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Autoshow Detroit: Als Erste am Start

Vor allem die deutschen Hersteller demonstrieren, dass sie in den USA noch viel vorhaben.

von Horst Bauer

12/05/2011, 07:42 AM

Das Ziel, Erster zu sein, liegt einer Sportwagenmarke wie Porsche im Blut. Zumindest mit dem Präsentationstermin ihres neuen Überfliegers 918 RSR Hybrid haben die Stuttgarter dieses Vorhaben erreicht.

Zu der für die lokale Presse noch nachtschlafenen (für die Jetlag-geplagten Europäer jedoch problemlosen) Zeit von 6.30 Uhr zelebrierte man am Montag die Rückkehr auf die Detroit Auto Show nach dreijähriger Absenz. Der gute Einschaltquoten in den zahllosen Morgennachrichten-Shows der US-TV-Sender bringende Coup setzte auch auf die Wirkung des magischen Wortes Hybrid in Verbindung mit einem reinrassigen Renn-Tier wie dem ultraflachen 918.

Ist der Showeffekt damit voll gelungen, bleibt das Auto selbst ein Rennwagen-Versuchsträger, in dem man die Schwungrad-Technik des 911 GT3 R mit der Karosse des 918 Spyder kombiniert. Da der 918 RSR Hybrid in kein existierendes Reglement passt, wird er auch zu keinem Renn-Einsatz kommen, sondern ausschließlich als Versuchsträger zur weiteren Verfeinerung der Technik dienen.

V8 plus E-Motor

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Das Serienmodell des 918 Spyder hingegen, das einen V8-Benziner mit Elektro-Motoren kombiniert und als Plug-in-Hybrid ausgelegt ist, wird parallel dazu zur Marktreife entwickelt und soll in rund drei Jahren tatsächlich zu kaufen sein.

Hat man mit Porsche die optische Kirsche auf dem Präsentationskuchen gleich vorweg serviert, folgte der Unterbau des VW-Konzerns am ersten Pressetag der Show danach beinahe im Stundentakt. Bei Audi stand dabei vor allem der neue A6 im Mittelpunkt, der in Detroit seine offizielle Publikumspremiere erlebte, knapp bevor er auch auf der gerade laufenden Wiener Autoshow der VW-Konzernmarken erstmals in Europa zu sehen war. VW selbst inszenierte hingegen beinahe einen Staatsakt zur Weltpremiere des US-Passat. Mit VW-Boss Martin Winterkorn, zahlreichen Vorstandsmitgliedern und Markenchefs sowie etlichen politischen US-Honoratioren in der ersten Reihe, zelebrierte VW-US-Chef Jonathan Browning nicht nur die neue Limousine, sondern auch deren Produktionsstart im neu errichteten VW-Werk in Chattanooga.

Kampfpreis

Der US-Passat hat mit dem europäischen Modell nur den Namen gemeinsam und wurde unter dem Kürzel New Midsize Sedan (NMS) extra für den US-Markt entwickelt, wo er gegen die Platzhirschen Toyota Camry und Honda Accord bestehen soll, wozu auch ein Kampfpreis von 20.000 Dollar (8000 weniger als der Vorgänger) beitragen wird.

Die staatstragende Atmosphäre des Events, bei dem auch mit Tafeln unübersehbar darauf hingewiesen wurde, dass man mit der Produktion im neuen Werk insgesamt 12.000 Jobs in den USA schafft (die Zulieferer schon mitgerechnet), wurde durch die Folgen eines tragischen Ereignisses noch unabsichtlich unterstrichen.

Die von Präsident Obama erbetene US-weite Schweigeminute für die Opfer des Attentates in Tucson fiel genau in die Mitte der VW-Präsentation - und wurde auch eingehalten.
Während VW also alles tat, um sich als neuer US-Hersteller zu profilieren, ist BMW schon lange mit einem Werk in Nordamerika vertreten. Das klirrend-kalte Detroit nutzten die Bayern, um mit der Weltpremiere des 6er-Cabrio (Fahrbericht demnächst im Motor-KURIER) etwas Wärme ums Herz zu verbreiten. Der in der neuen, sehr gefälligen Design-Tradition der Nach-Bangle-Ära stehende große 2+2-Sitzer nimmt das ewige Match mit dem Mercedes SL neu auf - diesmal mit zumindest optisch sehr guten Chancen.

Geht das Luxus-Cabrio schon im Frühjahr in den Verkauf, wird man auf die neueste Mini-Variante noch etwas warten müssen. Um auszuloten, wie weit das Mini-Schema zu spreizen ist, sprüht man geradezu vor Ideen und kreiert unablässig neue Konzept-Studien.
Was Detroit die Weltpremiere einer Art Coupé-Version des Mini Countryman beschert hat.

Ein Stern abseits der Show

Mercedes. Separat-Premiere im privaten Hinterzimmer.

Während Mercedes-Boss Dieter Zetsche auf der Messe vor allem Neues für den US-Markt herzeigte und eine Weltumrundung mit der B-Klasse mit Brennstoffzellen-Antrieb ankündigte (die zu den 125-Jahre-Automobil-Feierlichkeiten am 29. Jänner in Stuttgart startet), versteckte er die neue C-Klasse in einem nur für VIP-Kunden zugänglichen Raum im Foyer. Deren Publikumspremiere ist erst auf dem Genfer Salon Anfang März, die Markteinführung bei uns startet dann Ende März.

Die optisch leicht modernisierte C-Klasse bringt vor allem technisch viele Neuigkeiten. So wurde das Cockpit komplett überarbeitet und die in der E-Klasse eingeführten elektronischen Assistenz-Systeme sind jetzt auch hier zu haben. Und mit den neuen Motoren und der bei allen heckgetriebenen Modellen serienmäßigen Start-Stopp-Funktion konnten die Verbrauchswerte um bis zu 31 % gesenkt werden. Der Einstiegspreis liegt für den C 180 CDI Blue Efficiency bei € 33.580,-, den Benziner gibt's ab € 35.060,-.

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