Vorderseite an das Ur-Modell von Stardesigner Miguel Galluzzi erinnert. Auch der runde Scheinwerfer mit LED-Standlichtern sowie das kürzere, sportlichere Heck mit oben montiertem Kennzeichen knüpfen an die Geschichte an.

Technisch bleibt indes fast jeder Stein am anderen. Da der flüssig gekühlte Testastretta-Motor mit 821 Kubikzentimeter schon im Vorjahr Euro-4-tauglich gemacht wurde, konnte er 2018 ohne Abstriche weiter geführt werden. Lediglich ein neuer, äußerst kernig klingender Schalldämpfer und ein optionaler Quickshifter (für Hinauf- und Hinunterschalten) fanden Eingang ins neue Modelljahr.

© Bild: WERK
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Moderne Zeiten

Noch wichtiger ist das neue farbige TFT-Display, das ab sofort das bereist etwas angejahrte und schlecht ablesbare LCD-Cockpit ablöst. Trotz der kompakten Bauform ist es schmuck, übersichtlich und auch bei starkem Sonnenlicht gut ablesbar. Zudem wurden hier – endlich! – eine Ganganzeige und ein versierter Bordcomputer untergebracht, der unter anderem über die Umgebungstemperatur Be scheid weiß.

Weitere Clous: Die Darstellung am Display ändert sich je nach gewähltem Fahrmodus (Sport, Tour, Urban), obendrein gibt es auf Wunsch eine Bluetooth-Schnittstelle fürs Smartphone, womit sich Musicplayer und Anrufe auch übers Display managen lassen.

© Bild: Giovanni De Sandre

Ergonomisch besser

Für wahre Monster-Freaks wahrscheinlich wichtiger: Endlich wurden die Halterungen von Fahrer- und Soziusfußraster wieder getrennt, womit man deutlich mehr Bewegungsfreiheit bekommt und die Welt zeitgemäßer Ergonomie wieder gerade gerückt wurde.

Beim Fahren stellen sich naturgemäß keine großen Überraschungen ein. Mit 109 PS und 78 Newtonmeter an maximalem Drehmoment sorgt der Zweizylinder für gutes Fortkommen, unterlegt von der genau richtigen Prise an Sound und Vibrationen. In der Stadt mitunter ein wenig zickig – auch das Getriebe ist im unteren Drehzahlbereich ein wenig knochig – läuft der Antrieb überland zu großer Form auf und verbreitet viel Fahrfreude.

Den Charakter einer Diva hat die Monster 821 dennoch behalten. Das Fahrwerk, insbesondere die Gabel, sorgt bei schlechten Fahrbahnverhältnisse für einige Turbulenzen, konsumiert Wellen und Absätze in Schräglage eher unwillig und erfordert daher mehr Arbeit für den Fahrer als viele andere Bikes dieser Klasse. Häufige Korrekturen der Linie sind genauso gefordert wie eine allgemein hohe Konzentration des Fahrers.

Die recht scharf abgestimmte Bremsanlage qualifiziert die 821 ebenfalls nicht als Einsteigerbike, aber allemal als unterhaltsamen Begleiter für versierte Fahrer, die die geschilderten Eigenschaften nicht als Hemmschuh, sondern als Herausforderung sehen.

© Bild: WERK

Umfassende Ausstattung

Der frisch herausgeputzte Klassiker mit jeder Menge Italiantità ist freilich auch nicht ganz günstig. Inklusive dreier Fahrmodi, dreier Power-Modi, der achtstufigen Traktionskontrolle DTC und einem dreistufigen ABS kostet die Monster 821 nunmehr 13.395 Euro.