Bald soll es eine neue Superyacht geben
Im alljährlichen Yacht-Ranking führt Roman Abramowitsch vor dem Emir von Dubai. Aber nicht mehr lange.
Bei Motoryachten geht es um Meter. Grob geschätzt kostet ein Meter Yacht eine Million Euro. In der Kategorie der Superluxusyachten wird diese Summe aber ganz locker überschritten. Roman Abramowitsch hat laut Boote Exklusiv in seine Eclipse bereits mehr als 850 Millionen Euro gesteckt. Derzeit wird das Schiff in Barcelona umgebaut. Mit 164 Meter Länge ist die Eclipse die größte Privatyacht der Welt. Aber nicht mehr lange.
Die Azzam, ein Schiff von der Länge von 181 Metern, wird gerade unter größtmöglicher Geheimhaltung in der Bremer Lürssen-Werft gebaut. Neben der Hamburger Werft Blohm + Voss, wo die Eclipse herkommt, sind die Norddeutschen Weltmarktführer im Bau von „Quietschenten für große Jungs“, wie sich einer der Chefingenieure ausdrückt.
Auftraggeber für die Azzam soll, so wird gemutmaßt, der saudische Prinz Al-Waleed bin Talal sein, der das Schiff spätestens 2014 abholen möchte. Seine Yacht wird dann um 17,5 Meter länger sein als das Abramowitsch-Schiff.
Die Yachtexperten fragen sich, was Abramowitsch dann wohl tun wird? Noch einmal 18 Meter nachrüsten? Geht wohl nicht.
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Neue Bescheidenheit
Oder er macht es wie Oracle-Gründer Larry Ellison, der mit seiner 138,4 Meter langen Rising Sun vor Microsoft-Mitbegründer Paul Allen 2005 das Ranking gewann. Er hat sein Schiff aus der Lürssen-Werft mit 82 Räumen (!) kurzerhand an seinen Miteigner, den Medienmagnaten David Geffen, weiterverkauft und ist wie zum Spott über die Rekordsucht auf die nur 88 Meter lange, sehr elegante Yacht Musashi umgestiegen. Dafür segelte sein Team Oracle 2011 für die älteste Sporttrophäe der Welt, den America’s Cup, zum Sieg. Segeln ist halt anspruchsvoller als Motorboot fahren.
Abramowitsch kann mit seiner Eclipse auf 38 Knoten beschleunigen, das sind 70 km/h. Die Yacht bietet Raum für 24 Gäste und 70 Mann Besatzung. Das Schiff ist 21,5 Meter breit, hat 5,8 Meter Tiefgang und zwei Hubschrauberlandeplätze, einer davon ist versenkbar. Zum Vergleich: Aristoteles Onassis’ Yacht Christina hatte bescheidene 99 Meter Länge, zwei Dieselmotoren mit 5500 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 16 Knoten (30 km/h).
Zur Sicherheit ließ sich der Besitzer des Fußballclubs Chelsea bei einer russischen Werft ein Raketenabwehrsystem und ein U-Boot einbauen. Die gepanzerten Bullaugen haben Blitzlichtsensoren, und eine U-Bootgarage ist auch vorhanden.
Emir und Sultan
Emir und Sultan Der Emir von Dubai, Scheich Muhammad bin Raschid al-Maktum, kann in seinem Speisesaal auf der 162 Meter langen Yacht Dubai 90 Gäste bewirten. Der Pool auf Deck 5 erweckt laut Yachtexperten den Eindruck, als schwimme man auf der Höhe des Wasserspiegels. Auf Platz drei im Ranking liegt die Yacht des Sultans von Oman (155 Meter). Die Al Said ist im Vergleich zur Dubai ein langsamer Kahn für 150 Mann Besatzung und 65 Gäste. Außerdem gibt es einen Konzertsaal, in dem 50 Musiker aufspielen können.