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© Bild: Honda
Motorrad
18.03.2018

Neue Honda Gold Wing: Fernweh macht Freude

Hypermodernes Infotainment, Langstreckenkomfort, mehr Dynamik und erstmals auch mit DCT für schaltfreies Gleiten

Modellwechsel haben in der Gold-Wing-Welt Seltenheitswert. Seit 1975 haben erst drei Generationen Dienst versehen, natürlich mit kleinen Updates zwischendurch. Dennoch: Wenn dann doch wieder einmal eine neue Gold Wing an den Start geht, dann sind alle Scheinwerfer auf sie gerichtet und die weltweite Aufmerksamkeit ist ihr sicher – immerhin ist sie in diesen 43 Jahren zur Ikone geworden und gilt für viele als Königin unter den Reisemotorrädern.

Diesen Rang will die vierte Generation naturgemäß verteidigen, auch wenn sich die Entwickler zu einer dezenten Neupositionierung entschlossen haben. Die Wuchtigkeit des Erscheinungsbilds wurde etwas zurückgenommen, man war sichtlich bestrebt, dem Motorrad dynamischere Linien und eine schlankere Figur angedeihen zu lassen. Als Ergebnis wirkt die Gold Wing nicht nur zierlicher, sondern bringt auch je nach Version bis zu 48 Kilo we niger auf die Waage.

Zweiradbörse

© Bild: WERK
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Drei Varianten

Stichwort Version: Honda bietet die neue Gold Wing in Österreich in drei Versionen an. Das Basismodell um 29.990 Euro wurde bislang F6B genannt und zeigt einen nochmals reduzierteren Auftritt: mit kurzer Scheibe und fehlendem Topcase folgt sie dem aktuellen Bag ger-Trend.

Die Ausstattung wurde hier ebenfalls reduziert, beinhaltet aber neben vielen anderen Goodies (Rückwartsgang, SmartKey) bereits das neue Infotainmentsystem mit grandiosem 7-Zoll-TFT-Display, auf dem man das serienmäßige Navi, das klangstarke Audiosystem (mit Bluetooth und erstmals am Motorrad mit Apple CarPlay!), die Freisprecheinrichtung und einige Bordcomputer-Funktionen steuern kann.

 

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Die nächste Steigerungsstufe heißt nun Gold Wing Tour und umfasst um 35.990 Euro neben dem Topcase, dem hohen Windschild und mehr Chrom auch einige zusätzliche Ausstattungen wie das elektronische Fahrwerk.

Das Premiummodell um 39.990 Euro nennt sich Gold Wing Tour DCT Airbag und trägt damit die wesentlichen Unterschiede bereits im Namen. Neben dem Airbag, den es bereits im Vorgängermodell gab, wird hier erstmals bei der Gold Wing Hondas Doppelkupplungsgetriebe DCT verbaut. In dritter Generation und mit sieben Gängen harmoniert es perfekt mit dem völlig neu konstruierten Sechszylinder-Boxermotor und unterstützt jene Cruising-Attitüde, die Gold-Wing-Modelle seit jeher auszeichneten.

Die Funktionsweise des DCT lässt sich übrigens genauso wie jene des elektronischen Fahrwerks im Rahmen der vier Fahrmodi ändern, die ab sofort zur Verfügung stehen: Tour, Econ, Rain und Sport. So lassen sich alle Versionen einfach auf die eigenen Vorlieben, die momentane Laune oder die Straßenverhältnisse abstimmen.

 

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Dass es dabei auch ruhig einmal flotter werden kann, liegt an den gestiegenen dynamischen Qualitäten: Der Motor, nunmehr mit Vierventiltechnik und 126 PS, reagiert entschlossener (und klingt auch etwas tiefer, sonorer), das Fahrwerk mit innovativer Gabel sorgt für präzise Führung ohne den Komfort zu kompromittieren.

Das gesunkene Gewicht und eine deutlich verbesserte Aerodynamik sind weitere Bausteine für eine erfreuliche Performance, die jene des Vorgängermodells klar übertrifft.

Elektrischer Windschild

Deutliche Vorteile bescheren auch das engagiertere Integral-Bremssystem sowie der Windschutz, den man dank elektrisch verstellbarer Scheibe nun einfach anpassen kann. Auch beim Basismodell kommt man so schon in den Genuss eines hohen Reisekomforts selbst bei Autobahntempo.

 

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Letztlich profitiert auch der Verbrauch von den umfassenden Updates. Von 40 Prozent Ersparnis spricht Honda; bei unseren ersten Testfahrten in US-Fahrstil sind wir abschnittsweise mit weniger als fünf Litern pro 100 Kilometer ausgekommen.

Diese neue Sparsamkeit nützte Honda, um den Tank zu verkleinern. Bei gleicher Reichweite von rund 400 Kilometer kein Beinbruch, allerdings fiel auch ein Teil des Stauraums der neuen, schlankeren Positionierung zum Opfer. 110 statt bisher 150 Liter werden manche eingefleischte Goldwinger anfangs die Stirn runzeln lassen – aber wohl nur bis zur ersten Ausfahrt, wo man sich den Lohn für den Verzicht in neuer Fahrfreude auszahlen lassen kann.