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Alles zu den 24 Stunden von Le Mans

Audi ist der große Favorit im Duell gegen Toyota. Ein Spaziergang für die Ingolstädter wird die 80. Ausgabe des Klassikers aber nicht.

06/14/2012, 10:05 AM

Wir befinden uns in der Ära Audi: Seit 1999 ununterbrochen in Le Mans am Start, hält das Ingolstädter Unternehmen bei nunmehr 10 Gesamtsiegen, die Bayern rangieren in der ewigen LM-Bestenliste damit auf Rang 2, unmittelbar vor Ferrari. Porsche – mit 16 Siegen – zu egalisieren, wird also noch dauern.

Aber Audi ist auf dem besten Weg, heuer, bei der 80. Auflage des Langstreckenklassikers, den Abstand zu den Schwaben weiter einzudampfen. Angestrebt wird nicht nur der 11. Gesamtsieg, sondern der erste Erfolg eines Autos mit Diesel-Hybridantrieb. Damit könnte Audi ein drittes Mal Geschichte schreiben, waren es doch die Herrn der Ringe, die 2001 mit einem Benzin-Direkteinspritzer (3,6-V8-Doppelturbo-TFSI) die 24 Stunden gewannen und 2006 den ersten Sieg mit einem Diesel (5,5-V12-Doppelturbo-TDI) fixierten.

Nachdem die Motorsportwelt Ende ’11 vom Peugeot-Rückzug überrascht worden ist, stand Audi ohne Gegner da: Unangenehm für ein Unternehmen, wenn’s niemanden gibt, den man schlagen kann. Die Ankündigung Toyotas, nach 1999 ein Comeback bei der Tortur zwei Mal rund um die Uhr über knapp 5500 Kilometer zu wagen und 2012 wieder nach Le Mans zu gehen, kam den Herren der vier Ringe also nicht ungelegen.

Technik

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Sowohl Audi (mit dem Typ R18 E-tron Quattro) als auch Toyota (TS030) setzen auf Prototypen mit Hybridantrieb, wenn auch auf völlig unterschiedlichen Wegen: Während die Bayern nach wie vor mit TDI-Dieselpower fahren (3,7-Liter-V6-Turbo, 510 PS, 850 Newtonmeter), versucht’s Toyota mit einem frei saugenden 3,4-Liter-V8-Benzin-Hybrid – ohne allerdings Angaben über die Leistung und das Drehmoment zu machen.

Audi nutzt die in den Bremsphasen entstehende Energie, speist sie in einen Schwungradspeicher ein, wo die Extra-Power dann beim Beschleunigen – reglementbedingt aber erst ab 120 km/h – für zusätzlichen Schub sorgt. In diesen Vorgang ist ausschließlich die Vorderachse eingebunden, der V6-TDI treibt also konventionell nur die Hinterräder an. Beide Systeme – E- und Dieselmotor – verwandeln den R18 kurzfristig zum Allradauto, weswegen Audi scherzhaft vom Teilzeit-Quattro spricht.

Neuer Anlauf

Toyota war immer knapp dran, den Klassiker zu gewinnen, funktioniert hat’s allerdings nie: Mehr als Platz 2 in den Jahren 1992, ’94 und ’99 war nicht drin. Auch heuer schaut’s nicht nach einem Erfolg der in Köln ansässigen Toyota Motorsport Group (TMG) aus, zumal die Entscheidung, in Le Mans zu fahren, erst im Oktober ’11 getroffen und das Entwicklungsprogramm im April durch einen heftigen Crash lange unterbrochen worden ist. Das hat Toyota sehr wehgetan, weil dadurch wertvolle Testzeit verloren gegangen ist und TMG außerdem auch um die Chance gebracht wurde, die 1000 Kilometer von Spa, Generalprobe für Le Mans, zu fahren – die Audi prompt gewann.

Toyota-Teamkapitän Alex Wurz – ’96 mit Porsche und ’09 mit Peugeot Sieger der 24 Stunden – sieht daher die Sache realistisch und macht sich wenig Illusionen, Audi gleich im Comeback-Jahr schlagen zu können.

Aber: Sollte Toyota von technischen Problemen verschont bleiben, stehen Audi äußerst unangenehme 24 Stunden bevor.

Während Toyota mit einem 2-Wagen-Team Le Mans unter die Räder nimmt, startet Audi mit vier Autos: Zu den Hybrid-Quattro kommen zwei R18 Ultra getaufte Wagen, die mit herkömmlicher Diesel-Technik (und reinem Heckantrieb) antreten. Welches der beiden Konzepte das bessere Ende für sich haben wird, vermag niemand so recht einzuschätzen. Gespannt darf man allerdings sein, was passiert, wenn knapp vor Schluss ein Ultra- vor einem Hybrid-R18 liegt ...

Alle anderen Teilnehmer auf Benziner-Prototypen können, sollten sie von einem Sieg träumen, nur auf ein Wunder hoffen. Das betrifft auch den Salzburger Dominik "Dodo" Kraihamer auf einem 3,4-Liter-Benziner des französischen OAK-Teams, für den ein Platz unter den Top 10 schon ein Erfolg wäre.

Anders sieht’s für Richard Lietz (Porsche 997 RSR) aus: Lietz fährt in der Sportwagenkategorie GTE, in der’s nicht um Gesamt-, wohl aber um Klassensiege geht, die er prompt 2007 und 2010 geholt hat. Der Porsche des Niederösterreichers ist schnell, ausgereift und zuverlässig, Lietz weiß, worauf’s ankommt: Selbst keine Fehler zu machen und die der Konkurrenz gnadenlos zu nutzen.

Le Mans im TV

Samstag, 16. 6.,

Eurosport:

9.00/Warm-Up, 14.15/Interviews, Vorschau; 14.40/Start, erste Rennphase; 18.30, 20.30, 22.30, 23.00/Einstiege-Rennen.

ORFeins:

18.25, 23.30.

Sonntag, 17. 6. Eurosport:

3.00, 9.30 sowie 10.00/Schlussphase und Zieleinlauf; 15.15/Interviews und Analysen.

ORFeins:

14.25/Schlussphase und Zieleinlauf. Alles live.

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