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fahrbericht

Audi E-Tron: Erste Ausfahrt mit dem Elektro-SUV

Eine leistungsfähige Hochvolt-Batterie legt die Basis für 400 Kilometer Reichweite.

von Ad Raufer

10/18/2018, 08:44 AM

Seit der Erfindung des Elektromotors als Antriebsquelle für Automobile ist zwar viel Zeit vergangen, eine ernsthafte Konkurrenz für den Verbrennungsmotor war die Ende des 19. Jahrhunderts erfundene Kraftmaschine aber nie wirklich.

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert: Zu teuer, zu geringe Reichweiten, zu wenig Ladestationen, lange Ladezeiten und ökologisch bedenkliche Batterieproduktion und -entsorgung stehen dem E-Antrieb als Massenmotorisierung immer noch hemmend im Weg.

Aber es tut sich was. Audi lanciert bei uns ab Ende des Jahres den E-Tron, der mit einer Länge von 4,90 Meter zwischen Q5 und Q7 liegt, 80.000 Euro kostet und das erste rein elektrisch betriebene Serienmodell der Marke mit den vier Ringen darstellt.

In der Welt der SUV setzt der E-Tron neue Maßstäbe in Bezug auf Fahrdynamik. Verantwortlich dafür sind zwei Asynchronmotoren (je einer an der Vorder- und Hinterachse), die’s auf eine Systemleistung von 300 kW (408 PS) bringen. Der Frontmotor liefert 125 kW (170 PS), der hintere 140 kW (190 PS) – richtig, macht zusammengezählt nur 265. Wie kommt Audi dann auf 300? Sehr einfach: Wechselt der Fahrer von Fahrstufe D zu S, tritt automatisch der Boost-Modus in Aktion – dann leistet die E-Maschine an der Vorderachse 135 kW (184 PS), jene hinten 165 kW (224 PS). Macht nach Adam Riese 300 kW – dermaßen üppig motorisiert, reißt der immerhin leer knapp 2500 Kilo schwere E-Tron in 5,7 Sekunden die 100er-Barriere nieder, ein Wert, der auch g’standenen Sportwagen recht gut zu Gesicht stünde.

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Schwer, aber kräftig

Ein Schlüsselfaktor für derart ungestümes wie auch dynamisches Temperament ist die rund 700 Kilo schwere Lithium-Ionen-Batterie, die mit 396 Volt Normalspannung arbeitet und 95 kWh Energie speichert. Ein aufwendiges Temperaturmanagement sorgt dafür, dass der Akku immer auf Idealtemperatur gehalten wird. Im realitätsnahen WLTP-Fahrzyklus erzielt der E-SUV (laut Audi) eine Reichweite von rund 400 Kilometern.

Aufgeladen wird der E-Tron als erstes Serienauto überhaupt – sehr vereinfacht gesagt – entweder mit bis zu 150 kW Gleichstrom (DC) oder mit Wechselstrom (AC), standardmäßig mit 11 kW. Zuhause lädt der Audi über 230-Volt-Steckdosen mit einer Ladeleistung von 2,3 kW oder an einer 400-Volt-Drehstromsteckdose mit 11 kW. Letzteres sorgt dafür, dass die Batterie in achteinhalb Stunden wieder voll ist.

Am Steuer

Alle schweren Teile, also Hochvolt-Batterie und E-Maschinen, liegen zwischen den Achsen auf Höhe der Radnaben, womit der Schwerpunkt des E-Tron auf ähnlich tiefem Niveau etwa eines Audi A6 liegt und – wie erste Testkilometer am Steuer rasch offenbaren – für ein Fahrverhalten sorgen, das tatsächlich auf dem Niveau einer sportlichen Limousine angesiedelt ist.

Im E-Tron bringt Ingolstadt eine vollkommen neue Generation der Kraftübertragung auf den Markt: Den elektrischen Allradantrieb. Der regelt permanent, voll variabel und innerhalb von nur 30 Millisekunden die ideale Verteilung des Antriebsmomente radselektiv wie auch zwischen den Achsen – beim E-Allradantrieb wird nämlich keine mechanische Kupplung betätigt, sondern nur Strom verteilt – und das geschieht ebenso präzise wie blitzschnell.

Bis 2025 soll jeder dritte ausgelieferte Audi elektrifiziert sein, ein ehrgeiziges Unterfangen, gewiss. Mit dem E-Tron ist jedenfalls ein vielversprechender Anfang gemacht. Vielleicht wird die E-Mobilität ja doch noch zu einer ernsthaften Konkurrenz für die etablierte Verbrenner-Konkurrenz.

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